Hollywood reloaded

2013.Hollywood reloadedGenrefilme aus Hollywood haben sich in den letzten Jahren wieder mehr geöffnet und hybridisiert. Die Herausgeber des Bandes sehen das als Wellenentwicklung und belegen dies mit elf Beiträgen vorwiegend zu Genrefilmen nach der Jahrtausend-wende. Rayd Khouloki analysiert in diesem Zusammenhang den Western BROKEBACK MOUNTAIN (2005) von Ang Lee. Daniel Illger schreibt über die Entwicklung des Vampirfilms (mit Definition und Ahnengalerie) und konstatiert erstaunliche Veränderungen in der Stimmung und den Lichtverhält-nissen zum Beispiel in der TWILIGHT-Saga („Strahlende Schwärze“). Sarah-Mai Dang stellt drei Filme in den Mittelpunkt ihres Essays über den neueren „Women’s Film“: EMMA (1996) von Douglas McGrath, LEGALLY BLONDE (2001) von Robert Luketic und MARIE ANTOINETTE (2006) von Sofia Coppola. Wieland Schwanebeck bewertet Martin Scorseses Gangsterfilm THE DEPARTED (2006) als „Tragödie der Männlichkeit“. Die vier Texte haben die Kapitel-überschrift „Gender und Genre“. Die Beiträge von Oliver Schmidt („Lebensgefühl und ästhetische Erfahrung im Post-9/11-Cinema und im smarten Liebesfilm“), Benjamin Moldenhauer („Zur Schwierigkeit, ein Genre zu definieren“) und Katja Hettich („Zum Wert von Genre-Neologismen und zu einem Trend in ‚Indiewood’“) sind den „Theoretischen Perspektiven“ zugeordnet. Etwas aus dem zeitlichen Rahmen fällt Ralf Michael Fischers beeindruckende Analyse von Anthony Manns Noir-Western DEVIL’S DOORWAY (1950), während Michael Lück mit seinem Text „Mystery, Crime, Thriller“ die 2000er Jahre im Blick behält. Markus Kuhn (über die Webserie „Prom Queen“) und Sarah Schaschek (über die Serialität in der Online-Pornografie) sind für intermediale Transformationen zuständig. Viel Bedenkenswertes zum Genrekino. Band 5 der „Schriftenreihe zur Textualität des Films“. Mehr zum Buch: hollywood-reloaded.html

WEISSENSEE

2013.WeissenseeAlle reden von amerikanischen Serien: von HOUSE OF CARDS, HOMELAND, BREAKING BAD, DEXTER, PERSON OF INTER-EST, BOARDWALK EMPIRE und 100 anderen, die zurzeit angesagt sind. Manche scheinen süchtig danach zu sein. (Mehr darüber auf www.serienjunkies.de .) Da fühlt man sich mit dem Hinweis auf eine deutsche Serie fast als Außenseiter. Aber mir hat die Serie WEISSENSEE (erste Staffel: 2010, zweite Staffel: 2013, jeweils sechs Folgen à 50 Minuten) gut gefallen. Und so ganz allein stehe ich da nicht. Es geht um zwei miteinander verwobene Familiengeschichte, um die 1980er Jahre in Ostberlin, um Systemtreue, Stasi und Opposition. Die Drehbuchautorin Annette Hess und der Regisseur Friedemann Fromm kommen aus dem Westen. Dennoch wirkt alles sehr authentisch. Es sind vor allem die Schauspieler, die zur Attraktion beitragen: Florian Lukas, Stephan Grossmann, Uwe Kockisch, Katrin Sass, Jörg Hartmann und Hannah Herzsprung, die leider in der zweiten Staffel sterben muss. Eine dritte Staffel ist in Arbeit. Produziert von Regina Ziegler. Mehr zur Serie: serie/weissensee/index.html

