James Benning

2014.DVD.BenningDies ist bereits die fünfte DVD in der Edition Filmmuseum, die uns Werke des amerikanischen Filmemachers James Benning (*1942) zugänglich macht. Das ist vor allem dem Österreichischen Filmmuseum zu verdanken, das sich stark für den dokumenta-rischen Avantgardisten engagiert. Diesmal sind zwei neuere Filme von Benning zu sehen: RUHR (2009) und NATURAL HISTORY (2014). Es waren seine ersten Arbeiten außerhalb Amerikas, digital gedreht im Ruhrgebiet und in Wien. RUHR ist ein 120-Minuten-Film, realisiert mit Unterstützung von ZDF/3sat, als das Ruhrgebiet europäische Kulturhauptstadt war. Der Film besteht aus sieben Einstellungen. Die ersten sechs dauern je zehn Minuten, die siebte 60 Minuten. Es sind natürlich immer feste Einstellungen, wir sehen einen Straßentunnel, ein Stahlwerk, den Himmel am Düsseldorfer Flughafen aus einem Wald heraus, eine moslimische Begegnungsstätte, das Enstehen eines Kunstwerks von Richard Serra, eine Wohnstraße und dann, sehr lange, den eigerüsteten Kühlturm einer Kokserei in Schwelgern, die Rauch ausstößt, bis es Nacht wird. Über die farblichen Eingriffe kann man sich Gedanken machen. Die Geräusche sind authentisch. Etwas anders wirkt der 77-Minuten-Film übers Naturhistorische Museum. Benning, der sonst nur in Landschaften filmt, konnte in Räumen drehen, die fürs Publikum nicht zugänglich sind. Er hat für seine Beobachtungen eine komplizierte Montage gewählt, die sich offenbar mathematisch erschließen lässt. Ein ungewöhnlicher Museumsfilm. Zur DVD-Edition gehört auch die Dokumentation JAMES BENNING: CIRCLING THE IMAGE (2003) von Reinhard Wulf, ein 84-Minuten-Porträt, in dem uns der Künstler sehr nahe kommt. Das Booklet enthält nach der Einführung von Alexander Horvath fünf sehr lesenswerte Texte: eine sehr persönliche Reminiszenz von James Benning an seine Beziehungen zu Europa und zu Menschen, die sich hier mit ihm verbunden fühlen und Erinnerungen von Werner Dütsch (bis 2004 Filmredakteur beim WDR), Reinhard Wulf (bis 2012 Filmredekteur beim WDR), Werner Ruzicka (seit 1985 Leiter der Duisburger Filmwoche) und Christian Köberl (Generaldirektor des Naturhistoschen Museums in Wien) an die Zusammenarbeit mit Benning. Coverfoto: aus dem Film NATURAL HISTORY. Mehr zur DVD: natural-history—Ruhr.html

Spätvorstellung

2014.Spätvorstellung„Die chancenlose Generation der DEFA“ ist der Untertitel des Buches von Reinhild Stein-gröver. Es ist im Frühjahr zunächst bei Camden House in Rochester erschienen und liegt jetzt in einer von der Autorin verantworteten Übersetzung in der Schriftenreihe der DEFA-Stiftung vor: „Spätvorstellung“. Steingröver, Associate Professor of German and Film Studies an der Eastman School of Music der University of Rochester, leistet mit ihrem Buch wichtige Erinnerungsarbeit. Es geht um DEFA-Filme der Wendezeit, speziell um die Arbeiten der damals jüngsten, auf die DEFA-Geschichte bezogen vierten Generation. In ihrem ersten Kapitel („Narren und Clowns oder Verweigerung als Engagement“) stellt die Autorin den Film STEIN von Egon Günther Jörg Foths LETZTES AUS DER DA DA ER gegenüber und gewinnt aus der Kontrastierung interessante Erkenntnisse. Kapitel 2 („’Film muss zappeln’: DEFAs unzeitgemäße Poeten“) porträtiert sie die Regisseure Ulrich Weiß und Herwig Kipping. Auf den Film BANALE TAGE von Peter Welz, der die Situation von zwei Jugendlichen Ende der 1970er Jahre thematisiert, konzentriert sich das dritte Kapitel („Absurdes Endspiel“). Besonders differenziert und der Protagonistin zugeneigt ist das Kapitel über Helke Misselwitz („Flucht in die Realität“), in dem Helkes Filme von WINTER ADÉ über WER FÜRCHTET SICH VORM SCHWARZEN MANN und SPERRMÜLL bis zu HERZSPRUNG gewürdigt werden. Auch dem Dokumentaristen Andreas Voigt und seinen fünf Leipzig-Filmen ist ein lesenswertes Kapitel gewidmet („Das Außergewöhnliche im Gewöhnlichen“). Im Schlusskapitel („Letzte Spätvorstellung: Architekten, Ziegen und Godot“) geht es vorzugsweise um Peter Kahane und seinen Film DIE ARCHITEKTEN, der nur mit großer Verzögerung gedreht werden konnte und im Mai 1990 in die Kinos kam. Die Realität war den Menschen da gerade wichtiger als ein Film. Umso interessanter ist es, sich heute mit diesen Filmen als Dokumenten der Zeit zu beschäftigen. Vor allem die Produktions- und Auswertungshintergründe hat die Autorin hervorragend recherchiert. Die Abbildungen sind gut ausgewählt und in bester Qualität gedruckt. Coverfoto aus dem Film DIE ARCHITEKTEN. Mehr zum Buch: spaetvorstellung.html

