Aktuelles
01. September 2022

Meine Mutter lacht

Chantal Akerman war eine herausragende Regisseurin, es gibt eine Reihe beeindruckender Filme von ihr. Im Oktober 2015 hat sie sich in Paris das Leben genommen. Das Buch „Ma mère rit“ wurde in Frankreich 2013 publiziert. Jetzt ist im Diaphanes Verlag die Übersetzung von Claudia Steinitz erschienen. Unbedingt lesenswert. Wie in ihren Filmen NEWS FROM HOME (1977) und NO HOME MOVIE (2015) erzählt Chantal Akerman Episoden aus dem Leben ihrer Mutter, zu der sie eine sehr enge Beziehung hatte. Während ihrer langen Aufenthalte in New York hat Chantal intensiv mit ihrer Mutter korrespondiert. Erst spät werden die frühen Jahre im Leben der Mutter thematisiert, die Zeit in Auschwitz, der Verlust ihrer Angehörigen, der Neubeginn in Brüssel. Als die Mutter erkrankt, kommen viele Dinge zur Sprache, die bisher ausgeklammert waren. Gleichzeitig erinnert sich Chantal an eigene Freundschaften und Liebesbeziehungen. Verschiedene Zeitebenen führen einen Dialog miteinander. Die Lektüre erfordert die volle Aufmerksamkeit. Abbildungen bringen uns Mutter und Tochter nahe. Mehr zum Buch: .net/titel/meine-mutter-lacht-7365