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16. Dezember 2022

Kino, Festival, Archiv

KOMM MIT MIR IN DAS CINEMA heißt der Film von Alice Agneskirchner über Erika und Ulrich Gregor, der bei der letzten Berlinale Premiere hatte. Er dokumentiert ihr Leben und ihre Filmleidenschaft auf be-eindruckende Weise. „Kino, Festival, Archiv“ ist der Titel des Buches von Claudia Lenssen und Maike Mia Höhne über die Gregors. Es sind die drei Säulen im Kampf für gute Filme. Im Mittelpunkt des Buches steht ein Gespräch mit Erika und Ulrich Gregor über ihr Leben und ihr cineastisches Engagement. Sie haben in Berlin Orte der Kinokultur geschaffen: das Kino Arsenal und das „Internationale Forum des jungen Films“ als Sektion der Berlinale. Sie haben die Geschichte und die Gegenwart des Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilms sichtbar gemacht. Ungewöhnliche Filme aus Asien, Afrika, Lateinamerika, Nordamerika und Europa kamen mit ihrer Hilfe ins Programm des Forums und des Arsenals. In vielen Fällen gelang es ihnen, Kopien der Filme zu behalten und zu verleihen. Das Archiv hat inzwischen einen Umfang von mehr als 10.000 Filmen. 1963 gehörten Gregors zu den Mitbegründern der „Freunde der deutschen Kinemathek“, Vorführungen fanden zunächst in der Akademie der Künste und dann im Bellevue am Hansaplatz statt. 1970 wurde das Arsenal in der Welserstraße eröffnet, ab 1971 gab es das Forum. Auch die Autorentätigkeit von Ulrich Gregor für die Zeitschrift Filmkritik und die Neuen Deutschen Hefte in den 50er Jahren, seine „Geschichte des Films“ (1962, zusammen mit Enno Patalas) und „Geschichte des Films ab 1960“ (1978) kommen zur Sprache. Erika und Ulrich Gregor haben ein enormes Erinnerungsvermögen an Personen, an Filme, an Ereignisse. Das macht dieses Buch so spannend. Natürlich werden viele Personen gewürdigt, die mitgewirkt haben, zum Beispiel Alf Boldt (gestorben 1993 an Aids, Ulrich Gregors Nachruf ist noch immer bewegend), Heiner Roß, Wilhelm Roth und Sylvia Andresen, Dorothee Wenner, Gerhard Schoenberner und Peter B. Schumann. In das Gespräch sind zahlreiche Zitate von Zeitzeugen eingefügt, die den Blick erweitern. Mit Grußworten von Dieter Kosslick, Tilda Swinton und Naum Kleiman, Essays von Daniel Eisenberg, Cynthia Beatt und Maike Mia Höhne, Anmerkungen von Claudia Lenssen und vielen Abbildungen. Mehr zum Buch: kino-festival-archiv-die-kunst-fuer-gute-filme-zu-kaempfen.html