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10. Januar 2014

Das politisierte Kino

2013.Politisiertes KinoEine überarbeitete und leicht gekürzte Dissertation der Philosophischen Fakultät der TU Chemnitz. Marcus Lange untersucht die ideologische Selbstinszenierung im „Dritten Reich“ und in der DDR. Sein Material: 29 Spielfilme und acht Kurz- und Dokumentarfilme aus der NS-Zeit, 24 Spielfilme und zehn Kurz- und Dokumentar-filme aus der SBZ/DDR. Das Buch lebt von Auflistungen, Kategorisierungen und Typisierungen. Die beiden Hauptteile heißen „Politisches Deutungsmuster der Revolution, politischer Messianismus und politischer Manichäismus“ und „Politisches Deutungsmuster der innerweltlichen Ekklesia“. Die Kreuz- und Querbezüge zwischen NS-Film und DDR-Film geben dem Buch eine Rasanz, die die Lektüre nicht gerade leicht macht. Mehr als 1.000 Zitate muss der Leser bewältigen, und wer die analysierten Filme kennt, wünscht sich manchmal etwas mehr Ruhe und konkrete Beschreibung. Andererseits ist die Materialfülle beeindruckend, sind die Zuordnungen korrekt, und am Ende gibt es acht Thesen und eine Reihe offener Fragen. Das Buch wird dominiert von Anführungszeichen: Filmtitel, Begriffe, Zitate. Das ist der Preis für einen großen Fleiß. Keine Abbildungen (das schreibe ich ohne Vorwurf). Mehr zum Buch: das-politisierte-kino.html