Im nächsten Leben: Komödie

Im März konnte Volker Schlön-dorff seinen achtzigsten Ge-burtstag feiern. Josef Schnelle hat ihm aus diesem Anlass eine Sendung im Deutschlandfunk in der Reihe „Lange Nacht“ gewid-met und jetzt ein Buch publi-ziert, das sich als sehr lesens-wert erweist. Auf den ersten 80 Seiten erschließt ein Essay Leben und Werk des Regisseurs, der über 30 Filme realisiert hat und zu den international sehr geachteten Protagonisten des Neuen Deutschen Films gehört. Die elf Kapitel tragen die Überschriften „Ein Mann mit Eigenschaften“ – „Weltbürger mit Blechtrommel“ – Der französische Freund“ – „Homo Politicus“ – „Seelenverwandtschaften“ – „Filmmusik als Operninszenierung“ – „Mehr Licht – die Kameraleute“ – „Die ‚Dichter des Films’ – die Schauspieler“ – „Meister der Literaturverfilmung“ – „13 Szenen – ein Metafilm“ – „Betrachtungen eines Gesamtkunstwerks“. Im zweiten Teil ist ein Gespräch dokumentiert, das Josef Schnelle im Oktober 2018 mit Volker Schlöndorff geführt hat. Man kann es sich unter https://bit.ly/2YOTkY9 anhören. Abgeschlossen wird der Band mit einer Filmografie und tabellarischem Lebenslauf. Mit vielen Abbildungen in guter Qualität. Erschienen im Schüren Verlag. Mehr zum Buch: schloendorff-im-gespraech.html

Leben, Schreiben, Atmen

Heute beginnt die Frankfurter Buchmesse. Da ist es nahe-liegend, ein Buch über das Schreiben zu empfehlen. Es stammt von der Filmemacherin und Autorin Doris Dörrie, ist im Diogenes Verlag erschienen, verfolgt pädagogische Absichten und liest sich wie eine assozia-tive Autobiografie. Fünfzig Kapitel, 270 Seiten. Ich nenne einige Überschriften: Einkaufen – Schreiben und lesen – Lügen – Jemand anders sein – Wir lernen uns kennen – Sterben – Telefon – Der Moment – Ich erinnere mich – Ich erinnere mich nicht – Japan – Ein Tag – Medizin – Einsamkeit und Fische. Einem längeren Text zum Thema folgen jeweils (kursiv) Empfehlungen fürs Schreiben. Die einzelnen Geschichten sind meist spannend, manchmal auch komisch, führen uns oft in die Jugend der Autorin und überraschen durch die Zeitsprünge. Ich kenne Doris seit über 40 Jahren, finde die meisten ihrer Filme und Bücher sehens- und lesenswert, auch das jetzt publizierte. Sie möge noch lange tätig sein. Mehr zum Buch: 9783257070699.html

STAR WARS

Andreas Rauscher hat im Alter von acht Jahren im Sommer 1982 den ersten STAR WARS-Film gesehen, der seine Liebe zum Kino ausgelöst hat. Inzwischen ist er Professor für Medienwissenschaft an der Universität Siegen. In einem gerade erschienenen Band der Reihe „100 Seiten“ des Reclam Verlages erschließt er Hinter-gründe und Quellen des STAR WARS-Mythos der vergangenen 42 Jahre. Nach der Original-Trilogie – KRIEG DER STERNE (1977), DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK (1980) und DIE RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER (1983) – sind inzwischen drei Prequels (DIE DUNKLE BEDROHUNG, 1999, ANGRIFF DER KLONKRIEGER, 2002, DIE RACHE DER SITH, 2005) und zwei Sequels (DAS ERWACHEN DER MACHT, 2015, DIE LETZTEN JEDI, 2017) entstanden. Im Dezember soll DER AUFSTIEG SKYWALKERS in die Kinos kommen. Natürlich beginnt Rauscher seine Mythengeschichte mit dem Erfinder George Lucas, verweist auf dessen frühe Filme THX 1138 und AMERICAN GRAFFITI, sieht Quellen für Ideen bei Akira Kurosawa und Stanley Kubrick, nennt das Laserschwert einen der genialsten Einfälle der Saga und widmet der „Heldenreise“ eine lange Passage. Ein Exkurs behandelt die zeitgenössischen Videospiele. Dann beschreibt der Autor die drei Prequels und die drei Sequels. Er äußert sich auch zu den zwei Stars Wars Stories ROGUE ONE (2016) und SOLO (2018). Vor allem SOLO von Ron Howard hält er für unterschätzt. Am Ende des 100-Seiten-Büchleins geht es um „Feuilleton und Fans“, auf den Seiten 101 und 102 gibt es Lektüretipps. Das Buch ist nicht nur STAR WARS-Fans sehr zu empfehlen. Mit Abbildungen und Infografiken. Mehr zum Buch: Star_Wars__100_Seiten

