03. Juli 2016
Peter Weibel
Peter Weibel (*1944) ist ein österreichischer Medien-künstler, der in Theorie und Praxis die Bereiche Perfor-mance, Film, Video und Musik seit den 1960er Jahren berei-chert hat. Seit 1999 leitet Weibel das ZKM in Karlsruhe. Bei Hatje Canz erscheinen zurzeit seine gesammelten Texte, bei Absolut Medien sind jetzt zwei DVDs mit seinen Medienopern, Musikfilmen und -videos publiziert worden. Zu sehen und zu hören sind fünf multimediale Bühnen-werke – HAUSMUSIK (1974), DER KÜNSTLICHE WILLE (1984), STIMMEN AUS DEM INNENRAUM (1988), AMAZONAS, TEIL III (2010) und THE ORIGIN OF NOISE / THE NOISE OF THE ORIGIN (2013) – und 14 Musikfilme und -videos, darunter DAS ERSTE VIDEO-ROCK-KONZERT (1979), CASABLANCA I, II, III (1983-85), JOHNNY FILTER (1984), GESÄNGE DES PLURIVERSUMS (1986-88), CLIP KLAPP BUM (1988), WIR SIND DATEN (2013) und zwei Versionen von ENJOY YOUR DNA (2013). Man begibt sich bei Weibel, wenn man die Filme sieht, in ein innovatives Bild- und Klang-Universum, das auch den Wechsel von der analogen in die digitale Welt spüren lässt. Zum Verständnis der Hintergründe ist das beigefügte Booklet hilfreich. Mehr zur DVD: 1018/Peter+Weibel+Medienrebell
01. Juli 2016
Lichtspiele im Schatten der Armut
Die „Projektionskunst“ – vor allem mit der so genannten „Laterna magica“ – war ein Vorläufer des Kinos in der zweiten Hälfte des 19. Jahr-hunderts. Bunte Bilder mit oft erstaunlichen Bewegungs-effekten wurden auf eine Leinwand projiziert, oft begleitet mit Live-Auftritten von Vortrags-künstlern oder Musikern. Die Veranstaltungen fanden in Schulen, Veranstaltungssälen oder Kirchen statt. Die projizierten Bilder waren in der Regel quadratisch oder kugel-rund. Das Buch von Ludwig Vogl-Bienek (Trier) widmet sich im Zentrum der hohen gesellschaft-lichen Relevanz der Projektionskunst. Soziale Aktivisten und engagierte Künstler wollten damals mit eindringlichen Bildern auf die Lebensverhältnisse von Armen, vor allem von armen Kindern aufmerksam machen. In seinem Einleitungskapitel formuliert der Autor die historischen Voraussetzungen für die Projektionskunst, schildert den Stand der Forschung, den Quellenzugang und die materielle Überlieferung. Vorgestellt werden anhand von zeitgenössischen Aufführungsberichten und Abbildungen vier Spielstätten in England: die Londoner Royal Polytechnic Institution, der Gilchrist Educational Trust in Mossley nahe Manchester, die Kirche St. Mary at Hill in der City von London und eine Public Hall in der Londoner Vorstadt. Dargestellt werden die Phasen der Inszenierung wie der Aufführung. Es geht dann um Aktionsfelder, Themen, Adressaten. Ein eigenes Kapitel ist der Produktion von Laternbilderserien gewidmet. Der Anhang enthält fünf hervorragend illustrierte Skizzen zum dramaturgischen Gestaltungspotential. Die Forschungsergebnisse des Autors sind beeindruckend. Besonders zu loben ist die Qualität der meist farbigen Abbildungen. Band 103 der nexus-Reihe des Stroemfeld Verlages. Mehr zum Buch: buecher_L_718_1/
29. Juni 2016
Unser Le Mans
