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18. November 2022

Präexistente Musik im Film

Eine Dissertation, die an der Universität Potsdam entstanden ist. Pascal Rudolph untersucht darin die Klangwelten im Kino des Lars von Trier. Der Autor hatte Zugang zum Archiv des Regisseurs, das im Dänischen Filminstitut verwahrt wird. Lars von Trier gilt als Auteur Mélo-mane, er ist von der musikali-schen Ausgestaltung seiner Filme geradezu besessen. In vier umfangreichen Kapiteln wird dies konkretisiert. 1. Von der expliziten zur subtilen Aneignung: Camille Saint-Saens in IDIOTERNE (1998) und Antonio Vivaldi in DOGVILLE (2003). 2. Von der subtilen zur expliziten Aneignung: César Franck und Johann Sebastian Bach in NYMPHOMANIAC (2013). 3. Weltuntergang mit Wagner: Die „Tristan“-Musik in MELANCHOLIA (2011). 4. Björk am Galgen: Performance und Authentizität in DANCER IN THE DARK (2000). Eigene Kapitel sind der Musik im Drehbuch, der filmischen Aneignung von Musik, der Kontroverse zwischen den Bayreuther Festspielen und Lars von Trier und einigen daraus folgenden Inspirationen für Triers Filme gewidmet. Rudolphs filmische und musikalische Analysen sind beeindruckend. Abbildungen von Fotos und Noten konkretisieren den Text. Coverabbildung: Lars von Trier. Die Publikation wurde mit dem Promotionspreis 2022 der Gesellschaft für Musikforschung ausgezeichnet. Mehr zum Buch: Details.aspx?ISBN=9783967077575#.Y10Sxi221Hc