SALOMON UND DIE KÖNIGIN VON SABA (1959)

Dem amerikanischen Regisseur King Vidor (1894-1982) ist die Retrospektive der 70. Berlinale im Februar 2020 gewidmet. Gezeigt werden 35 Filme aus fünf Jahrzehnten. Auch sein letzter Kinofilm, SOLOMON AND SHEBA (1959), gedreht in 70mm, wird zu sehen sein. Er ist jetzt als Mediabook (mit DVD und Blu-ray) bei Koch Media erschienen. Der historische Monumentalfilm erzählt Geschichten aus dem Leben des israelischen Königs Salomon (gespielt von Yul Bynner), der sich in die Königin von Saba (Gina Lollobrigida) verliebt. Sie wurde vom ägyptischen Pharao nach Jerusalem geschickt, um dort zu spionieren. Aber sie wechselt die Fronten. Die Konsequenzen sind kriegerischer Natur, und selbst der Gott Israels wendet sich gegen Salomon. Nach 140 Minuten gibt es ein überraschendes Happyend, als die gesteinigte Königin von Saba zu einem neuen Leben erwacht. Die Geschichte wird aufwendig und farbenfroh erzählt, die visuellen Effekte sind beeindruckend, die Musik von Mario Nascimbene stärkt die emotionale Ebene. Ursprünglich sollte Tyrone Power die Hauptrolle spielen, aber er starb während der Dreharbeiten an einem Herzanfall, und Yul Brynner übernahm. Der Film gehört nicht zu King Vidors großen Werken, hat aber einen starken Unterhaltungswert. Das sehr informative Booklet zum Mediabook stammt von Rolf Giesen. Mehr zur DVD: mediabook_a_blu_ray_dvd/

BILDBUCH (2018)

Fünf Finger, fünf Sinne, fünf Kontinente, fünf Kapitel. Jean-Luc Godard nimmt uns mit auf eine Reise durch die Film-geschichte und die Weltge-schichte. Er kommentiert – in der deutschen Fassung spricht er erstaunlich gut Deutsch – und spielt souverän mit den Bildern: bunt eingefärbt, in Zeitlupe, mit vielen Schwarzfilm-Unterbrechungen. Die Musik bleibt eher im Hintergrund. Die fünf Kapitel heißen: „Remakes“, „Die Abende von St. Petersburg“, „Diese Blumen zwischen den Gleisen im wirren Wind der Reisen“, „Geist der Gesetze“ und „Zentralbereich“. Das fünfte Kapitel ist das längste, es thematisiert die Orientsehnsucht, richtet den Blick auf das „glückliche Arabien“ und erscheint mir nicht ganz unproblematisch, wenn Godard (den Anarchisten Albert Cossery zitierend) sagt: „Wenn Du mich fragst, ich bin immer auf der Seite der Bomben.“ Das dritte Kapitel ist für mich das schönste, weil die Filmzitate relativ gut erkennbar sind und sich zu einer wunderbaren 12-Minuten-Hommage der Eisenbahn fügen. Im ganzen Film dominieren Krieg und Gewalt. In den Bildern spürt man eine starke körperliche Präsenz. Natürlich werden auch deutsche Filme zitiert, beispielsweise DIE NIBELUNGEN, DR. MABUSE, DER LETZTE MANN, MENSCHEN AM SONNTAG. Bei Absolut Medien ist jetzt eine DVD des Films erschienen. Das Booklet enthält ein 22-Seiten-Interview mit Godard zu seinem Film. Mehr zur DVD: Jean-Luc+Godard+BILDBUCH

