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06. September 2016

Rainer Simon

2016.Rainer SimonAnfang der 1960er Jahre hat er die HFF in Babelsberg besucht, später bei Heiner Carow und Konrad Wolf assistiert und ab 1968 bis zum Ende der DEFA elf lange Spielfilme realisiert, darunter Kinder- und Märchen-filme, Historien- und Gegen-wartsfilme, die ästhetisch und thematisch interessant sind. Rainer Simon (*1941) gehörte zur dritten DEFA-Generation, und es ist sehr zu begrüßen, dass jetzt ein Buch erschienen ist, das sein filmisches Werk aus vielfältiger Perspektive erschließt. Nach einer Einführung des Herausgebers Michael Grisko und einem Beitrag von Rainer Simon („Warum ich Filmregisseur wurde) analysieren zwölf Beiträge jeweils einen oder zwei Filme. Barbara Felsmann schreibt über die Märchenadaptionen WIE HEIRATET MAN EINEN KÖNIG (1968) und SECHSE KOMMEN DURCH DIE WELT (1972). Bei Frédéric Jaeger geht es um Simons Beitrag zu dem Episodenfilm AUS UNSERER ZEIT (1970). Claus Löser beschäftigt sich mit Simons erstem abendfüllenden Gegenwartsfilm, MÄNNER OHNE BART (1971). Günter Helmes erinnert an TILL EULENSPIEGEL (1975). Michael Grisko ist mit drei Einzeltexten vertreten: über ZÜND AN, ES KOMMT DIE FEUERWEHR (1978), WENGLER & SÖHNE (1987) und DIE BESTEIGUNG DES CHIMBORAZO (1989). Anne Barnert untersucht die Verbotsgründe für JADUP UND BOEL (1980/88). Matthias Struch informiert über DAS LUFTSCHIFF (1983). Von Detlef Kannapin stammt ein Beitrag über die Erzählstruktur von DIE FRAU UND DER FREMDE (1984). Erika Richter macht sich „unsystematische Gedanken“ zu DER FALL Ö. (1991). Und Wolfgang Fuhrmann begleitet den Regisseur bei seinen Reisen in ferne Kontinente, nach Südamerika ab 1990. Alle Beiträge sind sachkundig und den Filmen zugeneigt. Wieder ein lesenswerter Band in der Schriftenreihe der DEFA-Stiftung, mit Abbildungen in guter Qualität. Mehr zum Buch: zeitdiewelt.html