Weihnachtsgeschenk 1: Das Filmbuch

2016-das-filmbuchDas Buch unternimmt eine Reise durch die Kino-geschichte und zeigt ihren Reichtum mit der Präsen-tation von 116 beispielhaften Filmen, beginnend 1902 mit der REISE ZUM MOND von Georges Méliès, endend 2014 mit BOYHOOD von Richard Linklater. Sechs Kapitel geben die Struktur vor: „Visionäre“ (1902-1931), „Goldene Zeiten in Schwarz-weiß“ (1931-1949), „Furcht und Staunen“ (1950-1959), „Rebellion“ (1960-1974), „Engel & Monster“ (1975-1991), „Kleine Welt“ (1992-heute). Jedem Kapitel ist eine Zeitachse mit einem entsprechenden Kommentar vorangestellt. Fünf britische Autoren haben die Texte verfasst: Danny Leigh, Louis Baxter, John Farndon, Kieran Grant und Damon Wise. Sie sind sachkundig und informativ. Bei der Auswahl der Filme dominieren die USA und Westeuropa. Immerhin ist der für mich wichtigste Film dabei: DIE REISE NACH TOKIO von Yasujiro Ozu. Zu jedem Film gibt es „Kontexte“ zum Genre, zu Regisseur und Darstellern und Hinweise zu „früher“ und „später“. Porträts, Plakate und Szenenfotos fügen sich zu einem großen Bilderreichtum. Der Anhang enthält Hinweise auf „weitere sehenswerte Filme“.Ein schönes Geschenk für Menschen, die sich über die Geschichte des Films informieren wollen und noch nicht alles darüber wissen. Mehr zum Buch: das_film_buch-2787/

Illustrierte Presse in der Weimarer Republik

2016-deutsche-illustrierte-presseBand 1 der neuen Schriftenreihe „Mediengeschichte“, heraus-gegeben von Susanne Lache-nicht, Professorin an der Uni-versität Bayreuth, im Nomos Verlag. Gewidmet ist das Buch dem Fotohistoriker Diethart Kerbs (1937-2013). Es geht um Journalismus und visuelle Kultur in der Weimarer Republik. 17 Beiträge geben einen interes-santen Überblick zum Thema. Mir haben – abgesehen von der klugen Einführung des Heraus-geberteams Katja Leiskau, Patrick Rössler & Susann Trabert – acht Essays besonders gefallen. Madleen Podewski richtet den Blick auf illustrierte Magazine als Verhandlungsorte visueller Kultur („Zwischen Sichtbarem und Sagbarem“). Elke Grittmann und Thomas Birkner entwickeln ein theoretisch-empirisches Konzept zur Erforschung von Berufsfeld und Selbstverständnis des Fotojournalismus in der Weimarer Republik. Roland Jaeger untersucht den Stand der modernen Fotografie am Beispiel von Schünemanns Monatsheften (1927-29). Bei Patrick Rössler geht es um Magazine und die „neue Frau“ im Film („Stars und Sternchen“), bei Änne Söll um Mode und Männlichkeit in den Lifestyle- und Männermodezeitschriften der 1920er und frühen 30er Jahre. Daniela Gastell informiert über den Propyläen-Verlag und die Zeitschrift Querschnitt, Andreas Zeising erinnert an die Bildkonfrontationen im Querschnitt. Roland Jaeger beschäftigt sich mit der Fotografie in Anzeigen der illustrierten Presse am Beispiel von Die Woche. In der Summe ein wichtiger Band zur publizierten Fotografie in der Weimarer Republik. Mit Abbildungen in akzeptabler Qualität. Mehr zum Buch: product=26891

