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25. Mai 2023

Weiter Sehen

Esther Kinskys Romanessay ist eine wunderbare Hommage an die Magie des Kinos. Die Ich-Erzählerin entdeckt auf einer Reise durch den Südosten Un-garns ein Lichtspielhaus, das seine Pforten geschlossen hat. Das „Mozi“ war früher ein Mi-ttelpunkt des Ortes, jetzt ist es verwaist. Sie beschließt, das Kino zu erwerben, sorgt für die entsprechende Ausstattung, findet Personal für die Betrei-bung und erlebt die Wieder-eröffnung. Damit ist ein Traum für sie in Erfüllung gegangen. Nach zwei erfolgreichen Jahren kann sie das Kino verkaufen und in ihre Heimat zurückkehren. Als Esther 16 Jahre später den Ort wieder besucht, gibt es das „Mozi“ nicht mehr. Die Sessel sind aus der Verankerung gerissen, der Zuschauerraum ist verwüstet, nur die Leinwand steht an ihrem alten Platz. Weiter Sehen ist nicht mehr möglich. Der Text hat viele bewegende Momente, wir begegnen Menschen, deren Leben lange mit dem Kino verbunden war – Vorführer, Platzanweiserinnen, Kartenverkäuferinnen – und erinnern uns an eigene Kinoerfahrungen. Unbedingt lesenswert. Mehr zum Buch: esther-kinsky-weiter-sehen-t-9783518225448