Der deutsche Schauspieler Siegfried Rauch (*1932) und der amerikanische Schauspieler Steve McQueen (1930-1980) haben 1971 die Hauptrollen in dem Film LES MANS gespielt und waren dann eng befreundet. Von dem Film und der Freund-schaft handelt der Bildband „Unser Le Mans“, den Hans Hamer im Verlag Delius Klasing herausgegeben hat. Steve McQueen war bekanntlich ein begeisterter Rennfahrer und beim Le Mans-Projekt der Initiator und die treibende Kraft. Er wollte ursprünglich selbst an dem 24-Stunden-Rennen 1970 teilnehmen, was ihm aber verwehrt wurde. Aus einem geplanten Dokumentarfilm wurde schließlich ein dokumentarischer Spielfilm. McQueen übernahm die Rolle des amerikanischen Rennfahrers Michael Delaney, Rauch spielte den deutschen Fahrer Erich Strahler. Im Kapitel „Start“ erzählt Siegfried Rauch von der Zusammenarbeit und Freundschaft mit McQueen. Das Kapitel „Race“ dokumentiert die 24 Stunden von Le Mans im Jahr 1970. Das Kapitel „Making Of“ erinnert an die damaligen Dreharbeiten; zu Wort kommen u.a. der Produktionsassistent Christian Rimi, der Journalist Adriano Cimarosti, die Film-Fahrer Jürgen Barth, Derek Bell, Herbert Linge und David Piper, zwei Stuntmen und der Le Mans-Sieger von 1970, Richard Attwood, der auch im Film mitgespielt hat. Das Kapitel „Heritage“ handelt von Porsche-Wagen 45 Jahre später und vermittelt Gedanken des neunfachen Le Mans-Siegers Tom Kristensen. Das Buch ist vor allem für Motorfreunde und McQueen-Fans gedacht. Liebevoll ediert. Mehr zum Buch: Unser+Le+Mans.217553.html
28. Juni 2016
Siegfried Mattl
Siegfried Mattl war ein Wiener Historiker, für den der Film eine große Bedeutung hatte. Er starb im vergangenen Jahr im Alter von 61 Jahren. Synema und das Öster-reichische Filmmuseum haben ihm jetzt einen Textband in ihrer schönen Schriftenreihe gewidmet, den Drehli Robnik, ein enger Mitarbeiter Mattls, herausgegeben hat. Das Spektrum der Themen ist weit, ich nenne einige Aufsätze, die mir besonders gut gefallen haben: im Kapitel „Rotes und anderes Wien“ die Texte „A Sense of Place“ (über Wien im Film), „Die ephemere Stadt“ (über urbane Sequenzen in Wiener Amateur- und Gebrauchsfilmen“) und vor allem „Filmgeschichte als Sozialgeschichte“ (über die Stadt Wien nach 1945); im Kapitel „Wie verfahren? Forschungsfragen“ die Texte „Foto, Film, Geschichte“ (über das Bild der Vergangenheit bei Siegfried Kracauer, Georges Duby und Marc Bloch), „Fiktion und Revolte“ (über Kreuzungslinien von Politik, Geschichte und Cinephilie bei Jacques Rancière) und „Populare Erinnerung“ (zur Nahbeziehung von Film und Geschichte); im Kapitel „Kämpfe/Gedächtnisse“ die Texte „Film versus Museum“ (über Unterschiede und Gemeinsamkeiten), „Transgression und grotesker Körper“ (über David Cronenbergs DEAD RINGERS), „Cold War, Cool Warriors“ (über Hollywoods Koreakriegsfilme um 1960), „Epochenbild“ (über Michael Hanekes Film DAS WEISSE BAND), „Journalist aus Leidenschaft“ (über Claude Lanzmanns Memoiren „Der patagonische Hase“) und „Die Masken der Authentizität“ (von D. A. Pennebakers DON’T LOOK BACK zu Todd Haynes’ I’M NOT THERE). Es überrascht, wie man auch über historischen Themen pointiert und witzig schreiben kann. Titelfoto: Bob Dylan in DON’T LOOK BACK. Mehr zum Buch: die_strahlkraft_der_stadt
26. Juni 2016
Trilogie von Ang Lee