Im Banne der roten Hexe

2016-im-banne-rote-hexeWerner Dütsch war mehr als drei Jahrzehnte Film-redakteur beim WDR und hat dort hervorragende Arbeit geleistet. In dem Buch „Im Banne der roten Hexe“ erinnert er sich an seine Kindheit und Jugend, vor allem an die Filme, die er damals gesehen hat. Er ist Jahrgang 1939, also ein Jahr jünger als ich, in Düsseldorf geboren, aufgewachsen in Hüls, das später mit Marl fusioniert wurde. Die Kinos dort, das Deli, das Germania, das Viktoria (mit der Platzanweiserin Edith, die ihm „wohl-gesonnen“ war), das Loe-Theater, haben ihn filmisch sozialisiert. Die Kapitel des Buches sind kurz, sie wirken assoziativ und handeln unter anderem von der Schwierigkeit, Geld für den Kinobesuch zu beschaffen, vom Western, von Republic und Gloria, vom katholischen Filmdienst, vom Wasser in Marl und im Film, von Ölfilmen, einem Zauberkünstler, Duellen, Farbe und Schwarzweiß, Helmut Käutner, Montgomery Clift, Lars Ekborg, James Dean, Donald Crisp, Errol Flynn und Gary Cooper, von dem Wort „Jude“, vom Neorealismus, von Überblendung, Jazz, Filmbüchern, einer Reise nach Paris, der Zeitschrift Filmkritik, Filmclubs, Eva M. J. Schmid (der Leiterin des Filmclubs in Recklinghausen), Eisenstein, Hitchcock und der Tatsache, dass fast alle Filmtitel im Buch die deutschen Verleihtitel sind, weil sie so in Erinnerung geblieben sind. Der Film DIE KINDER VON MARA MARA blieb für Werner Dütsch leider nur ein Versprechen, er hat ihn damals nicht gesehen. Für mich gehörte er – 1949 im „Capitol“ in Dahlem – zu den frühesten Filmen in meinem Leben. Der Film IM BANNE DER ROTEN HEXE (Titelcover) hieß im Original WAKE OF THE RED WITCH, die Hauptrollen spielten John Wayne und Gail Russell, auch ihm ist ein Kapitel gewidmet. „Kino als Lebensmittel“ heißt dieses wunderbare Buch im Untertitel. Ich hoffe sehr, dass es eine Fortsetzung gibt. Mehr zum Buch: 80177pi0

Sechs Filme zum Jubiläum der Murnau-Stiftung

2016-dvd-box-murnau-stiftungSeit fünfzig Jahren gibt es die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Wiesbaden. Sie ist für die Pflege und Auswertung des deutschen Filmerbes der frühen Jahrzehnte zuständig, in Einzelfällen bis in die 1960er Jahre, dazu gehören rund 2.000 Stummfilme und 1.000 Tonfilme. Zum Jubiläum ist bei „Studio-Hamburg-Enterprises“ eine Box mit sechs Filmen aus fünf Jahrzehnten erschienen, die unbedingt zu empfehlen ist. Mit ZAPATAS BANDE (1914) von Urban Gad und ALS ICH TOT WAR (1916) von Ernst Lubitsch sind zwei Filme dabei, die lange als verschollen galten, der Lubitsch-Film sogar in einer Farbfassung. Im beigefügten Booklet widmet Heide Schlüpmann den beiden Filmen zwei sachkundige Texte. ASPHALT (1929), ein später Tonfilm von Joe May, war in verschiedenen Retrospektive zu sehen. Er erzählt die Liebesgeschichte eines Polizisten (Gustav Fröhlich) und einer Juwelendiebin (Betty Amann), die mit einem Autocrash beginnt. Gedreht im Studio in Babelsberg. Der informative Text im Booklet stammt von der SPIO-Geschäftsführerin Christiane von Wahlert. VIKTOR UND VIKTORIA (1933), ein früher Tonfilm von Reinhold Schünzel, ist eine musikalische Komödie zum Thema Geschlechtertausch mit Renate Müller, Hermann Thimig und Adolf Wohlbrück. Rainer Rother hat darüber einen lesenswerten Text geschrieben. Das Melodram ROMANZE IN MOLL (1943) stammt von Helmut Käutner. Die Hauptrollen spielen Marianne Hoppe, Ferdinand Marian und Paul Dahlke. Von Christian Petzold stammt der sehr zugeneigte Text im Booklet. Und schließlich: MADELEINE UND DER LEGIONÄR (1958) von Wolfgang Staudte, ein eher unbekannter Film mit Hildegard Knef, Bernhard Wicki und Hannes Messemer, der die Genres Melodram und Abenteuerfilm verknüpft. Text: SPIO-Präsident Alfred Holighaus. Alle sechs Filme wurden aufwändig restauriert und digitalisiert. Ein schönes Jubiläumsgeschenk der Murnau-Stiftung. Mehr zur DVD-Box: de/node/5061

