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01. September 2016

Terror und Krieg im Kino des 21. Jahrhunderts

2016.Erzählungen...Das Buch ist ein Resultat des Forschungsprojektes „Recht-fertigungsnarrative: Das Beispiel des gegenwärtigen Kinos“ der Universität Frankfurt, an dem die beiden Herausgeber Jochen Schuff und Martin Seel verantwortlich beteiligt waren. Ein Workshop über „Terror und Krieg im Kino“ im Frühjahr 2014 hat dem Band seine konkrete Thematik gegeben. Elf Texte setzen sich überwiegend mit Filmen auseinander, die unmittelbar nach dem 11. September 2001 oder im Zusammenhang mit dem Irakkrieg entstanden sind. Jochen Schuff analysiert den Film THE HURT LOCKER (2008) von Kathryn Bigelow („Pornographie der Paranoia und Professionalität der Pathologie“). Auch bei Thomas Elsaesser geht es um einen Film von Kathryn Bigelow: ZERO DARK THIRTY (2012); der Titel des Essays lautet: „Genre-Hybridisierung als (parapraktische) Interferenz“. Seinen Kommentar zu Thomas Elsaesser nennt Klaus Günther „Parapraktische Rechtfertigungsnarrative“. Daniel Martin Feige schreibt über die Filme IN THE VALLEY OF ELAH von Paul Haggis und REDACTED von Brian De Palma, beide aus dem Jahr 2007 („Die Bilder des Krieges und der Krieg der Bilder“). Josef Früchtl denkt über den Schrecken von UNITED 93 (2006) von Paul Greengrass nach („Brutale Kontingenz“). Von Christiane Voss stammt der Beitrag über den Dokumentarfilm LIFE AFTER THE FALL (2008) von Kasim Abid („(Post-)kriegerischer Alltag im dokumentarischen Blick“). Zwei Texte beschäftigen sich mit TV-Serien: über GENERATION KILL (2006) reflektiert Astrid Erll („Wiederholung und Rechtfertigung“), über HOMELAND (2011ff) Anja Pelzer („Bipolare Bilder“). Hans J. Wulff macht sich sehr präzise Gedanken zu den Funktionen der Musik in Filmen des Irakkriegs. Vinzenz Hediger informiert über die Vorführung des italienischen Films BATTAGLIA DI ALGERI (1966) von Gillo Pontecorvo 2003 im Pentagon. Und Martin Seel richtet den Blick auf Filme, die nur indirekt mit 9/11 und den Folgen zu tun haben, zum Beispiel SYRIANA von Stephen Gaghan, LAND OF PLENTY von Wim Wenders, THE FOG OF WAR von Errol Morris und die beiden Clint Eastwood-Filme FLAGS OF OUR FATHERS und LETTERS FROM IWO JIMA). Allen Beiträgen ist ein großer theoretischer Anspruch anzumerken, aber auch das Bemühen um Konkretisierung und persönliche Meinung. Ohne Abbildungen. Mehr zum Buch: 10285.html