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30. März 2023

Epistemiken des Essayistischen

Welche Vorstellungen und Auffassungen vom essayisti-schen Film hatte Harun Farocki (1944-2014) und wie hat er sie in den verschiedenen Phasen seiner künstlerischen Tätigkeit umgesetzt? Das vermittelt Aurel Sieber in seinem Buch, das an der Universität Zürich entstan-den ist. „Kritisieren“, „Verglei-chen“, „Aufheben“ heißen die Überschriften der drei Kapitel. Farocki gehörte nie zu den Anhängern der dokumenta-rischen Beobachtung. Seine Filme hatten in der Frühzeit agitatorische Ansprüche, später sollten sie präzise Erkenntnisse vermitteln. Zu den wichtigsten Titeln seines Lebenswerkes gehören ERZÄHLEN (1975, gemeinsam mit Ingemo Engström), ZWISCHEN ZWEI KRIEGEN (1978), ETWAS WIRD SICHTBAR (1981), WIE MAN SIEHT (1986), BILDER DER WELT UND INSCHRIFT DES KRIEGES (1989), ARBEITER VER-LASSEN DIE FABRIK (1995), STILLEBEN (1997), GEFÄNGNIS-BILDER (2000), ZUM VERGLEICH (2009). In der letzten Phase arbeitete er eng mit Antje Ehmann zusammen und kuratierte Ausstellungen in Wien, Berlin und auf der Documenta in Kassel. Das Buch von Aurel Sieber reflektiert Farockis künstlerisches Werk auf hohem Niveau. Sehr lesenswert. Mit elf Abbildungen in guter Qualität. Mehr zum Buch: epistemiken-des-essayistischen/?number=978-3-8376-6591-8