Das politisierte Kino

2013.Politisiertes KinoEine überarbeitete und leicht gekürzte Dissertation der Philosophischen Fakultät der TU Chemnitz. Marcus Lange untersucht die ideologische Selbstinszenierung im „Dritten Reich“ und in der DDR. Sein Material: 29 Spielfilme und acht Kurz- und Dokumentarfilme aus der NS-Zeit, 24 Spielfilme und zehn Kurz- und Dokumentar-filme aus der SBZ/DDR. Das Buch lebt von Auflistungen, Kategorisierungen und Typisierungen. Die beiden Hauptteile heißen „Politisches Deutungsmuster der Revolution, politischer Messianismus und politischer Manichäismus“ und „Politisches Deutungsmuster der innerweltlichen Ekklesia“. Die Kreuz- und Querbezüge zwischen NS-Film und DDR-Film geben dem Buch eine Rasanz, die die Lektüre nicht gerade leicht macht. Mehr als 1.000 Zitate muss der Leser bewältigen, und wer die analysierten Filme kennt, wünscht sich manchmal etwas mehr Ruhe und konkrete Beschreibung. Andererseits ist die Materialfülle beeindruckend, sind die Zuordnungen korrekt, und am Ende gibt es acht Thesen und eine Reihe offener Fragen. Das Buch wird dominiert von Anführungszeichen: Filmtitel, Begriffe, Zitate. Das ist der Preis für einen großen Fleiß. Keine Abbildungen (das schreibe ich ohne Vorwurf). Mehr zum Buch: das-politisierte-kino.html

Kim Ki-Duk

2013.Kim Ki-DukIn seinen Filmen dominieren Gewalt und Pessimismus, aber sie haben auch einen poetischen Subtext. Kim Ki-Duk (* 1960) ist der wohl bekannteste südkoreanische Regisseur der Gegenwart. 2012 gewann er mit dem Film PIETA den Goldenen Löwen der Filmfestspiele in Venedig. Seine Filme SEOM – DIE INSEL (2000), FRÜHLING, SOMMER, HERBST, WINTER…UND FRÜHLING (2003), SAMARIA und BIN-JIP (beide 2004) haben mich sehr beeindruckt. Jetzt gibt es in deutscher Übersetzung ein umfangreiches Buch über ihn, das 2003 in Südkorea erschienen ist. Die zeitliche Lücke wird etwas mühsam im Nachwort des Übersetzers geschlossen. Die 26 Beiträge sind drei Kapiteln zugeordnet: „Kim Ki-Duk spricht“, „Kim-Ki-Duk wird gelesen“, „Und über Kim Ki-Duk wird gesprochen“. Am meisten hat mich das 50seitige Interview des Herausgebers mit Kim Ki-Duk beeindruckt: selbstsicher, klug, differenziert. Auch die acht Gespräche mit drei beteiligten Schauspielerinnen und Schauspielern, zwei Kameramännern, einem Produzenten, einer Cutterin und einem Musikproduzenten sind sehr aufschlussreich. Aus den einzelnen Filminterpretationen – alle Autoren sind Koreaner – kann man viel lernen. Die Schwäche des Buches ist der zeitliche Abstand zur Originalausgabe, seine Stärke: dass es die erste Publikation über Kim Ki-Duk in deutscher Sprache ist. Mehr zum Buch: programm/jeong

