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08. Januar 2014

Stadtsinfonien der 1920er Jahre

UMS2124-neu2.inddNew York, Paris, Moskau, Berlin, Amsterdam, Tokio, Sao Paolo. Über all diese Städte gab es in den 1920er Jahren experimentelle Filme: Großstadt-beobachtungen, rhythmisch montiert, musikalisch live begleitet (es war noch Stummfilmzeit) und als historische Dokumente bis heute von großer Bedeutung. Die Filme hießen MANHATTA (1921), RIEN QUE LES HEURES (1926), SAGAJ, SOWJET! (1926), BERLIN. DIE SINFONIE DER GROSSSTADT (1927), REGEN (1929), FUKKO TEITO SHINFONI (1929) und SAO PAULO, A SINFONIA DE METRÓPOLE (1929). Sie stammten von Charles Sheeler und Paul Strand, Alberto Cavalcanti, Dziga Vertov, Walter Ruttmann, Joris Ivens, dem Institute for Municipal Research, Adalberto Kementy und Rodolfo Rex Lustig. Chris Dähne hat am Architektur-Department der University of Technology in Delft zu diesem Thema seine Dissertation geschrieben, die jetzt bei Transcript publiziert wurde. Ihr Ausgangspunkt ist die Stadt in der Darstellung der Medien, also in der Literatur, in der Fotografie und im Film. Es geht um den urbanen Raum und seine künstlerische Wahrnehmung. Am intensivsten lässt sich Dähne dabei auf den Film ein, rekapituliert noch einmal die Entwicklung der kinematografischen Sprache, erinnert an die im Studio gedrehten Straßenfilme VON MORGENS BIS MITTENACHT (1921) von Karlheinz Martin und DIE STRASSE (1923) von Karl Grune und analysiert im Hauptteil die oben genannten Filme. Seine Beobachtungen sind genau und orientieren sich an den Bildern der Filme, die Abbildungen sind allerdings verhältnismäßig klein. Der Anhang enthält eine umfangreiche Bibliografie. Für Liebhaber der Weimarer Zeit ein wichtiges Buch. Mehr dazu: ts2124/ts2124.php