Harald Braun

2014.Harald BraunSein erster Film hieß ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE (1942). Sein erster Nachkriegsfilm trug den Titel ZWISCHEN GESTERN UND MORGEN (1947). Harald Braun (1901-1960) hatte als Autor, Regisseur und Produzent seine große Zeit in den 1940er und 50er Jahren, filmhistorisch also eher in einer Zwischenperiode. Da gerät man leicht in Vergessenheit. Deshalb ist es sehr sinnvoll, dass Rolf Aurich und Wolfgang Jacobsen jetzt ein Buch über ihn publiziert haben, in dem die Stärken (und auch die Schwächen) von Harald Braun formuliert werden. Konsequent tut dies Olaf Möller in seinem klugen Essay „Der Weg von der Wahrheit zur Wirklichkeit, die Suche danach“, der die Kinofilme thematisch und stilistisch aus heutiger Sicht analysiert. Das geschieht in einer erfrischend unakademischen Sprache und fördert viele gute Beobachtungen zutage. Zentral ist seine These „Am Anfang aller Arbeiten Brauns steht eine Idee, eine Konstallation, etwas Abstraktes, das dann systematisch und mit viel Bedacht in einer kinematografischen Form ausgestaltet wird. Braun geht niemals von Bildern oder Stimmungen aus, sondern immer von Fragestellungen, Problemen, und zwar immer den ganz großen.“ (S. 12). Und: „Konstituierend für Brauns Kino sind eher soziopolitische Anordnungen, Figuren, die unter veränderten Genrevorzeichen, in diversen Epochen und Kostümen durchgespielt werden, Konstellationen, denen er sich von immer neuen Seiten her nähert. Ganz exzessiv z.B. Mitte der 1950er Jahre, als er in einem Rutsch sechs gestalterisch-tonal frappierend unterschiedliche Filme über das Motiv ‚Herrscher und Beherrschte’ drehte.“ (S. 13). Sehr lesenswert ist auch der (kürzere) Text von Werner Sudendorf über Licht, Dekor und Kostüm in Brauns Filmen (mit einigen beispielhaften Fotos). Von den Herausgebern Aurich und Jacobsen stammen drei Texte: über Glauben und Religiosität („Von evangelischem Lebensgeist“), über die politische Haltung und die Arbeit als Autor für Presse und Rundfunk („Eingeschränkte Sicht im nationalistischen Nebel“) und die Produktionshintergründe seiner Filme („Filmpausen“) unter Nutzung von Dokumenten aus dem Nachlass. Über den im Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg verwahrten Nachlass informieren Michael Peter Hehl und Tanja Kraemer. Dokumentiert ist auch ein Text von Harald Braun: „Das gefangene Gesicht“ (aus der Neuen Rundschau, April 1937). Eine Lebens-Chronik Brauns befindet sich im Anhang, ebenso wie eine umfangreiche Bibliografie seiner Texte und eine von Fritz Tauber recherchierte Filmografie. Auf einer beigelegten Audio-CD kann man ein Interview von Erwin Goelz mit Harald Braun aus dem Jahr 1952 hören. Eine beeindruckende Publikation! Coverfoto: Braun bei den Dreharbeiten zu DER LETZTE SOMMER (1954). Mehr zum Buch: VH3jrhzxlgs

