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04. Januar 2023

Charlie Chaplin

Die Biografie von Chaplin (1889-1977) erzählt als Graphic Novel. Der Text stammt von Laurent Seksik, die Bilder hat David François gezeichnet. Es beginnt mit der Überfahrt von England nach Amerika im Oktober 1912. In Rückblenden werden Momente der Kindheit und Jugend skizziert. Sein Vater starb 1901 an Alkoholsucht, seine Mutter wurde 1905 für geisteskrank erklärt, sein älterer Bruder Sidney kümmerte sich um ihn. Bei dem Pantomimen Fred Karno lernte er Grundlegendes, trat in London auf der Bühne auf, gab erste Gastspiele in den USA, wo 1915 seine Filmkarriere begann. Der Produzent Mack Sennett nahm ihn unter Vertrag, dann wechselte er zu Mutual Films und kam schließlich zu First National. A DOG’S LIFE und SHOULDER ARMS (1918) wurden zu enormen Erfolgen. Mit THE KID begannen die Zwanziger Jahre, ab 1923 drehte er nur noch für die von ihm mitbegründete Firma United Artists. THE GOLDRUSH (1925) wurde international ein Höhepunkt für ihn. Mit CITY LIGHTS (1931) reist er nach Europa, wo er in London Mahatma Gandhi traf, und nach Deutschland. Hier führte er ein Gespräch mit Albert Einstein über die Zukunft des Landes und die Rolle von Adolf Hitler. MODERN TIMES (1936) war sein nächster Film, gefolgt von THE GREAT DICTATOR (1940), einer Satire auf Hitler und den National-sozialismus. 1947 drehte er nach einer Idee von Orson Welles MONSIEUR VERDOUX und 1952 mit LIMELIGHT bereits so etwas wie ein Alterswerk. In der Graphic Novel werden die Hintergründe dieser Produktionen gezeigt. Eine wichtige Rolle spielte in Amerika der Geheimdienst FBI, dessen Chef Edgar Hoover zu einem Gegenspieler von Chaplin wurde, denn ideologisch wurde der Regisseur und Schauspieler den Kommunisten zugeordnet. Als er 1952 zur Premiere von LIMELIGHT nach London fuhr, wurde ihm die Rückkehr nach Amerika verwehrt. Er siedelte sich in der Schweiz an. Unterschiedliche Frauen haben ihn in seinem Leben begleitet. Sie wirken im Comic oft wie Karikaturen. Die Biografie endet mit der Verleihung des Ehren-Oscars 1972 in Hollywood. Die Lektüre des Buches ist sehr spannend. Mehr zum Buch: knesebeck-verlag.de/charlie_chaplin/t-1/1084