Aktuelles
26. November 2014

Lubitsch

2014.LubitschGestern ging es in meiner „Tageskritik“ um Erzähl-strukturen der Hollywood-Komödie, das Beispiel der Autorin Selma Alic war der Film HANGOVER. Heute empfehle ich eine Publi-kation über die amerika-nischen Komödien von Ernst Lubitsch. Sie ist das Resultat einer Tagung, die im Oktober 2012 in Ljubljana stattfand. Die Slovenian Cinematheque hat den Band veröffentlicht und vertreibt ihn über Columbia University Press. Herausgeber(innen) sind Ivana Novak, Jela Krečič und Mladen Dolar. Der Titel spielt ironisch mit Lubitschs Film HEAVEN CAN WAIT. Die Einleitung von Novak und Krečič („The Importance of Being Ernest“) beschreibt die Richtung der folgenden Aufsätze: Lubitschs Bedeutung aus dem Zusammenspiel von Zeitgeschichte und Filmgeschichte abzuleiten und für die Gegenwart verständlich zu machen. Zwei Autoren beschäftigen sich mit dem Film TROUBLE IN PARADISE (Aaron Schuster: „Comedy in Times of Austerity“ und Russell Grigg: „The Joyful Art of Ernst Lubitsch). Bei Robert Pfaller geht es um die Dreiecksbeziehungen in mehreren Filmen („What is so Funny About Multiple Love? The Polygamous Lubitsch Touch“). Tatjana Jukić analysiert in beeindruckender Weise NINOTCHKA (Garbo Laughs: Revolution and Melancholia“). Gleich dreimal geht es um TO BE OR NOT TO BE, bei Mlasden Dolar („To Be or Not to Be? No, Thank You“), Elisabeth Bronfen („Lubitsch’s War: Comedy as Political Ploy“) und Gregor Moder („The Beard, the Bust, and the Plumed Helmet“). Alenke Zupančič untersucht Lubitschs letzten Film, CLUNY BROWN („Squirrels to the Nuts, or, How Many Does it Take to Not Give up Your Desire?“). Den Abschluss bildet ein Text von Slavoj Žižek („Lubitsch, The Poet of Cynical Wisdom?), der sich auch auf andere Lubitsch-Filme einlässt (DIE PUPPE, THE MAN I KILLED und HEAVEN CAN WAIT) und dabei zu immer wieder erstaunlichen Fragen und Erkenntnissen kommt. Mehr zum Buch: cup.columbia.edu/book/978-961-6417-84-6/lubitsch-cant-wait