Peter Alexander

2016-peter-alexanderEr war ein Star im west-deutschen und österrei-chischen Film der 1950er und 60er Jahre. Seine Partnerinnen waren damals Caterina Valente, Bibi Johns, Waltraud Haas, Germaine Damar, Vivi Bach und Cornelia Froboess. Peter Alexander (1926-2011) spielte in Komödien, Schlagerfilmen, Operetten-filmen und Heimatfilmen die Hauptrollen. Man konnte sicher sein, dass es ein Happyend gab. Sein wichtigster Regisseur war Geza von Cziffra, aber auch mit Paul Martin und Werner Jacobs hat er viel zusammengearbeitet. 1972 drehte er seinen letzten Kinofilm: HAUPTSACHE FERIEN mit Christiane Hörbiger und Theo Lingen. Danielle Willert hat für ihre Großmutter „und all jene, denen Peter Alexander ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat,“ im Sutton Verlag ein Buch über ihn publiziert, das vor allem aus Fotos besteht. Man sieht auf den 120 Seiten, wie wenig er als Schauspieler gefordert war – außer wenn er Frauenrollen spielte, zum Beispiel in CHARLEYS TANTE (1963). Diesem Thema ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Ein Buch für Nostalgiker. Coverfoto: IM WEISSEN RÖSSL mit Waltraud Haas. Mehr zum Buch: Peter-Alexander-in-seinen-schoensten-Filmen

Neue Filmkunst Resurrected

2016-neue-filmkunst-grossDen Verleih „Neue Film-kunst Walter Kirchner“ gab es von 1953 bis 1975. Er hat mir den Zugang zu vielen wichtigen Filmen ermöglicht. In meinem Archiv stehen alle 90 Hefte der „kleinen Film-kunstreihe“, beginnend mit ADEL VERPFLICH-TET (Redaktion: Werner Schwier, 1957), endend mit der DREIGRO-SCHENOPER (Redaktion: Werner Hecht, 1973). In den 60er Jahren war häufig Hans-Dieter Roos für die Redaktion verantwortlich, nach seinem Tod übernahmen Frieda Grafe und Enno Patalas diese Funktion. Im Metropolis Kino in Hamburg fand kürzlich eine Retrospektive mit Filmen aus dem damaligen Verleih statt, Jörg Schöning hat dazu einen Katalog zusammengestellt, der bei der edition text + kritik verlegt wurde. In den Texten geht es um Walter Kirchner und seine Verleihpolitik, um die Plakate von Hans Hillmann (der äußert sich dazu in einem langen Gespräch mit Christoph Hochhäusler), um die Programmhefte und vor allem um die Filme selbst. 40 in Hamburg gezeigte Titel werden in Wort und Bild vorgestellt. Am Ende des Bandes gibt es eine Auflistung der Kinos der Neuen Filmkunst, das „Cinema“ in Göttingen, die „Lupen“ in Berlin, Braunschweig, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, München und Stuttgart, die es alle nicht mehr gibt. Nur das „Theatertiner“ in München wird noch bespielt – von der Witwe, Marlies Kirchner, die unverdrossen der internationalen Filmkunst verbunden geblieben ist. Die Publikation ruft viele persönliche Erinnerungen wach. Mehr zum Buch: 9783000535796#.WCr7VyjzTV4