Ang Lee (*1954 in Taiwan) lebt und arbeitet seit 1978 in den USA. Er ist inzwischen ein erfolgreicher, internatio-nal anerkannter Regisseur, der in vielen Genres unter-wegs ist. Sein bisher letzter Film war das Abenteuer-Drama LIFE OF PI (2012). Begonnen hat er seine Karriere mit der Trilogie „Father Knows Best“, in der das Familienoberhaupt (jeweils gespielt von Sihung Lung) die dominante Rolle spielt. Bei Koch Media sind die drei Filme jetzt als DVD erschienen. Im ersten Film, SCHIEBENDE HÄNDE (1991) geht es um einen chinesischen Tai-Chi-Lehrer, der seinen Lebensabend bei seinem Sohn in New York verbringen möchte; die Wohngemeinschaft scheitert vor allem an den Kommunikationsproblemen mit der Schwiegertochter, einer Schriftstellerin mit Schreibblockade. Zwischenzeitlich landet der alte Mann sogar im Gefängnis. Am Ende arbeitet er aber wieder als Tai-Chi-Lehrer, und die Schwiegertochter wird ein Buch über eine chinesische Einwanderungsfamilie schreiben. Eine wunderbare Tragikomödie. Der zweite Film, DAS HOCHZEITSBANKETT (1993), erzählt die Geschichte eines schwulen Exil-Taiwaners in New York, der eine Scheinehe mit einer Malerin eingehen will. Seine Eltern reisen überraschend zur bevorstehenden Hochzeit an und verursachen damit große Konflikte. Als sie am Ende nach Taiwan zurückkehren, hinterlassen sie zwei glückliche Männer und eine schwangere Frau in New York. Der Film gewann auf der Berlinale 1993 den Goldenen Bären. Der dritte Film, EAT DRINK MAN WOMAN (1994), spielt in Taipeh. Im Mittelpunkt steht hier ein verwitweter Meisterkoch mit drei erwachsenen Töchtern, dem zunehmend sein Geschmackssinn abhanden kommt. Die älteste und die jüngste Tochter finden die für sie richtigen Männer, die mittlere Tochter wird Köchin. Ihre Suppe ist am Ende so köstlich, dass der Vater wieder schmecken kann. Eine subtile Komödie über Generationskonflikte und Rituale. Alle DVDs mit Bonusmaterial. Mehr zu den DVDs: 1004923&nav1=FILM
24. Juni 2016
Der Kinogeher
Im Mai wäre der amerikanische Schriftsteller Walker Percy hundert Jahre alt geworden. Der Suhrkamp Verlag hat aus diesem Anlass den Roman „Der Kinogeher“ neu aufgelegt. In den USA ist er 1961 erschienen, in Deutschland, übersetzt von Peter Handke, 1980. Ich habe das Buch jetzt zum ersten Mal gelesen und fand es sehr spannend. Erzählt wird die Lebensgeschichte des knapp 30jährigen Maklers Jack Bolling, der in einer wohl-habenden, aber komplizierten Familie in New Orleans aufgewachsen ist, traumatische Erfahrungen im Koreakrieg gemacht hat, intime Verhältnisse mit seinen wechselnden Sekretärinnen eingeht, gern Filme im Kino sieht und am Ende seine sehr instabile Cousine Kate heiratet. Eine dominante Rolle spielt seine Tante. Als Ich-Erzähler ist Jack, genannt Binx, vor allem auf der Suche nach seiner Identität. Zu den Filmen, die Jack teils allein, teils in Begleitung sieht, gehören STAGECOACH von John Ford, THE OX-BOW INCIDENT von William A. Wellman, THE THIRD MAN von Carol Reed, PANIC IN THE STREETS von Elia Kazan, IT HAPPENED ONE NIGHT von Frank Capra, FORT DOBBS von Gordon Douglas und RED RIVER von Howard Hawks. Die Anmerkungen zu den Filmen sind in der Regel nur kurz, aber sie wirken pointiert. Und es gibt eine sehr schöne persönliche Begegnung mit William Holden. Andere Schauspielerinnen und Schauspieler fließen assoziativ in den Text ein. „The Moviegoer“ war der erste Roman von Walker Percy. Der Autor starb 1990 in Louisiana. Mehr zum Buch: walker_percy_22494.html
