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03. Dezember 2013

Zur Geschichte des Farbfilms

2013.Farbfilm NS-ZeitDie Farbfilm-Retrospektive der Berlinale 1988 ist mir noch in bester Erinnerung – und das grundlegende Buch von Gerd Koshofer „Color. Die Farben des Films“ hat bis heute Bestand. Die Dissertation von Dirk Alt ist mehr als doppelt so dick und konzentriert sich auf den nationalen Aspekt des Themas, auf die frühen Farbfilmverfahren und die NS-Propaganda 1933-1945. Der Autor hat hervorragend recherchiert und viel neues Material gefunden. Seine Recherche ist bewundernswert. Dank des Engagements des belleville-Verlegers Michael Farin ist auch ein brilliant gedrucktes Buch daraus geworden, gewidmet „Dem unbekannten Kameramann“. Nach einer Darstellung der technischen Voraussetzungen teilt der Autor seine Darstellung in die Bereiche „Experimentelle Anwendung 1933 bis 1940“ und „Industrielle Anwendung 1941 bis 1945“. Es gibt zunächst ein „Schattendasein“ des Farbfilms 1933/34, dann die „Glaubenssache“ 1935/36, dann den „Wettlauf“ 1937-39 und schließlich den „langen Weg in die Lichtspielhäuser“ 1939-41. Im zweiten Teil geht es um die Werbe-, Zeichentrick- und Kulturfilme, die Spielfilme, die Wehrmachtsfilme, die Kriegsberichterstattung, die Wochenschau und am Ende um den farbigen Schmalfilm. Viele Jahre hat der Autor geforscht, es gibt 2.060 Quellenhinweise, im Geleitwort stellt Dirk Alt bescheiden fest, dass er natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann, und am Ende bittet er alle Leser, ihm bisher verborgene Materialien zur Verfügung zu stellen. Er bleibt an seinem Thema dran. Der Anhang listet eine 750 Titel umfassende Filmografie aller für die Aufführung in Deutschland zugelassenen Farbfilme von 1933 bis 1945 auf. Mehr zum Buch: scripts/buch.php?ID=549