Karl Wolffsohn

2016-karl-wolffsohnEr war gelernter Drucker und ein großer Filmfreund zeit seines Lebens. Über den Verleger und Kinounternehmer Karl Wolffsohn (1881-1957) hat Ulrich Döge jetzt ein Buch publiziert, das viele Informa-tionen über die Filmpublizistik in der Weimarer Republik und über einige große Filmtheater der damaligen Zeit vermittelt. Ab 1910 hat Wolffsohn in seinem Verlag die wöchentlich erscheinende Zeitschrift Lichtbild-Bühne publiziert, die vor allem für Kinobetreiber bestimmt war, aber auch sehr lesenswerte Filmkritiken enthielt. Sie konkurrierte mit dem täglich erscheinenden Film-Kurier, der 1919 von dem Verleger Alfred Weiner gegründet wurde. Ab 1924 war der Ullstein Verlag Mitgesellschafter bei der LBB. Die Biografie von Karl Wolffsohn ist – bis 1933 – erfolgsorientiert. Neben seinem Verlag, der auch Filmbücher publiziert und ein eigenes Archiv unterhält, engagiert er sich bei der Planung und Gründung von Kinos, zum Beispiel der „Lichtburg“ in Essen und Berlin, dem „Olympia-Theater“ in Dortmund und den Kölner „Lichtspielen des Westens“. Die Nazis entmachten den Unternehmer jüdischer Herkunft Mitte der 30er Jahre, er wird verfolgt, inhaftiert, kann aber 1939 mit seiner Frau nach Palästina fliehen. Ab 1949 lebte das Ehepaar wieder in Deutschland und versuchte in zahlreichen juristischen Auseinandersetzungen, für die Verluste in der Vergangenheit entschädigt zu werden. Ulrich Döge hat hervorragend recherchiert, in allen einschlägigen Archiven geforscht und einen klug strukturierten Text geschrieben, der vor allem die Bürokratie in der Nachkriegszeit erschreckend deutlich in Erinnerung ruft. Der Buchtitel – „Er hat eben das heiße Herz“ – zitiert den Wolffsohn-Mitarbeiter Hugo Fabian mit einem Ausspruch zum 50. Geburtstag des Unternehmers. Das Buch ist im Verlag „tredition“ erschienen und kann auch als eBook erworben werden. Mit Abbildungen, Literaturverzeichnis und Personenindex. Mehr zum Buch: er-hat-eben-das-heisse-herz-paperback-84666/ 

Animationsfilm in Japan bis 1917

2016-japanischer-animationsfilmDies ist schon eine sehr spezielle Publikation, recherchiert und geschrieben von einem Anime-Spezialisten, der sich mit dieser Kunstform seit Jahrzehnten beschäftigt. Freddy Litten, im Hauptberuf an der Bayerischen Staatsbibliothek Referent für Mikroformen, informiert über die Frühgeschichte des Animations-films, setzt sich kritisch mit der vorhandenen Literatur aus-einander, zum Beispiel mit dem neuen Buch von Matthias C. Hänselmann, klärt Begriffe, datiert die frühen Filmbezie-hungen zwischen Japan und dem europäischen und amerikanischen Kino und widmet sich dann vor allem den Pionieren des japanischen Animationskinofilms: Shimokawa ōten bzw. Shimokawa Hekoten, Kitayama Seitarō und Kōuchi Jun’ichi sowie den drei Filmunternehmen Nikkatsu, Tenkatsu und Kobayashi Shōkai. Ein eigenes Kapitel handelt vom japanischen Animationsfilm des Jahres 1917. 100 Seiten kompaktes Wissen, vor allem für Fans des Animatonsfilms geeignet. Mit Abbildungen. Mehr zum Buch: litten.de/abstrtoc/abstr5d.htm

