Aktuelles
29. November 2022

„Frauen und Film“ Nr. 70

1974 wurde die Zeitschrift Frauen und Film von Helke Sander in Berlin gegründet. Inzwischen erscheint sie einmal jährlich im AvivA Verlag. Das aktuellste Heft ist die Nr. 70 mit dem Thema „Räume“. Zwölf Texte nehmen die Räumlichkeit aus unterschiedlichen Per-spektiven in den Blick. Annette Brauerhoch befasst sich mit Konfrontationen im Raum: Genre, Landschaft, Dinge. Im Mittelpunkt steht der Film WUTHERING HEIGHTS (2012) von Andrea Arnold. Ute Holl beschreibt die Dekolonialisierung des Raums in den Betten der argentinischen Filmemacherin Lucrecia Martel. Cecilia Valenti äußert sich zur Fernsehgeschichte aus globalkritischer und feministischer Perspektive: „Ungleich geteilte Räume der Solidarität“. Nanna Heidenreich erinnert an den Film 40 QM DEUTSCHLAND (1986) von Tevfik Baser. Bei Franziska Wagner geht es um relationale Räume und die Problematisierung von Empathie in VR-Filmen zu Flucht. VR-Filme können mit einer Virtual-Reality-Brille rezipiert werden. Sarah K. Becker sieht das Wasser als Imaginationsraum für Männer-phantasien in den Serien BIG LITTLE LIES (2017), TOP OF THE LAKE (2013) und UNBELIEVABLE (2019). Von Maria Matzke stammt eine Hommage an Dore O. (1946-2022). Dagmar Brunow entdeckt die Dynamik archivarischer Möglichkeitsräume und Orten des kulturellen Gedächtnisses. Laurette Rasch und Kirsti Renner würdigen die Editorinnen Alice Ludwig Rasch (1910-1973) und Barbara Henning (*1944). Insa Härtel reflektiert über die räumlich-sexuelle Differenz in THE TOMORROW MAN (2019) von Noble Jones. Stefanie Diekmann beschäftigt sich mit den kinematografischen Raumordnungen in Dokumentar- und Spielfilmen über Prostitution. Zu den Filmbeispielen gehören L’APPOLONIDE (2011) von Bertrand Bonello und FIVE SEX ROOMS UND EINE KÜCHE (2007) von Eva Heldmann. Heide Schlüpmann würdigt die Berlinale-Retrospektive „No Angels“. Ein interessantes Heft. Mehr zur Zeitschrift: aviva-verlag.de/programm/fuf-70-räume/