Scotland. Film Locations

Eine Reise durch Schottland zu berühmten Schauplätzen, die mit bekannten Filmen verbun-den sind. Phoebe Taplin beginnt mit „Harry Potter’s Scotland“ und wechselt dann zu James Bond: „The Scottish lochs and mountains are 00-heaven for films futering the Highlands-born spy.“ (S. 6-7). Dann geht es ins „Blockbusting Edinburgh“, zu GREYFRIARS BOBBY von John Gray, über TRAINSPOT-TING von Danny Boyle zu AVENGERS: INFINITY WAR von Anthony und Joe Russo, in die Princess Street mit dem Scott Monument (zu sehen in CLOUD ATLAS von Tom Tykwer) und zu Arthur’s Seat (in CHARIOTS OF FIRE von Hugh Hudson), in die Rosslyn Chapel in der Nähe von Edinburgh (ein Schauplatz von THE DA VINCI CODE von Ron Howard), zum Seacliff Beach (wo u.a. MARY QUEEN OF SCOTS von Josie Rourke gedreht wurde), zurück ins Gosford House (das eine Schlüsselrolle in der zweiten Staffel von OUTLANDER spielte). Dann wechseln wir nach Glasgow, „the city of many faces“, wo Ken Loach mehrere Filme gedreht hat und zahlreiche andere in der George Street, in der Buchanan Street oder im Kelvingrove Park realisiert wurden. Die weiteren Stationen sind „Around Glasgow“ (u.a. GREGORY’S GIRL von Bill Forsyth), „West Highland Line“ (TRAINSPOTTING), „Glenfinnan and beyond“ (BREAKING THE WAVES von Lars von Trier), „Glen Coe and Glen Nevis“ (BRAVEHEART von Mel Gibson), „Loch Laggan and Loch Ness“ (MRS. BROWN von John Madden, LOCH NESS von Jon Henderson), „Eilean Donan“ (HIGHLANDER von Russell Mulcahy), „Skye“ (THE BFG von Steven Spielberg), „Inner and Outer Hebrides“ (WHISKY GALORE! Von Alexander Mackendrick), „Doune Castle“ (MONTY PYTHON AND THE HOLY GRAIL von Terry Gilliam und Terry Jones), „Drummond Castle Gardens“ (ROB ROY von Michael Caton-Jones), „Dunnottar Castle“ (HAMLET von Franco Zeffirelli mit Mel Gibson) und „Around Aberdeen“ (LOCAL HERO von Bill Forsyth). Die Hinweise der Autorin sind ortskundig und filmaffin. Als wir vor drei Jahren in Schottland waren, gab es das Buch leider noch nicht. Mit vielen Abbildungen in guter Qualität. Alles auf 46 Seiten. Mehr zum Buch: scotland-film-locations/

Das Romanische Café

Géza von Cziffra (1900-1989) kam 1923 aus Ungarn über Wien nach Berlin, arbeitete hier zunächst als Journalist, dann als Drehbuchautor und später als Regisseur. Er war Stammgast im Romanischen Café an der Berliner Gedächtniskirche und hat 1981 ein Buch über diese Institution publiziert, das jetzt in einer Überarbeitung in der Reihe „Berliner Orte“ im be-bra verlag erschienen ist. Cziffras Beschreibung des Cafés führt uns in dessen Geografie ein und macht uns vor allem mit den zahllosen Stammtischen bekannt, die für die verschiedenen künstlerischen Professionen reserviert waren. Am sogenannten Slevogt-Tisch trafen sich Max Beckmann, Max Liebermann, Otto Dix oder Rudolf Schlichter. Am Tisch der Theaterdirektoren saßen vor allem Schauspieler und Schauspielerinnen, die Kontakte knüpfen wollten, aber auch Carl Meinhard und Rudolf Bernauer oder Ernst Josef Aufricht, der davon profitierte, dass die Idee zur „Dreigroschenoper“ im Romanischen Café geboren wurde. Am Journalistentisch konnte man Egon Erwin Kisch, Alfred Kerr, Anton Kuh, Kurt Tucholsky oder Karl Vollmoeller antreffen. Zu allen Namen hat Cziffra Anekdoten zu erzählen, die weit über das Romanische Café hinausführen. Und hier sind noch einige Schauspielerinnen und Schauspieler, über die er schöne Geschichten erzählt: Hans Albers, Elisabeth Bergner, Otto Gebühr, Heinrich George, Fritz Kortner, Asta Nielsen, Adele Sandrock. Hundert andere werden in Minigeschichten erwähnt. Es ist ein Kaleidoskop der Kultur der Weimarer Republik, das sich hier auf meist amüsante Weise dreht. Mit Zeichnungen von Emil Orlic, einem Nachwort von Ingrid Feix und einem Personenregister. Mehr zum Buch: das-romanische-cafe.html