Niklaus Schilling

2014.SchillingDies ist das erste Buch über den Filmemacher Niklaus Schilling. Und weil der Autor, Karl Prümm, Filme wirklich lesen und ein-drucksvoll erschließen kann, ist Schillings Werk bei ihm in besten Händen. Es geht um Geschichten, um Bilder, um Genres und um politische Kontexte in der Zeit zwischen den frühen 1970er und den späten 90er Jahren. Schilling (*1944) kam mit 21 aus der Schweiz nach Deutschland und drehte 1971 seinen ersten Spielfilm, NACHTSCHAT-TEN, der im Forum der Berlinale uraufgeführt wurde. Es folgten zehn weitere Spielfilme. DIE VERTREIBUNG AUS DEM PARADIES (1977) habe ich im Rahmen der Duisburger Filmwoche gesehen, alle anderen Schilling-Filme entweder bei der Berlinale oder bei den Hofer Filmtagen, sie waren für mich immer ein Ereignis. Meine Lieblings-filme sind RHEINGOLD (1978) mit Elke Haltaufderheide und Rüdiger Kirschstein (ein klassischer, aber auch ganz neu gedachter Eisenbahnfilm), DER WILLI-BUSCH-REPORT (1979) mit Tilo Prückner im Messerschmitt-Kabinenroller an der deutsch-deutschen Grenze und DER WESTEN LEUCHTET! (1982) mit Armin Mueller-Stahl als Stasi-Agent, der fast den Verführungen des Kapitalismus erliegt. Schilling, der nicht zu den großzügig geförderten Regisseuren des Neuen Deutschen Films gehörte, hat früh die Möglichkeiten der Arbeit mit Video erkannt und erprobt (ZEICHEN UND WUNDER, DIE FRAU OHNE KÖRPER UND DER PROJEKTIONIST), andererseits aber seine Filme DER ATEM (1989) und DEUTSCHFIEBER (1992) bewusst in 35mm gedreht. „Die filmische Poetik“, wie sie Karl Prümm in seinem Schlusskapitel beschreibt, ist der Kern im Werk dieses Regisseurs, der über alle Jahre eng mit seiner Produzentin und Lebensgefährtin Elke Haltaufderheide zusammengearbeitet hat. Es wäre schön, wenn er noch das Projekt ‚Sein Kind’ realisieren könnte, das ihn seit fast zwanzig Jahren beschäftigt. Eigentlich sollte das Buch über Niklaus Schilling zu seinem 70. Geburtstag im April erscheinen. Aber die Verzögerung hat sich gelohnt. Denn dies ist definitiv eine herausragende Werkanalyse über einen der interessantesten Regisseure des deutschen Films der letzten Jahrzehnte. Und die schreibt man nicht aus dem Handgelenk. Mehr zum Buch: buch/728

Helmut Herbst 80

2014.HerbstHeute wird der Filmemacher Helmut Herbst 80 Jahre alt. Wir haben uns 1969 an der dffb kennen gelernt, da war er der „Trick-filmer“ aus Hamburg. Er hatte die Filmmacher Cooperative mitbegründet, drehte experimentelle Filme und Filme über Kunst. Er war als Dozent in gewisser Weise der Antipode zu Klaus Wildenhahn, dem Dokumentaristen. Beide verband andererseits eine reflektierte Haltung zu Ästhetik und Politik. Wenn sich die Diskussionen an der DFFB verselbständigten, zog sich Helmut in die Dunkelkammer zurück, eine umgebaute Toilette. Anfang der Siebziger bekam er einen eigenen Trickraum. Dort traf sich ein Kreis speziell interessierter Studenten und lernte viel von ihm. Er ist ein Individualist: rigoros und direkt, sensibel und gelegentlich auch sentimental. Wenn er lacht, hört man das in weiter Entfernung, wenn er wütend war, ging schon mal eine Tür kaputt. Unter den Dozenten war mir Helmut manchmal sehr nahe, manchmal auch fern. Wir verließen beide 1979 die DFFB. Er ging zunächst an die University of the West Indies in Kingston, Jamaica (ich weiß nicht mehr, warum er das tat) und wurde dann 1985 Professor an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach. Ich denke, dass uns noch immer eine Freundschaft verbindet. Ich habe aus der Ferne verfolgt, wie er sich in Offenbach um die Ausbildung junger Filmemacher verdient gemacht hat (ich halte Helmut für einen herausragenden Pädagogen). Ich habe natürlich seine Filme gesehen, zum Beispiel eine deutsche revolution (1981/82) und die serpentintänzerin (1991). Es gibt Gelegenheiten, wo man sich trifft. Er wird auch etwas geduldiger, und als Ratgeberin hat er seit mehr als dreißig Jahren seine Lebensgefährtin, die wunderbare Cutterin Renate Merck. 1999 wurde er emeritiert, 2008 schickte er mir sein Gesamtwerk auf DVD – mit dem Vermerk: „Nachlass zu Lebzeiten“, und vor 14 Tagen kam von ihm die Blue-Ray der SERPENTINTÄNZERIN. Zurzeit engagiert er sich in der Frage der Rettung des deutschen Filmerbes. Die 500er-Liste des Deutschen Kinemathekenverbundes kann er als Lösung nicht akzeptieren. Nachzulesen in einem Artikel im Film & TV-Kameramann (12/2014). Herzlichen Glückwunsch zum 80., lieber Helmut, bleib gesund und engagiert!

Foto: Helmut in seinem Cinegrafik-Studio im Odenwald-Dorf Birkert, fotografiert von Guido Schiek.

