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08. September 2016

Populäre Musikkulturen im Film

2016.Populäre Musikkulturen22 Texte zu Formen, Inhalten und Rezeptionen des fiktionalen und dokumentarischen Musikfilms, herausgegeben von Carsten Heinz und Laura Niebling in der neuen Reihe „Film und Bewegtbild in Kultur und Gesellschaft“ des Verlages Springer VS. Ich nenne zehn Beiträge, die für mich besonders interessant waren. In seinem grundlegenden einführenden Essay beschreibt Carsten Heinz Konzeptionen und Perspektive der populären Jugend- und Musikkulturen im Film. Georg und Susanne Maas definieren Jugend und populäre Musik im Spiegel des Spielfilms mit vielen konkreten Beispielen als Zeitdokument, Erinnerungskultur und Utopie. Christian Hißnauer sieht Castingshows als neue Form des Musikfilms („Der Traum vom Superstar“). In seinem zweiten Beitrag entwickelt Carsten Heinze Perspektiven des Musikdokumentarfilms. Markus Stiglegger untersucht die ideologische Doppelbödigkeit in den Auftritten der slowenischen Musikgruppe „Laibach“ und in der Dokumentation LAIBACH – SIEG UNTER DER SONNE (1988) von Goran Gajic. Anke Steinborn erinnert an den Cowboy, Rockstar und Sozialisten Dean Reed und vergleicht die Filme WINNETOU I (BRD 1963) und BLUTSBRÜDER (DDR 1975) vor allem im Hinblick auf die Musik. Ulrike Wohler beschäftigt sich mit der Musikkultur als Bestandteil feministischer und queerer Emanzipationsbewegungen („Madonna-Musikfilme als soziales Gedächtnis“). Senta Siewert analysiert den „Entgrenzungsfilm“ TRAINSPOTTING (1995) von Danny Boyle unter den Aspekten Musik, Affektivität, Erinnerung und Vermarktung. Hans J. Wulff blickt zurück in die 1950er Jahre und behandelt mit vielen konkreten Beispielen die Medialisierung der Musik und Medienkritik im Schlagerfilm der Bundesrepublik. Bei Andreas Wagenknecht geht es um die ostdeutsche Punk- und Independent-Szene vor und nach der Wende in den Rockumentaries flüstern & SCHREIEN (DDR 1988) und flüstern & SCHREIEN – 2. Teil (BRD 1994). Jedem Text folgen Literaturhinweise. Die Abbildungen sind in der technischen Qualität grenzwertig. Mehr zum Buch: book/9783658108953