Celebration!

In Berlin und Brandenburg fand in diesem Jahr zum 25. Mal das Jüdi-sche Filmfestival statt. Aus diesem Anlass haben das Jüdische Kultur-institut in Deutschland und die Festivalleiterin Nicola Galliner im Verlag Neofelis eine Festschrift publiziert: „Celebration!“. Grußworte von Heiko Maas, Dietmar Woidke, Michael Müller und Kirsten Nie-huus eröffnen den Band. 26 sehr lesenswerte Textbeiträge zu übergrei-fenden Themen oder einzelnen Filmen sind zu lesen. J. Hoberman aus New York äußert sich zur Geschichte des Jiddischen Kinos. Frank Stern aus Wien gibt Antworten auf die Frage „Was ist jüdischer Film und was leisten Jüdische Filmfestivals?“. Julia Friedrich aus Köln erinnert an den Filmgeschichtsunterricht in Günter Peter Strascheks Serie FILM-EMIGRATION AUS NAZIDEUTSCHLAND. Lihi Nagler aus Tel Aviv schreibt über Bilder von Jüdinnen und Juden im deutschen Kino und Fernsehen nach der Wiedervereinigung. Toby Anne Axelrod aus New York porträtiert fünf israelische Filmemacher*innen, die in Deutsch-land arbeiten. Eva Lezzi aus Berlin beschäftigt sich mit dem Auseinan-derklaffen von Bild- und Tonspuren im Dokumentarfilm. Ariel Schweizer aus Paris reflektiert über weibliches israelisches Kino als minoritäres Schreiben. Bei Avner Shavit aus Tel Aviv geht es um das Bild der Ultraorthodoxen im israelischen Kino. Peter Stein aus San Francisco berichtet vom jüdischen Filmfestival in seiner Heimatstadt. Aviva Weintraub aus New York richtet ihren Blick zurück auf den Film HESTER STREET von Joan Micklin Silver. Sissi Tex spricht mit Ulrike Ottinger über den Film EXIL SHANGHAI. Nicola Galliner und Shimon Stein erinnern an die Journalistin Sylke Tempel, von der zwei Texte dokumentiert sind. Katharina Schmidt-Hirschfelder aus Berlin beschäftigt sich mit der Serie AVODA ARAVIT. Peter Stephan Jungk aus Paris erzählt, wie es zu seinem Film TRACKING EDITH kam. Ellen Presser aus München schreibt über Abraham Sutzkever und den Film SCHWARZER HONIG, Petra Palmer aus Berlin über den Essayfilm FOUR PARTS OF A FOLDING SCREEN, Thomas Arbeitshauser aus Berlin über die Hitlersatire MRS.MEITLEMEIHR. Johannes Rhein aus Frankfurt am Main porträtiert den Filmproduzenten Artur Brauner, Katharina Schmidt-Hirschfelder die Kinolegende Gerhard/Gershon Klein. Fritz Göttler aus München befasst sich mit den Filmen von Jeanine Meerapfel, Hannah Brown aus Jerusalem mit den Filmen von Eytan Fox, Régine-Mihal Friedman aus Haifa mit den Filmen von Emmanuel Finkiel, Nirit Anderman aus Tel Aviv mit den Filmen von Iris Zaki. Bildstrecken zu den Jüdischen Filmfestivals der Jahre 2007 bis 2018 durchziehen das Buch, das man als Basis einer Geschichte des jüdischen Films ansehen kann. Mehr zum Buch: 9783958082397

