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01. Juli 2014

Farbige Lichträume

2014.Farbige LichträumeEine Dissertation aus Berlin (Freie Universität). Für Untersuchungen zur Farbe im Film gibt es noch freie Räume. Zuletzt ist eine Arbeit über die Farbe im NS-Propagandafilm erschienen (zur-geschichte-des-farbfilms/ ). Marc Glöde reflektiert über „Manifesta-tionen einer Veränderung des Bild-Raumdenkens“. Es geht ihm dabei eher um die „Raumidee“ als um die klassische Raumerzählung. Seine theoretischen Ausgangspunkte liegen in der Psychoanalyse, in der Bildtheorie, in der Wahrnehmungstheorie. Er findet die Basis für seine Untersuchung in den Diskursen über Farbe und Farblicht in den Künsten, in der Malerei, in der Farblichtarchitektur (inklusive den farbig illuminierten Kirchenräumen), in Theatermaschinen und Farblichtorgeln. Im zweiten, zentralen Teil geht es um die Farbe im frühen Film, um farbliche Avantgardepositionen zwischen 1910 und 1930 (Arnaldo Ginna, Bruno Corra, Léopoild Survage, natürlich auch die deutsche Avantgarde, Richter, Ruttmann, Fischinger) und den entsprechenden filmtheoretischen Diskurs bei Béla Balazs, Rudolf Arnheim und Siegfried Kracauer), um die Übergänge bei Sergej Eisenstein, Len Lye und Mary Ellen Bute, um die Entwicklung in den 1940er Jahren (Sara Kathryn Arledge, Kenneth Anger, Hy Hirsh, Harry Smith, Dwinell Grant) und schließlich um das experimentelle Kino der 50er und 60er Jahre (Stan Brakhage, Jordan Belson, James & John Whitney). Die Künstler werden kenntnisreich vorgestellt und historisch eingeordnet. Fast 800 Fußnoten verbinden den Text mit seinen Quellen. Die Abbildungen im laufenden Text sind schwarzweiß, im Anhang (116) in Farbe und guter Qualität. Mehr zum Buch: 978-3-7705-5497-3.html