Stadtsinfonien der 1920er Jahre

UMS2124-neu2.inddNew York, Paris, Moskau, Berlin, Amsterdam, Tokio, Sao Paolo. Über all diese Städte gab es in den 1920er Jahren experimentelle Filme: Großstadt-beobachtungen, rhythmisch montiert, musikalisch live begleitet (es war noch Stummfilmzeit) und als historische Dokumente bis heute von großer Bedeutung. Die Filme hießen MANHATTA (1921), RIEN QUE LES HEURES (1926), SAGAJ, SOWJET! (1926), BERLIN. DIE SINFONIE DER GROSSSTADT (1927), REGEN (1929), FUKKO TEITO SHINFONI (1929) und SAO PAULO, A SINFONIA DE METRÓPOLE (1929). Sie stammten von Charles Sheeler und Paul Strand, Alberto Cavalcanti, Dziga Vertov, Walter Ruttmann, Joris Ivens, dem Institute for Municipal Research, Adalberto Kementy und Rodolfo Rex Lustig. Chris Dähne hat am Architektur-Department der University of Technology in Delft zu diesem Thema seine Dissertation geschrieben, die jetzt bei Transcript publiziert wurde. Ihr Ausgangspunkt ist die Stadt in der Darstellung der Medien, also in der Literatur, in der Fotografie und im Film. Es geht um den urbanen Raum und seine künstlerische Wahrnehmung. Am intensivsten lässt sich Dähne dabei auf den Film ein, rekapituliert noch einmal die Entwicklung der kinematografischen Sprache, erinnert an die im Studio gedrehten Straßenfilme VON MORGENS BIS MITTENACHT (1921) von Karlheinz Martin und DIE STRASSE (1923) von Karl Grune und analysiert im Hauptteil die oben genannten Filme. Seine Beobachtungen sind genau und orientieren sich an den Bildern der Filme, die Abbildungen sind allerdings verhältnismäßig klein. Der Anhang enthält eine umfangreiche Bibliografie. Für Liebhaber der Weimarer Zeit ein wichtiges Buch. Mehr dazu: ts2124/ts2124.php

Generic Histories of German Cinema

2013.Generic HistorieDie Anthologie, herausgegeben von Jaimey Fisher, enthält zwölf Essays zum Umgang mit verschiedenen Filmgenres in Deutschland. Gelegentlich steht ein einziger Film im Mittel-punkt, manchmal wird ein Bogen geschlagen, zum Beispiel von den 1920er in die 1960er Jahre. Gerd Gemünden (Dartmouth) stellt THE BLACK CAT (1934) von Edgar G. Ulmer ins Zentrum und reflektiert über den Einfluss von CALIGARI und GOLEM auf den Exilfilm und den Horrorfilm. Nora M. Alter (Philadelphia) schildert deutsche Variationen des Essayfilms von der Weimarer Republik (Hans Richter) bis in die 1980er Jahre (Hartmut Bitomsky, Harun Farocki). Lutz Koepnick (Nashville) baut zum Thema Science fiction-Film eine Brücke von Fritz Langs FRAU IM MOND (1928) zur TV-Serie RAUMPATROUILLE ORION (1966) und bringt auch Kurt Maetzigs DEFA-Film DER SCHWEIGENDE STERN (1960) ins Spiel. Eric Rentschler (Cambridge) schreibt über die frühen Ufa-Tonfilm-Operetten. Jaimey Fisher (Davis) stellt Bernhard Wickis DIE BRÜCKE (1959) in den Mittelpunkt seiner Kriegsfilm-Betrachtung. Sascha Gerhards (Oxford, Ohio) untersucht die ironischen Untertöne in den Edgar-Wallace-Verfilmungen der 1960er Jahre. Kris Vander Lugt (Annandale, Virgina) stellt für den Horrorfilm eine Verbindung her zwischen Victor Trivas (DIE NACKTE UND DER SATAN, 1959), Jörg Buttgereit (NEKROMANTIK, 1987) und Christoph Schlingensief (DAS DEUTSCHE KETTENSÄGENMASSAKER, 1990). Hester Baer (Maryland) porträtiert den Produzenten Bernd Eichinger mit dem Film CHRISTIANE F. (1981) im Zentrum. Steve Choe (Iowa City) stellt die Psycho-Thriller DR. MABUSE, DER SPIELER (1922) von Fritz Lang und DAS EXPERIMENT (2001) von Oliver Hirschbiegel gegenüber. Paul Cooke (Leeds) beschäftigt sich mit dem deutschen Heimatfilm in seiner klassischen Form und in den neuen Varianten. Antje Ascheid (Athens, Georgia) untersucht jüngere Komödien, speziell DAS LEBEN IST EINE BAUSTELLE (1997), KEINOHRHASEN (2007) und SOMMER VORM BALKON (2004). Marco Abel (Lincoln, Nebraska) schreibt über den vielseitigen Dominik Graf und seinen vergleichsweise erfolglosen Thriller DIE SIEGER (1994). Wir haben es nicht mit einer systematischen Genregeschichte zu tun, sondern mit unterschiedlichen Aspekten des Themas. Die Texte sind auf hohem Niveau und wissenschaftlich abgesichert. Mehr zum Buch: viewItem.asp?idProduct=14326

