Aktuelles
11. April 2023

Grenzgänger des 20. Jahrhunderts

Heinrich Hauser (1901-1955) war ein deutscher Schriftsteller, Journalist, Fotograf und Wel-tenbummler. Er gehörte in den 1920er Jahren zu den Mitarbei-tern der Frankfurter Zeitung, veröffentlichte erfolgreiche Romane wie „Das zwanzigste Jahr“ (1925), „Brackwasser“ (1928), „Donner überm Meer“ (1931) und „Notre Dame von den Wogen“ (1937). Er war ein Anhänger von Hermann Göring, sympathisierte aber nicht mit Adolf Hitler. 1939 ging er ins US-amerikanische Exil, kehrte 1948 nach Deutschland zurück und publizierte weiterhin Romane und Reportagen, die vor allem mit den Bereichen Technik zu tun hatten. Das vorliegende Buch, herausgegeben von Sebastian Susteck, würdigt die Arbeiten von Heinrich Hauser. Ein herausragender Text über Hauser und den Film stammt von Jeanpaul Goergen. Detailliert werden hier die Entstehung und Rezeption der Dokumentarfilme WINDJAMMER UND JANMAATEN. DIE LETZTEN SEGELSCHIFFE (1930) und WELTSTADT IN FLAMMEN. EIN BERICHT ÜBER CHICAGO (1931) beschrieben. Auch Hausers Arbeit als Filmkritiker wird thematisiert, seine Texte über Murnaus SUNRISE („nicht gut“), den Kriegsfilm WINGS von William A. Wellman („verlogen“) oder das Gesellschaftsdrama GREED von Erich von Strohheim („der grauenvollste Realismus, den wir bisher auf der Leinwand gesehen haben“) waren sehr radikal in ihrem Urteil. Goergens Text fügt sich gut ins Buch, das auf einer Tagung basiert, die im September 2021 an der Ruhr-Universität Bochum stattfand. Mehr zum Buch: vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/detail/index/sArticle/58005