21. Juni 2016
Moderne Heiligenlegenden
Eine Dissertation, die an der Ludwig-Maximilian-Universität München entstanden ist. Nadja Alexandra Mayer konstatiert die Auferstehung des Märtyrers im Mainstream-Kino der Gegen-wart und analysiert sie am Beispiel der achtteiligen HARRY POTTER-Filmserie (2001-2011) und der fünf Filme der TWI-LIGHT-SAGA (2008-2012). Mit vielen literaturtheoretischen Verweisen geht es zunächst um die fiktionale Bearbeitung des Märtyrerstoffes. Dann folgen Überlegungen zum Konzept des Märtyrers, u.a. in Abgrenzung zur Erlöserfigur, und zur Medialität des Märtyrers. In der zweiten Hälfte werden sehr detailliert die beiden Filmzyklen analysiert. Bei Harry Potter spielen die Märtyrerattribute Patronus, Zauberstab und Schwert eine Rolle und vor allem: die Potter-Passion. Bei Twilight wird zunächst die Bedeutung der Religion thematisiert, die Hauptfigur Bella Swan steht dann im Mittelpunkt der Untersuchung, ihre Opferbereitschaft und ihre Transformation zum Vampir. Wichtig ist hier, dass es sich um ein weibliches Martyrium handelt. Die Beschreibungen der Autorin halten sich sehr konkret an die Geschehnisse der Filme und werden dann im Sinne der Ausgangsthese interpretiert, die natürlich auch die christlichen Aspekte im Blick hat. Die Autorin arbeitet als Redakteurin beim Evangelischen Presseverband für Bayern. Keine Abbildungen. Mehr zum Buch: vojd1b2o36ki2
19. Juni 2016
VALIE EXPORT
Sie ist seit Mitte der 1960er Jahre eine Exponentin radikaler femininer Kunst. Mein erster Film von VALIE EXPORT (geboren 1940 als Waltraud Lehner in Linz) war UNSICHT-BARE GEGENER, den ich 1976 auf dem Forum der Berlinale gesehen habe und der mich sehr beeindruckt hat. Drei Jahre später folgte MENSCHEN-FRAUEN. Es geht in ihren Filmen immer wieder um Körperfigurationen, sie zerlegt die Filmsprache in ihre Einzel-teile. Das tut manchmal richtig weh. Claudia Müller hat einen sehr schönen, informativen 55-Minuten-Film über VALIE EXPORT gedreht, der jetzt bei Absolut Medien als DVD erschienen ist. Er zeigt Zeichnungen, Fotos, Filmausschnitte, Performances und Installationen und lässt Menschen zu Wort kommen, die über EXPORTS Werk sprechen: der Direktor des Museums Ludwig Yilmaz Dziewior, der MoMA-Kurator Stuart Comer, die Performance-Künstlerin Marina Abramovic, die Kunsthistorikerin Karola Kraus, die Schriftstellerin Elfriede Jelinek, die Künstlerinnen Ingrid Wiener, Kiki Smith, Carolee Schneemann und VALIE EXPORT selbst. Erzählt wird auch die Lebensgeschichte der Künstlerin, ihre Verortung in Wien, ihre internationale Bedeutung. „Ikone und Rebellin“ heißt der Untertitel dieses Films, der unbedingt sehenswert ist. Die DVD enthält in den Extras zwei interessante Ausstellungsrundgänge. Mehr zur DVD: +Ikone+und+Rebellin
17. Juni 2016
Kino in Köln