Paul Dahlke

2013.DahlkeEr war von den 1930er bis in die 60er Jahre ein profilierter Nebendarsteller im deutschen Film. Als Supporting Actor hat er vielen Rollen seine unver-wechselbare Präsenz gegeben. In den 1970er Jahren gab ihm das Fernsehen in einzelnen Filmen und auch in einigen Serien eine späte Plattform. Paul Dahlke (1904-1984) war ein vielseitiger Schauspieler, auf der Bühne, im Film und im Fernsehen und auch als Sprecher im Hörspiel. Er ist ziemlich in Vergessenheit geraten. Rüdiger Petersen, manisch im Recherchieren von Biografien, hat jetzt seine Lebens-geschichte zu Papier gebracht. Hilfreich war für ihn, dass es von Dahlke selbst Aufzeichnungen seiner Arbeit bis ca. 1948 gab. Petersen hat sie mit akribischem Fleiß und unter Nutzung aller verfügbaren Quellen zu einem in sich geschlossenen biografischen Text gefügt. 1.035 Fußnoten bezeugen die Verlässlichkeit der Arbeit. Vor allem die Zitate aus Kritiken sind aufschlussreich. Aber auch Dahlkes Privatleben spielt eine Rolle. Ich habe mit Sicherheit mehr als dreißig Filme mit ihm gesehen. Mir sind vor allem fünf Rollen in konkreter Erinnerung geblieben: der Ehemann von Madeleine (Marianne Hoppe) in Helmut Käutners Melodram ROMANZE IN MOLL (1943), der Ehemann von Anna Kinzel (Luise Ullrich) in Paul Verhoevens Komödie VERGISS DIE LIEBE NICHT (1953), der Lieblingslehrer Justus in Kurt Hoffmanns Kästner-Verfilmung DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER (1954), der Reichspräsident Ebert in Alfred Brauns STRESEMANN (1956) und der Museumsdirektor Kuckuck in Kurt Hoffmanns Thomas Mann-Verfilmung DIE BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL (1957). Paul Dahlke war ein eindrucksvoller Charakterdarsteller im oft verschmähten deutschen Film der 40er und 50er Jahre. Mehr zum Buch: paul-dahlke-die-biografie/

THE RISING OF THE MOON (1957)

2013.DVD.John FordIch kannte von John Fords Irland-Filmen bisher nur THE INFORMER (1935), THE LONG VOYAGE HOME (1940),  HOW GREEN WAS MY VALLEY (1941) und THE QUIET MAN (1952). Über den Blog „Hauptsache Stummfilm“ wurde ich auf THE RISING OF THE MOON (1957) aufmerksam gemacht, der natürlich kein Stummfilm ist, aber für Ford-Verehrer sehr sehenswert. Er ist als DVD on Demand bei der Warner Archive Collection zu bekommen. Erzählt werden drei Episoden: In „The Majesty of the Law“ geht es um die komplizierte Verhaftung eines alten Gutsbesitzers, vor allem aber um Trunksucht und Ehre. „A Minute’s Wait“ macht den verlängerten Aufenthalt eines Zuges auf einem Dorfbahnhof zu einer mitunter absurden Komödie um Alltagsverhalten, Familienstreit und kirchliche Rituale. Es ist die schönste Episode. „1921“ schildert zur Zeit der englischen Besetzung die Befreiung eines zum Tode verurteilten irischen Nationalisten aus dem Gefängnis und spielt mit Verkleidungen, Beobachtungen und Verdächtigungen. Drehbuchautor aller drei Episoden war Frank S. Nugent auf der Basis von zwei Theaterstücken und einer Story. Gedreht in Schwarzweiß, Kamera: Robert Krasher. Tyrone Power leitet den Film mit dem Hinweis auf seine irische Abstammung ein. Mehr zum Film: ein-vergessener-film-von-john-ford/