Botho Strauß

2014.HerkunftEs gibt im neuen Buch von Botho Strauß, „Herkunft“, erschienen im September im Hanser Verlag, eine längere Passage über das (west) deutsche Fernsehprogramm der späten 1950er und frühen 60er Jahre, die mich besonders bewegt hat, weil sie mit eigenen Erinne-rungen korrespondiert. Ich zitiere sie, um für das beeindruckende Buch zu werben, und kann ein paar offene Fragen beantworten:

„Es könnte mich in einem Fieber-traum noch plagen, aufschreien lassen, daß ich die Namen nicht mehr weiß von diesem oder jenem wunderbaren Schauspieler, der im ‚Deutschen Fernsehen’ zwischen 1959 und 1963 auftrat, als es nur ein Programm gab. Jene wackeren Idole, die mich über die Grenze führten der nüchternen Zeit und mir den Weg zum Theater wiesen. Schauspie-ler! Wer sonst. Wie hieß der schwarze Sänger, der ‚Kaiser Jones’ O’Neills? Oft genug in Ems beim ‚Bunten Abend’ zu Gast. ‚Drei Münzen im Brunnen’ als Zugabe. Schöner Schwarzer, Schlagersänger, gravitä-tische Erscheinung… Kenneth -? Wer hilft mir? … Ernst Fritz Fürbrin-ger als Wallenstein. Regie: Kurt Wilhelm? Wer weiß. Elfriede Kuzmany, unzählige Male. Aber auch als ‚Die Irre von Chaillot’? Ungewiß. Oder war es Hermine Körner noch? Bestimmt sie als Hekuba in Matthias Brauns ‚Perser’-Bearbeitung. Anfang der Sechziger jeden Donnerstag Theater im Fernsehen. Keine Aufzeichnungen, sondern ‚fernseh-gerecht’ inszeniert die Stücke der Klassik und der Moderne. Unvergeß-lich Hartmut Reck als ‚Raskolnikoff’. Ich vermute, die Bearbeitung von Leopold Ahlsen. Horst… Nachname! … der Blonde mit den starken Grübchen im Kinn als Jimmy (?) in ‚Blick zurück im Zorn’. Horst F r a n k !!! … Walter Richter in ‚Biedermann und die Brand-stifter’. Benno Sterzenbach so gut wie immer dabei. Ernst Deutsch einmal in ‚Vor Sonnenuntergang’. Tourneetheateraufzeichnung. Kein Mal Minetti. Gehörte nicht zu den Größen. Wohl Quadflieg. Noeltes einzigartiger ‚Kammersänger’. Aber auch kein Fernsehstar. Stattdessen eine ganze Riege anderer Gründgens-Schauspieler, der mit der ständig schweißi-gen Oberlippe und mit immer belegter, etwas buttriger Stimme … Max … hmhmhm. ‚Egmont’ zum Beispiel. Ganzer Name weg. E c k h a r d! Spielte im damaligen TV-Theater fast alles Klassische. Etwas linkisch. In Gründgens’ ‚Faust’ Gretchens Bruder … Gründgens selber nie. Schomberg nicht. Man versuchte den fernsehgeeignetsten Mann aus der zweiten Reihe aufzubauen. Julius Hay ‚Das Pferd’, Original-übertragung von den Salzburger Festspielen 196-? Aber mit wem? Heinz Reinke in ‚The Moon for the Misbigotten’, herrlicher Titel, sprach ihn wochenlang vor mich hin. Karl Wittlinger natürlich. ‚Kennen Sie die Milchstraße?“. Martin Walser ‚Eiche und Angora’ mit Horst Bollmann. Niemals Tschechow gesehen, war nicht Tschechows Zeit, wurde erst Mitte der Sechziger wiederentdeckt, an Horváth im Spielplan war noch nicht zu denken. Aber Brechts ‚Galilei’ mit Ernst Schröder. ‚Besuch der alten Dame’ mit der Flickenschildt und Horst Mahnke. ‚Der Richter und sein Henker’ (Favorit meines Vaters!) auch mit Hans Mahnke … oder irre ich? Tankred Dorst ‚Die Kurve’, vergessen mit wem. Angeblich Kinski. Black-out. Später Hansgeorg Laubenthal in ‚Helm’ von Hans Günther Michelsen. Schrieb säuberlich Bericht über alles, was ich sah. ‚He Joe’ von Beckett gründlich analysiert … Ha! Großartig und über allen: Karl Paryla, ‚Der Mann mit der Blume im Mund’, Pirandello-Einakter, Lieblingsstück meines Vaters. Das Ephitheliom (Tumor) als Name für die schönste Blume amüsierte ihn. Paryla auch in diesen leichten italienischen Komödien, die Ettore Cella inszenierte … oder auch geschrieben hatte? Oder von einem gewissen Enzio Soundso … jedenfalls eine gute Prise de Filippo war dabei. Hannes Messemer in ‚…’, ach, unzählige Male. Ernst Stankowski, als man Schnitzler wiederentdeckte, oder Karl Schönböck, Komtesse Mizzi. Liebes-geschichte hieß für mich: irgendetwas zwischen Christoph Banzer und Margot Trooger. Vielleicht ‚O Wildnis’, wiederum O’Neill, wie über-haupt das Gesamtwerk des Meisters gezeigt zu haben ein unschätzbares Verdienst der Dramaturgen des ‚Deutschen Fernsehens’ war.“ (S. 63-65)

