Filmbuch des Jahres
1988
Sylvia Wolf/Ulrich Kurowski
Das Münchner Film- und Kino-Buch
Edition Achteinhalb Lothar Just, Ebersberg 1988
304 S. (78 DM)
ISBN 3-923979-11-8
Sylvia Wolf/Ulrich Kurowski:
Das Münchner Film- und Kino-Buch
91 Jahre Münchner Filmgeschichte: 1896-1987. Eine Montage aus Fotos, Plakaten, faksimilierten Dokumenten und eigenen Texten, chronologisch erzählt. Ein Buch der Erinnerung, zum Blättern und Schmökern, bei dem die Liebe der Autoren zu ihrer Stadt auf jeder Seite deutlich wird.
Es braucht schon einen gewissen Lokalpatriotismus, um sich auf das Abenteuer einer jahrelangen Recherche einzulassen. Die Journalistin Sylvia Wolf und der Filmhistoriker Ulrich Kurowski (als Archivar der Münchner Filmhochschule ein passionierter Sammler und Entdecker) haben das in den achtziger Jahren getan und viel zutage gefördert. Es ging ihnen dabei nicht um eine zusammenhängende Darstellung der Geschichte der bayerischen Filmstadt. Die Dokumentation ist sprunghaft, hat Lücken und liefert keine bewertenden Einordnungen. Sie baut auf ihren optischen Reichtum, auf ein Vorwissen der Leser und auf die Neugierde auch für Randfiguren.
Es beginnt mit den ersten Vorführungen „lebender Bilder“ im Panoptikum des Schaustellers Carl Gabriel am 11. Juli 1896 und endet mit der lakonischen Mitteilung „Dieter Schidor stirbt am 17. September (1988)“. Dazwischen finden all die Ereignisse statt, die München zu einer der führenden Filmstädte der Welt gemacht haben: Firmengründungen, technische Erfindungen, Filmproduktionen, Uraufführungen, politische und gesellschaftliche Ereignisse, Geburt und Tod (Nachrufe auf Sybille Schmitz, Gertrud Kückelmann, Adolf Wohlbrück, Rudolf Vogel, Alf Brustellin, Gunter Groll). Es sind die Vielfalt und die Unordnung, die den Reiz des Buches ausmachen.
Herausgeber: Eberhard Hauff.