Theater im Kino

2013.Backstage„Theater“ meint hier: Schauspiel, Oper, Varieté, Ballett, Pantomime. Backstage: das ist der Blick hinter die Kulissen. Stefanie Diekmann hat in ihrer Habilitationsschrift das seit mehr als hundert Jahren anhaltende Interesse des Kinos am Theater erforscht. Sie hat für ihre Analyse 120 Filme ausgesucht, die sich thematisch mit dem Leben auf und hinter der Bühne beschäftigen. Das geschieht quer durch alle Genres, in der Komödie (VIKTOR UND VIKTORIA), wie im Melodram (LES ENFANTS DU PARADIS), im Kriminalfilm (STAGE FRIGHT) wie im Horrorfilm (die Versionen von THE PHANTOM OF THE OPERA sind kaum zählen). Auch wenn die Autorin ihr Material in sechs Kapiteln zu ordnen versucht („Ein Schauplatz“, „Die zwei Blicke“, „Das verborgene Schauspiel“, „Die unheimliche Architektur“, „Die reduzierte Architektur“, „Der Schauplatz der Nähe“), sind es immer wieder neue Assoziationen und Perspektiven, mit denen sie die Filme in den Blick nimmt. Sie beginnt und endet mit Mankiewiczs ALL ABOUT EVE, und ihr Lieblingsfilm ist Lubitschs TO BE OR NOT TO BE, den sie mehr als zwanzigmal gesehen hat. Wohl jeder, der sich für Theater und Film interessiert, hat seine Favoriten. Ich persönlich erinnere mich besonders gern an APPLAUSE von Rouben Mamoulian und A DOUBLE LIFE von George Cukor, an OPENING NIGHT von John Cassavetes, O THIASSOS von Theo Angelopoulos oder TODO SOBRE MI MADRE von Pedro Almodóvar. Aber Lubitschs TO BE OR NOT TO BE ist natürlich auch mein Lieblingsfilm. Und es gibt Regisseure, die offenbar ins Theater verliebt waren: zum Beispiel Ingmar Bergman, Jean Renoir, Jacques Rivette. Das Buch ist in verschiedener Hinsicht eine Fundgrube. Die Literaturliste macht den theoretischen Background deutlich. Mehr zum Buch: www.kv-kadmos.com/

Mein Filmbuch des Jahres 2013

Bild 1Das Jahr 2014 hat begonnen. 13 „Filmbücher des Monats“ habe ich 2013 vorgestellt (www.hhprinzler.de/´filmbuecher/). Eines davon soll wieder das „Filmbuch des Jahres“ werden. Wie immer gibt es drei Kandidaten: die drei Bände zu Gerhard Lamprecht, herausgegeben von Rolf Aurich, Wolfgang Jacobsen und Eva Orbanz (Februar; edition-gerhard-lamprecht/), die zwei Bände „Denkmal Film“ von Anna Bohn (März; denkmal-film/) und den Bildband über Ingrid Bergman, herausgegeben von Isabella Rossellini und Lothar Schirmer (Oktober; /ingrid-bergman/). Ich entscheide mich für „Denkmal Film“ von Anna Bohn, weil sie damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz des internationalen Filmerbes geleistet hat. Das Thema ist zurzeit auch in Deutschland in der kulturpolitischen Diskussion, ausgelöst durch einen Mahnruf des Filmemachers Helmut Herbst, der es mit Hilfe von Klaus Kreimeier und Jeanpaul Goergen durch eine große Solidaritätsaktion mit inzwischen mehr als 2.500 Unterschriften zu einer Petition an den neuen Bundestag geschafft hat ( www.change.org/de/Petitionen/-unser-filmerbe-ist-in-gefahr). Die zwei Bände von Anna Bohn sind Basisliteratur zum Thema. Also Pflichtlektüre für alle, die es ernst meinen mit dem Schutz des audiovisuellen Kulturgutes. Mehr kann ein Buch des Jahres nicht leisten.