Hier sind kleine, von Botho Strauß erbetene Ergänzungen oder Kor-rekturen, denn viele Namen und Titel sind mir in Erinnerung oder in meinen Kalendern notiert: Der schwarze Kaiser Jones war Kenneth Spencer. Den zweiteiligen ‚Wallenstein’ 1962 hat Franz Peter Wirth inszeniert, neben Ernst Fritz Fürbringer (Octavio), Karl-Michael Vogler (Max), Wolfgang Kieling (Terzky) und Hans Caninenberg (Questen-berg) spielte Wilhelm Borchert als Wallenstein die Titelrolle. Die fragile Elfriede Kuzmany, die ich oft im Münchner Residenztheater gesehen habe, war gelegentlich im Fernsehen zu sehen. Aber ‚Die Irre von Caillot’ wurde noch von Hermine Körner verkörpert, 1959 inszeniert von Harry Buckwitz. Ich habe mir notiert, dass die Erstsendung, die als Live-Übertragung geplant war, wegen Erkrankung verschoben werden musste und zwei Monate später, im Februar 1960, als Filmaufzeich-nung gesendet wurde. Ein eindrucksvoller Fernsehabend! Ich erinnere mich auch an Hermine Körner in den ‚Troerinnen des Euripides’ von Mattias Braun, inszeniert von Paul Verhoeven im Januar 1959. Die Bearbeitung des ‚Raskolnikoff’ stammte in der Tat von Leopold Ahlsen, neben Hartmut Reck spielten Paul Verhoeven, Solveig Thomas und Ernst Fritz Fürbringer größere Rollen. Regie führte Franz Peter Wirth. Die Übertragung von Hays ‚Das Pferd’ aus Salzburg fand 1964 statt, inszeniert hatte Boy Gobert, die Hauptrollen spielten Klausjürgen Wussow, Karl Schönböck und Hannelore Schroth. „The Moon for the Misbigotten“ hört sich wirklich noch schöner an als ‚Ein Mond für die Beladenen’. Ja, Hans Mahnke spielte 1959 Alfred III im ‚Besuch der alten Dame’, Regie führte Ludwig Cremer, aber in ‚Der Richter und sein Henker’ (1957) waren die Hauptdarsteller Karl-Georg Saebisch und Robert Meyn. Die Hauptrollen in Tankred Dorsts ‚Die Kurve’ (1961) spielten Gernot Duda, Helmut Qualtinger und, ja, Klaus Kinski unter der Regie von Peter Palitzsch. Ettore Cella war mehr Schauspieler als Regisseur, aber kein Autor. Zu Enzio ‚Soundso’ fällt mir nichts ein. Hannes Messemer spielte in vielen Kinofilmen jener Jahre mit, aber nur in wenigen Fernsehfilmen, zum Beispiel als Amphitryon in ‚Amphitryon 38’ von Jean Giraudoux in der Regie von Dieter Haugk. Eine Tschechow-Inszenierung aus dem Jahr 1959 ist mir in Erinne-rung: ‚Der Kirschgarten’ mit Inge Birkmann, Katrin Ackermann, Walter Rilla und Bruno Hübner, Regie: Heinz Hilpert, und die Aufführung eines Stücks von Ödon von Horváth: ‚Kasimir und Karoline’ mit Bert Fortell und Ruth Drexel, inszeniert von Michael Kehlmann. Ich nenne noch einige große Schauspielerinnen aus Fernsehauf-führungen in den späten 1950er Jahren, die mich damals sehr beeindruckt haben: Agnes Fink, Brigitte Grothum, Ruth Hausmeister, Luitgard Im, Eva Maria Meineke, Lola Müthel, Edith Schultze-Westrum, Gisela Trowe, Antje Weisgerber; nicht zu vergessen meine damalige Lieblingsschauspielerin: Gertrud Kückelmann, die im Fernsehen so präsent war wie im Kino und auf der Bühne der Münchner Kammerspiele; und die Schauspieler Paul Dahlke, Hans Helmut Dickow (er gefiel mir schon deshalb, weil wir den gleichen Vornamen haben), Rolf Henniger, Helmut Lohner, Hanns Lothar, Hans-Hermann Schaufuß. Und auch die Regisseure jener Jahre sind unvergessen, zum Beispiel Peter Beauvais, Rainer Erler, Rolf Hädrich, Eberhard Itzenplitz, Michael Kehlmann, Theo Mezger, Imo Moszko-wicz, Otto Schenk, Wilhelm Semmelroth, Fritz Umgelter, Franz Josef Wild, Kurt Wilhelm, Rainer Wolffhardt. Ich finde die Erinnerungs-arbeit von Botho Strauß sehr inspirierend. Morgen wird er 70 Jahre alt. Dazu gratuliere ich herzlich.