Tierfilme / Internationale Heimatfilme

2016-tierfilmIn der Reihe „Filmgenres“ bei Reclam sind zwei neue Bände erschienen, es gibt jetzt also insgesamt 18. „Tierfilm“ ist als eigenes Genre schwer fassbar. Die Herausgeber Ingo Lehmann und Hans J. Wulff versuchen sich an einer eigen-ständigen Definition, die vor allem interessante Verbindungen zwischen Mensch und Tier herstellt und verspre-chen eine Auswahl, die „die ganze Breite der dramatischen, narrativen und poetischen Annäherung des Films an die Welt des Animalischen darzustellen versucht.“ 47 Filme werden in den einzelnen Texten vorgestellt, 14mal sind verschiedene Tiere versammelt, oft geht es dabei um den Tierschutz (SERENGETI DARF NICHT STERBEN). Immerhin haben es acht Hunde in die Auswahl geschafft, von LASSIE COME HOME (1943) bis zu WHITE DOG (1982). Vier Pferde, drei Affen und drei Bären, zwei Ratten, zwei Schafe und zwei Vögel waren für ihre Spezies noch relativ erfolgreich. Dann kommen noch neun einzelne Exemplare, in alphabetischer Reihenfolge: Büffel, Delphin, Esel, Huhn, Kamel, Nilbarsch, Pinguin, Wal und Ziege. Die entsprechenden Filmtitel sind durchaus bekannt. Erstaunlich ist allerdings, dass die Katze ausgespart wurde. Weder eine animierte (SUSI UND STROLCH, ARISTOCATS), noch eine real gespielte (zum Beispiel in LE CHAT, 1971, oder in THE LATE SHOW, 1977) hat bei den Herausgebern Interesse gefunden. Aber sie haben viele Filmwissenschaftler zur Mitarbeit gewonnen: zum Beispiel Matthias Bauer, Jens Eder, Britta Hartmann, Ursula von Keitz, Thomas Koebner, Sabine Nessel, Christine Noll Brinckmann und Jörg Schweinitz). Das Niveau der Texte ist entsprechend hoch. Coverfoto: GORILLAS IN THE MIST. Mehr zum Buch: Filmgenres__Tierfilm

2016-heimatfilm„Heimatfilm international“, heraus-gegeben von Jürgen Heizmann, ist ein relativ schmales Bändchen. Gerade mal 25 Filme werden hier vorgestellt, mit deutlicher Distanz zum Heimatfilm der 1950er Jahre. Nur GRÜN IST DIE HEIDE wird als Prototyp analysiert, in einem klugen Text von Judith Kretzschmar. Insgesamt sind zehn deutsche Titel aufgenommen worden, zwei von Edgar Reitz, seine erste HEIMAT und seine bisher letzte, DIE ANDERE HEIMAT. Eröffnet wird der Band mit dem Film DER HEILIGE BERG (1926) von Arnold Fanck mit Leni Riefenstahl, den Alexandra Ludewig sehr sachkundig interpretiert. Je vier Filme stammen aus den USA und Frankreich, zwei aus Großbritannien, je einer aus Italien, der Schweiz, der UdSSR, Tschechien und Kanada. Da fehlen mir Irland (zum Beispiel THE QUIET MAN von John Ford), Spanien, Polen, wenigstens ein Land aus Skandinavien, von Afrika oder Lateinamerika gar nicht zu reden. An den einzelnen Texten ist nichts auszusetzen, sie sind informativ und gut formuliert. Man hätte gern ein paar mehr gelesen. Coverfoto: WILLKOMMEN BEI DEN SCH’TIS. Mehr zum Buch: Heimatfilm_international

Zahl doch einfach, was du willst

2016-zahl-doch-einfachFür eine wissenschaftliche Publikation ist das ein ziemlich salopper Titel. Thematisch geht es um die Frage, warum sich Pay-What-You-Want für deutsche Kinos lohnen würde. Elisa Hofmann hat 2011 eine experimentelle Online-Studie durchgeführt, um herauszu-finden, ob das Kino für einen neuen Preismechanismus geeignet ist. Rund 600 Umfrage-bögen standen für die Auswertung zur Verfügung. Durchschnittlich würden Personen 5,15 € für ein Kinoticket bezahlen. Der Betrag würde sich erhöhen, wenn sie nach dem Schauen des Films bezahlen könnten. Das könnte als Preismechanismus zukunftsweisend werden. Sehr konkret ist das Kapitel über die Kinomarktstruktur in Deutschland. Abstrakter sind die theoretischen Grundlagen. Da geht es um „Behavorial Pricing und Prospekt-Theorie“, „Homo Reciprocans und Prinzipal-Agenten-Theorie“, „Informationsökonomik und Adverse Auslese“, „Marketing“ und „Medienökonomie“. Konkreter wird es dann wieder im Kapitel der empirischen Erhebung. Forschungsbedarf besteht in der Frage, welche Variablen den größten Einfluss auf die freiwillige Zahlungsbereitschaft haben und warum. Der Anhang dokumentiert die Umfrage der Autorin. Mehr zum Buch: was-du-willst.html