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18. Juni 2020

Von Bettlern, Waisenkindern und Dienstmädchen

Eine Dissertation, die an der Universität Trier entstanden ist. Caroline Braun untersucht darin Armutsdarstellungen im frühen Film und ihren Anteil an der Etablierung der Kinos in Deutschland. Vier Kapitel bilden die Struktur: 1. Fiktionale Armutsdarstellungen im frühen Film 1907-1913. Da die wenigsten der damaligen Filme erhalten sind, liefern Filmbe-schreibungen der Branchenzeit-schrift Der Kinematograph das Untersuchungsmaterial. 2. Ar-mut im frühen Kurzspielfilm – Wiederkehrende Topoi und stereotype Charaktere? Es geht um Bettler und Vagabunden, Weihnachten und Wohltätigkeit, Arbeiter und die soziale Frage, Armut als Unterhaltung. 3. Frauenarmut im langen Spielfilm. Hier sind große Veränderungen in den sozialen Dramen festzustellen. 4. Mit der Armut zum Star? – Wie die Inszenierung von Frauenarmut zum Erfolg weiblicher Filmstars beitrug. Natürlich stehen hier Asta Nielsen und Henny Porten im Vordergrund der Analysen. Wichtige Filme zum Thema sind DIE ARME JENNY, HEISSES BLUT, IN DEM GROSSEN AUGENBLICK, DIE SÜNDEN DER VÄTER, alle mit Asta Nielsen, MÜTTER, VERZAGET NICHT! und DIE TRAGÖDIE EINES SREIKS mit Henny Porten. Die Analysen von Caroline Braun sind stichhaltig, 813 Quellenverweise sichern den Text wissenschaftlich ab. Mit 90 kleinen Abbildungen in zumeist guter Qualität. Band 25 der Reihe „Filmgeschichte International“, herausgegeben von Uli Jung. Mehr zum Buch in einer Rezension von Jan-Christopher Horak: MEDRez_2020-01_Heft_.pdf?sequence=2 , S. 72-74.