DEKALOG von Krzysztof Kieślowski

Bild 1Als bekennender Christ ist der polnische Filmemacher Krzysztof Kieślowski (1941-1996) nicht in Erscheinung getreten, aber als eines seiner Hauptwerke gilt die „Verfilmung“ der Zehn Gebote. Unter dem Titel DEKALOG hat er sie in den Jahren 1987/88 als Fernsehzyklus realisiert, mit finanzieller Unterstützung des damaligen SFB. Gesendet wurden die zehn jeweils knapp 60 Minuten langen Filme in den Dritten Programmen der ARD. Jetzt sind sie bei Absolut Medien als DVD-Box erschienen. Natürlich handelt es sich nicht um eine „Verfilmung“ der Zehn Gebote. Sie dienen dem Regisseur als Versuchsanordnung, als Ausgangspunkt für zehn extreme Schicksalsgeschichten. Schauplatz aller Episoden ist eine Hochhaussiedlung in Warschau, jede Geschichte beginnt in einer Wohnung und endet dort auch. Die Schauplätze zwischendurch sind weit verstreut: ein Bahnhof, ein Krankenhaus, ein Flughafen, ein zugefrorener See, ein Ort in den Bergen, eine Brücke, ein Gerichtssaal. Zehn Geschichten, zum Teil sehr pessimistisch im Grundton. Der Wissenschaftler Krzystof verliert seinen Sohn, weil er die Stärke des Eises falsch berechnet hat, auf dem der Junge seine neuen Schlittschuhe ausprobieren will. Krzystof hat dem Computer mehr geglaubt als dem lieben Gott. – Die Violinistin Dorota ist schwanger von ihrem Geliebten, ihr Ehemann Andrzej ist krebskrank. Sie will das Kind abtreiben lassen, wenn Andrzej überlebt. Der Chefarzt diagnostiziert den Tod des Mannes, sie treibt nicht ab, der Mann überlebt. – Der Taxifahrer Janusz feiert mit seiner Familie den Heiligen Abend. Das Fest wird gestört, als seine ehemalige Geliebte Eva ihn bittet, ihr bei der Suche nach ihrem verschwundenen Mann zu helfen. In Wahrheit will Eva Janusz zurückgewinnen. Der kehrt aber zu seiner Familie zurück. – Die Schauspielschülerin Anka konfrontiert ihren Vater mit einem geheimnisvollen Brief ihrer verstorbenen Mutter. Darin steht, dass er nicht ihr leiblicher Vater sei. Die nächtliche Aussprache ist dramatisch. Am Morgen gesteht Anka, dass sie den Brief gefälscht habe. – Der Jurist Piotr muss in seinem ersten Prozess den Mörder Jacek pflichtverteidigen. Er erkennt in einem letzten Gespräch die unheilvollen Verstrickungen des Angeklagten. Der wird zum Tode verurteilt. Die Vollstreckung ist grausam. – Der junge Postangestellte Tomek beobachtet durchs Fernrohr die attraktive Nachbarin Magda, verliebt sich in sie und wird von ihr, die keine Liebe, sondern nur sexuelle Lust kennt, in den Suicid getrieben. Tomek überlebt, aber er hat für Magda nur noch Verachtung übrig. – Die 21jährige Maika hat mit 16 ein Kind geboren, das von Maikas Mutter als Kind einer anderen Frau angemeldet wurde. Sie will ihr Kind zurück, entführt es, leistet aber am Ende Verzicht. – Die Ethikprofessorin Zofia arbeitet mit der jüdischen Wissenschaftlerin Elzbieta aus den USA zusammen und erfährt, dass sie sich 1943 geweigert hat, die damals sechsjährige Elzbieta vor den Nazis zu verstecken. Die Aussprache wird schwierig. – Der Chirurg Roman erfährt, dass er impotent sein wird. Er findet einen Lebenskompromiss mit seiner Frau Hanka, der jedoch durch deren Beziehung zu einem Physikstudenten in Gefahr gerät. Roman unternimmt einen Selbstmordversuch. – Der Streit um die Erbschaft einer wertvollen Briefmarkensammlung vereint die beiden Brüder Jerzy und Artur, entzweit sie aber endgültig, als die Sammlung gestohlen wird und Jerzy und Artur sich gegenseitig verdächtigen. – Die Episoden wurden von unterschiedlichen Kameraleuten aufgenommen. Aus zwei Episoden wurden lange Spielflme entwickelt (EIN KURZER FILM ÜBER DAS TÖTEN / EIN KURZER FILM ÜBER DIE LIEBE). Das Booklet zur DVD-Box wurde redaktionell von Rainer Niehoff betreut. Zur DVD-Box gehört der Dokumentarfilm STILL ALIVE von Freunden und Mitarbeitern Kieslowśkis und ein 40-Minuten-Fernsehgespräch aus dem Jahr 1989. Mehr zur DVD-Box: Dekalog++%286+DVD%29

