Filmbuch-Rezensionen
Filmbuch des Jahres
2004
Filmbuch des Jahres

Neal Gabler
Ein eigenes Reich
Wie jüdische Emigranten "Hollywood" erfanden
Berlin Verlag, Berlin 2004
672 S., (24,90 DM)
ISBN 3-8270-0353-9

Neal Gabler:
Ein eigenes Reich

Sieben Protagonisten stehen im Mittelpunkt dieser eindrucksvol­len Erzählung vom Entstehen, von den Krisen und vom Zerfall des Studiosystems in Hollywood: Adolph Zukor (Paramount), Carl Laemmle (Universal), Louis B. Mayer (MGM), Harry Cohn (Columbia), William Fox (Centfox), die Brüder Harry und Jack Warner (Warner Bros.). Sie waren jüdische Emigranten der ersten oder zweiten Generation aus Osteuropa. Neal Gabler schildert ihre Herkunft, ihr Gespür für die Möglichkeiten einer neuen Branche, ihre imperialen Entscheidungen und ihr jeweiliges Ende. Sie sind umgeben von zahllosen supporting actors (Jesse Lasky, Dore Schary, Joseph und Nicholas Schenk, David Selznick, Irving Thalberg), sie agieren in Zeiten von Wirt­schaftskrisen und Kriegen, Patriotismus und Antikommunismus. Sie machen Film-geschichte. Das Buch ist hervorragend recherchiert. In Amerika erschien „An Empire of Their Own“ 1988. Neal Gabler ist ein renom-mierter Kulturjournalist und Sozialhistoriker, der regelmäßig für die New York Times und die Los Angeles Times schreibt. Sein Buch „Das Leben ein Film. Die Eroberung der Wirklichkeit durch das Entertain-ment“ erschien 1999 auf Deutsch im Berlin Verlag. Gabler lebt in Amagansett, New York.

Von Klaus Binder und Bernd Leineweber gut übersetzt. Ohne Abbildun-gen, was kein Nachteil ist.