Im Kölnischen Stadtmuseum findet zurzeit (und noch bis zum 6. November) die Aus-stellung „Großes Kino! 120 Jahre Kölner Kinogeschichte“ statt. Über 150 zum Teil noch nie gezeigte Originalobjekte, Fotografien und Filmaus-schnitte erinnern an die Kinogeschichte der Stadt. Im Emons Verlag ist in diesem Zusammenhang das Buch „Kino in Köln“ von Marion Kranen und Irene Schoor erschienen. In zwölf Kapiteln erzählen die beiden Autorinnen die wechselhafte Historie der Lichtspieltheater in der Stadt, beginnend mit den Vorläufern des Kinos. Dann geht es chronologisch voran: 1900-1914: Das Kino wird sesshaft. 1914-1918: Kino in schweren Zeiten. 1919-1930: Filmpaläste und „Kinos für jedermann“. 1930-1945: Kölner Kinos in der NS-Zeit. 1940-1945: Zerstörung und Neuanfang. 1950-1960: Kinoboom und gediegene Filmpaläste. 1960-1970: Kinokrise und Aufbruch. 1970-1980: Die Zeit der Filmpaläste ist vorbei. 1980-1990: Filmkunsttheater und Abspielstellen. 1990-2000: Cinekomplexität und Verdrängungswettbewerb. 2000-2015: Zukunft im Kino – Eine Frage der (Bild-)Auflösung?. Menschen mit Kinobegeisterung und Gebäude in der Stadt stehen im Mittelpunkt. Der Text wirkt hervorragend recherchiert, die Informationen gehen weit über das hinaus, was in dem von Bruno Fischli herausgegebenen Buch „Vom Sehen im Dunkeln“ (1990) zu lesen war. Über 250 Abbildungen von Kinofassaden, Innenansichten, Projektionsräumen, Werbung und wichtigen Personen konkretisieren den Text. Der „Abspann“ enthält u.a. ein „Kino A-Z“, geordnet nach Stadtteilen. Das Buch ist ein vorbildlicher Gang durch die Kinogeschichte einer Stadt. Mehr zur Ausstellung: 1605_cinema/ Mehr zum Buch: kino-in-koeln
16. Juni 2016
Der asymmetrische Blick
In diesem Buch von Martin Blumenthal-Barby, Assistent Professor für German Studies an der Rice University in Houston/Texas, fügen sich sechs Aufsätze zu einem thematischen Diskurs über Filme, die direkt oder indirekt von Überwachung handeln. In den ersten beiden Essays geht es um Harun Farockis Installation GEGEN-MUSIK (2004) und seine Trilogie AUGE/MASCHINE I, II und III (2001-03). Dann steht in zwei Texten Michael Hanekes Film DAS WEISSE BAND (2009) im Mittelpunkt. In den letzten beiden Aufsätzen wird Fritz Langs Film DR. MABUSE, DER SPIELER (1922) analysiert. Die Zielrichtung seiner Untersuchung formuliert der Autor in seiner Einleitung: „Wenn es so etwas wie einen gemeinsamen Nenner für die in diesem Buch vorgelegten Interpretationen gibt, dann ist es die Tatsache, dass ‚Überwachung’ sich immer wieder darstellt nicht als Thema, das von einer sicheren Betrachterposition aus zu erörtern wäre, sondern als Erfahrung, die wir selbst machen, als Geschehen, mit dem wir uns befassen müssen. Statt als bloßer metonymischer Vertreter oder Platzhalter für das Anschauen von Filmen zu dienen, präsentiert sich Überwachung immer wieder als die Inszenierung diegetischer Momente und der entsprechenden Positionierung des Zuschauers. Immer wieder stellt sich die Frage, wie die Haltung des Zuschauers konkret formiert wird durch die verhandelten Aspekte von Überwachung – sei es mittels der Split-Screen-Ästhetik der ‚weichen Montage’ (bei Farocki), sei es durch Geschehnisse abseits der Kamera und lange Einstellungen (bei Haneke), sei es durch Arrangements von Schuss und Gegenschuss sowie durch Irisblenden (bei Lang).“ Eine interessante, theoretisch fundierte Lektüre. Mehr zum Buch: 978-3-7705-5935-0.html