Das Buch über Kieślowski

2014.KieslowskiEs gibt mehrere Bücher über den polnischen Regisseur, das beste stammt von Margarete Wach. Es war die Dissertation der Autorin an der Gutenberg-Universität in Mainz, erschien 2001 in einer Zusammenarbeit des Kölner KIM Verlages mit dem Marburger Schüren Verlag in der „Edition film-dienst“ und liegt jetzt in einer zweiten, überarbeiteten Auflage vor. Die Autorin hat ihre Monografie um über hundert Seiten erweitert, der neue Untertitel „Zufall und Notwendigkeit“ verweist auf Bezüge zum episodischen Erzählkino, wie es in den letzten Jahrzehnten von Tom Tykwer, Jean-Pierre Jeunet oder Paul Thomas Anderson entwickelt wurde. In der Terminologie der Autorin heißt das: „So sind Zufallskombinationen und Zwangslagen für Kieslowśkis Poetik eines narrativen Netzwerks der offenen Lebenswege wie für sein ethisches Paradoxon einer indeterminierten Determiniertheit konstituierend.“ Hinzugekommen sind neue Erkenntnisse zur Farbästhetik, zur Rolle der Fotografie, zu den Analogien mit Filmen von Robert Altman und Michael Haneke. Auch die Wiederentdeckung von Kieslowśkis frühem Film Zdjęcie / DAS FOTO (1968) hat den Interpretationshorizont vergrößert. Schier atemberaubend ist der Umgang mit Fotos, mit Standfotos, Screenshots und Sequenzen-Stills, die den Analysen eine zusätzliche Beweiskraft geben. Das Buch ist Pflichtlektüre für Anhänger des Autorenkinos. Coverfoto: Kieslowśki auf dem Set von DREI FARBEN: WEISS. Mehr zum Buch: 172–krzysztof-kieslowski.html

Nicolas Roeg

2014.RoegEr ist ein Lieblingsregisseur von Dominik Graf. Ihm müsste vor allem der Titel dieses Buches gut gefallen. Dominik, der so wunderbar über das Werk von bestimm-ten Kollegen schreiben kann, hat sechs Texte über Roeg publiziert, in der SZ und in der FAZ. Für ihn ist DON’T LOOK NOW sein Meister-werk. Keyvan Sarkhosh hat in Wien mit einer Disserta-tion über Roeg promoviert, die jetzt bei transcript als Buch erschienen ist. Nicolas Roeg (*1928) war zunächst als Kameramann u.a. für Clive Donner, Richard Lester, François Truffaut und John Schlesinger tätig. Seit 1970 hat er in 14 Kinofilmen und verschiedenen Kurzfilmen und TV-Filmen Regie geführt. Sarkhosh unternimmt eine analytische Reise durch Roegs Werk, die in drei Kapiteln strukturiert ist: „Die (Eisen-)Bahnen des narrativen Realismus / Spiegelwelten und Zeitlabyrinthe / Wege des Erzählens – und ihre Verzweigungen“. Es geht dabei vor allem um den eigenwilligen Umgang mit Zeit und Raum, um Ereignisse und Kausalitäten, um Spiegel, Doppelgänger und die „Fragilität des Selbst“, um Roegs labyrintische Welten. Seine Filme sind narrative Puzzlespiele. Sie fordern vom Zuschauer eine intensive Mitarbeit. Die Analysen von Sarkhosh sind profund, sie stützen sich auf subjektive Beobachtungen und eine intensive Auswertung der Sekundärliteratur. Es kommen dabei Wissenschaftler und Filmkritiker zu Wort (das Literaturverzeichnis umfasst 38 Seiten), es gibt weit über 1.000 Quellenverweise. Eine erkenntnisbringende Lektüre ist allerdings nur möglich, wenn man mit dem Werk von Nicolas Roeg einigermaßen vertraut ist. Die zahlreichen Abbildungen sind natürlich hiilfreich, ihre drucktechnische Qualität ist akzeptabel. Coverfoto: THE MAN WHO FELL TO EARTH. Mehr zum Buch: kino-der-unordnung?c=738