„Ich bin eine Hexe“

Sie war Tänzerin, Schauspie-lerin, Kabarettistin und ein unruhiger Geist. Valeska Gert (1892-1978) lebte und arbeitete in München, Berlin und auf Sylt, ab 1935 vorwiegend in Paris, London, New York und Princetown, ab 1949 wieder in Berlin und in Kampen auf Sylt. Sie brauchte vor allem eine Bühne für ihre Auftritte. Ihre erste Autobiografie veröffent-lichte sie 1931: „Mein Weg“. 1950 folgten die Erinnerungen an die Exilzeit: „Die Bettlerbar von New York“. 1968 erschien erstmals „Ich bin eine Hexe – Kaleidoskop meines Lebens“. Das Buch ist jetzt in einer Neuauflage vom Alexander Verlag publiziert worden. Der Text ist von ständiger Unruhe geprägt. Es wird fast alles, was Valeska Gert erlebt hat, zur Sprache gebracht, aber nichts mit größerer Ausführlichkeit. Immerhin sind 13 Zeilen der Arbeit an der FREUDLOSEN GASSE von G. W. Pabst mit der „noblen Kollegin“ Greta Garbo gewidmet (S. 67), aber nur Zeile einer anderen Schlüsselrolle: „Ich war die Mrs. Peachum in der verfilmten Dreigroschenoper“. Schön zu lesen: die Begegnungen mit Sergej Eisenstein in Moskau, die Erlebnisse bei einem kurzen Aufenthalt in Hollywood, die Passagen über die Arbeit mit Federico Fellini an GIULIETTA DEGLI SPIRITI (1965). Ihre Beziehung zu dem Schauspieler Aribert Wäscher ist fester Bestandteil des Kaleidoskops. Man darf sich von der Geschwindigkeit der Lebenserzählung nicht außer Atem bringen lassen. Dann liest man ein spannendes Stück Kulturgeschichte. Mit einem Nachwort von Frank-Manuel Peter, zahlreichen Abbildungen in akzeptabler Qualität und einem Namensregister. Mehr zum Buch: ich-bin-eine-hexe.html

7 OHRFEIGEN (1937)

Dies ist eine sehr sehenswerte Screwball-Comedy aus Deutsch-land. Sie spielt in England. Der junge William Tenson MacPhab verliert durch einen Kursverfall des Stahlmagnaten Astor Ter-banks sein Vermögen, genau: sieben Pfund. Dafür will er sich beim Verursacher durch sieben Ohrfeigen rächen. Jeden Tag eine. Dies gelingt ihm auf originelle Weise. Auch der Einsatz von Terbanks Tochter Daisy zum Schutz ihres Vaters ist erfolglos – sie verliebt sich in William. Die letzte Ohrfeige gibt es in Gretna Green, dann kann mit Einwilligung des Vaters geheiratet werden. Ein Ufa-Film mit prominenter Beteiligung. Die Dialoge stammen von Curt Goetz und haben einen entsprechenden Pointenreichtum. Hinter der Kamera stand Konstantin Irmen-Tschet, wir sind nahe an den Figuren. In den Hauptrollen: das Traumpaar Lilian Harvey und Willy Fritsch, ihr Zusammenspiel ist herausragend. Alfred Abel als Astor Terbanks und Oskar Sima als Zeitungsreporter sind amüsant. Die Bauten stammen von Erich Kettelhut, zur Musik von Friedrich Schröder gehört das Lied „Ich tanze mit Dir in den Himmel hinein“ (in konzertanter Form). Paul Martin hat – wie schon im Jahr zuvor bei GLÜCKSKINDER – mit leichter Hand Regie geführt. Vom NS-Klima des Jahres 1937 ist nichts zu spüren. Bei Concorde ist jetzt die DVD des Films in restaurierter Fassung erschienen. Mit einem sehr informativen Booklet von Georg Seeßlen. Mehr zur DVD: a58eb7927c4d9