Filmbuch-Rezensionen
Filmbuch des Monats
Juli 2021

Robert Lorenz
Traumafabrik
Hollywood im Film
Norderstedt, BoD - Books on Demand 2021
508 S., 29,90 €
ISBN: 978-3-7534-5311-8

Robert Lorenz:
Traumafabrik.
Hollywood im Film

In der Dream Factory Hollywood wurden immer wieder Filme über das eigene Handeln realisiert: Meloodramen, Komödien, Musicals. Der Blick hinter die Kulissen war manchmal realistisch, oft aber auch pure Unterhaltung, allerdings auf hohem Niveau. 23 Filmbeispiele aus der Zeit zwischen 1932 und 2011 beschreibt und analysiert Robert Lorenz in seinem Buch.

Filme über Hollywood sind über die Jahrzehnte fast zu einem eigenen Genre geworden. Zu den bekanntesten Titeln gehören SUNSET BOULEVARD, A STAR IS BORN und THE LAST TYCOON. Wichtige Regisseure haben sich mit dem Thema beschäftigt: Billy Wilder, George Cukor, Elia Kazan. Eine umfassende Untersuchung hat es bisher nicht gegeben. Die Lektüre des Buches ist spannend und mit vielen persönlichen Erinnerungen verbunden.

Dies sind die 23 Filme, ihre Regisseure und Hauptdarsteller/innen, die der Autor ausgewählt hat: WHAT PRICE HOLLYWOOD? (1932) von George Cukor mit Constance Bennett und Lowell Sherman, A STAR IS BORN (1937) von William A. Wellman mit Janet Gaynor und Fredric March, IT HAPPENED IN HOLLYWOOD (1937) von Harry Lachman mit Richard Dix und Fay Wray, SUNSET BOULEVARD (1950) von Billy Wilder mit Gloria Swanson, William Holden und Erich von Stro-heim, SINGIN’ IN THE RAIN (1952) von Stanley Donen und Gene Kelly mit Gene Kelly, Debbie Reynolds und Donald O’Connor, THE STAR (1952) von Stuart Heisler mit Bette Davis, Sterling Hayden und Natalie Wood, THE BAD AND THE BEAUTIFUL (1952) von Vincente Minnelli mit Kirk Douglas, Lana Turner und Dick Powell, A STAR IS BORN (1954) von George Cukor mit Judy Garland und James Mason, THE BIG KNIFE (1955) von Robert Aldrich mit Jack Palance, Ida Lupino und Rod Steiger, THE GODDESS (1958) von John Cromwell mit Kim Stanley und Lloyd Bridges, WHAT EVER HAPPENED TO BABY JANE? (1962) von Robert Aldrich mit Bette Davis und Joan Crawford, INSIDE DAISY CLOVER (1965) von Robert Mulligan mit Natalie Wood, Christopher Plummer und Robert Redford, THE LEGEND OF LYLAH CLARE (1968) von Robert Aldrich mit Kim Novak und Peter Finch, THE DAY OF THE LOCUST (1975) von John Schlesinger mit Donald Sutherland und Karen Black, THE LAST TYCOON (1976) von Elia Kazan mit Robert De Niro, Tony Curtis, Robert Mitchum und Jeanne Moreau, NICKELODEON (1976) von Peter Bogdanovich mit Ryan O’Neal, Burt Reynolds und Tatum O’Neal, FEDORA (1978) von Billy Wilder mit William Holden, Marthe Keller und Hildegard Knef, S.O.B. (1981) von Blake Edwards mit Richard Mulligan, Julie Andrews und William Holden, SUNSET (1988) von Blake Edwards mit Bruce Willis, James Garner und Mariel Heming-way, POSTCARDS FROM THE EDGE (1990) von Mike Nichols mit Meryl Streep, Shirley MacLaine und Gene Hackman, THE PLAYER (1992) von Robert Altman mit Tim Robbins, Greta Scacchi und Whoopi Goldberg, WHAT JUST HAPPENED (2008) von Barry Levinson mit Robert De Niro, Robin Wright und Catherine Keener, THE ARTIST (2011) von Michel Hazanavicius mit Jean Dujardin.

Hauptfiguren sind geldgierige Produzenten, gealterte Schau-spielerinnen, drogensüchtige Schauspieler, junge Frauen, die Stars werden möchten, tyrannische oder erfolglose Regisseure, verarmte Drehbuchautoren. Oft differieren berufliches und privates Leben. Zu den großen Qualitäten der Filme gehört die Besetzung mit bekannten Schauspielerinnen und Schauspielern.

Robert Lorenz widmet jedem Film einen Text in unterschiedlicher Länge. Der längste ist 45 Seiten lang (A STAR IS BORN, 1954), die kürzesten acht (THE STAR und THE ARTIST). Natürlich gibt es eine Inhaltsbeschreibung, aber wichtiger sind seine qualitativen Befunde, die Benennung von Stärken und Schwächen. Zitate aus der einschlägigen amerikanischen und deutschen Literatur sind gut ausgewählt. Am Ende jedes Textes gibt es Abbildungen in guter Qualität. Ein „Vorspann“ (zwölf Seiten) leitet das Buch ein, ein „Abspann“ (fünfzig Seiten) resümiert die Erkenntnisse und bilanziert sie analytisch. Dies geschieht auf sehr hohem Niveau.

Die gendergerechte Sprache führt gelegentlich ins Absurde, wenn Billy Wilder und sein Co-Autor Charles Brackett als „zwei der bedeutendsten Drehbuchautor:innen der Filmgeschichte“ bezeichnet werden (S. 419).

Mehr zum Buch: https://www.bod.de/buchshop/traumafabrik-robert-lorenz-9783753453118