Anachronismen

2014.AnachronismenHistoriker haben ihre eigene Haltung zum Kino und zur Geschichte. Bei Botho Strauß (in seinem neuen Buch „Herkunft“) steht die schöne Einschätzung: „Sie sehen mit ihren aktuellen methodischen Klugheiten, ihrem habituellen Besserwissen unvermeidlich herab auf die frühere Epoche, die sie untersuchen. Anachro-nistisches Wissen ist der Fluch ihrer Profession.“ Das betrifft auch ihren Blick auf die Darstellung der Historie im Spielfilm. André Wendler thematisiert dies in seiner Dissertation, die an der Universität Weimar entstanden ist und jetzt im Wilhem Fink Verlag publiziert wurde: „Anachronismen: Historiografie und Kino“. Der Autor hat sechs Filme ausgewählt, an denen er die unterschiedlichsten Zeit- und Bildinformationen analysiert: SHUTTER ISLAND von Martin Scorsese, CHRONIK DER ANNA MAGDALENA BACH von Jean-Marie Straub und Danièle Huillet, CLEOPATRA von Joseph L. Mankiewicz mit Elizabeth Taylor und CARAVAGGIO von Derek Jarman. Er nutzt jeweils eine Sequenzanalyse, um die Widersprüche deutlich zu machen. Scorseses Film dient ihm dabei als Ausgangspunkt für die Darstellung von akustischen Erinnerungen, Geschichtston und den Umgang mit Bild und Geschichte. Im Einleitungskapitel entwickelt er auch eine kleine Genealogie der Anachronismen. Bei der CHRONIK DER ANNA MAGDALENA BACH arbeitet er mit Referenzfiguren, problematisiert die technischen Bedingungen der Musik und den Musik-Historismus und positioniert Bach historiografisch in Berlin und Potsdam. Bei CLEOPATRA, dem am weitesten zurückliegenden Geschichtsepos, geht es vor allem um Zeittechnologien, den Cleopatra Look und ihr Netzwerk. Für CARAVAGGIO nutzt er theoretische Vorgaben von Siegfried Kracauer („Dinge des Films“) und konfrontiert sie in der Sequenzanalyse mit „Dingen der Gemälde“. Hier ist der Umgang mit den Bildern besonders konkret und deshalb auch der Anteil der Abbildungen am größten, zumal Jarman sehr frei ist in der Platzierung von anachronistischen Geräten aus dem 20. Jahrhundert. Die Lektüre des Buches müsste im Übrigen auch für Historiker interessant sein. Mehr zum Buch: 978-3-7705-5711-0.html

Lubitsch

2014.LubitschGestern ging es in meiner „Tageskritik“ um Erzähl-strukturen der Hollywood-Komödie, das Beispiel der Autorin Selma Alic war der Film HANGOVER. Heute empfehle ich eine Publi-kation über die amerika-nischen Komödien von Ernst Lubitsch. Sie ist das Resultat einer Tagung, die im Oktober 2012 in Ljubljana stattfand. Die Slovenian Cinematheque hat den Band veröffentlicht und vertreibt ihn über Columbia University Press. Herausgeber(innen) sind Ivana Novak, Jela Krečič und Mladen Dolar. Der Titel spielt ironisch mit Lubitschs Film HEAVEN CAN WAIT. Die Einleitung von Novak und Krečič („The Importance of Being Ernest“) beschreibt die Richtung der folgenden Aufsätze: Lubitschs Bedeutung aus dem Zusammenspiel von Zeitgeschichte und Filmgeschichte abzuleiten und für die Gegenwart verständlich zu machen. Zwei Autoren beschäftigen sich mit dem Film TROUBLE IN PARADISE (Aaron Schuster: „Comedy in Times of Austerity“ und Russell Grigg: „The Joyful Art of Ernst Lubitsch). Bei Robert Pfaller geht es um die Dreiecksbeziehungen in mehreren Filmen („What is so Funny About Multiple Love? The Polygamous Lubitsch Touch“). Tatjana Jukić analysiert in beeindruckender Weise NINOTCHKA (Garbo Laughs: Revolution and Melancholia“). Gleich dreimal geht es um TO BE OR NOT TO BE, bei Mlasden Dolar („To Be or Not to Be? No, Thank You“), Elisabeth Bronfen („Lubitsch’s War: Comedy as Political Ploy“) und Gregor Moder („The Beard, the Bust, and the Plumed Helmet“). Alenke Zupančič untersucht Lubitschs letzten Film, CLUNY BROWN („Squirrels to the Nuts, or, How Many Does it Take to Not Give up Your Desire?“). Den Abschluss bildet ein Text von Slavoj Žižek („Lubitsch, The Poet of Cynical Wisdom?), der sich auch auf andere Lubitsch-Filme einlässt (DIE PUPPE, THE MAN I KILLED und HEAVEN CAN WAIT) und dabei zu immer wieder erstaunlichen Fragen und Erkenntnissen kommt. Mehr zum Buch: cup.columbia.edu/book/978-961-6417-84-6/lubitsch-cant-wait