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13. September 2022

FREIBAD

Der Film von Doris Dörrie ist zurzeit im Kino zu sehen, die Kritiken sind zwiespältig, ich habe ihn noch nicht gesehen, aber die Graphic Novel gelesen, die im Jaja-Verlag erschienen ist. Paulina Stulin hat das Drehbuch von Doris Dörrie, Karin Kaci und Madeleine Fricke auf originelle Weise zu einer Bildgeschichte gemacht. Im Freibad Melusine treffen sich sehr unterschiedliche Frauen und geraten schnell in Streit. Die Hauptfiguren sind Eva, einstmals ein Schlagerstar und Feministin, die gegen ihr Alter ankämpft, ihre Freundin Gabi, verheiratete Lehrerin mit einem kleinen Hund, die junge Türkin Yasemin, die im neuen Burkini badet, ihre Mutter, die das nicht gern sieht, die Bademeisterin Steffi, die von den Frauen zunehmend genervt ist und schließlich kündigt, der Wurstverkäufer Kim und die Besitzerin des Bades, Rocky. Es beginnt mit einem Polizeieinsatz, für den sich niemand verantwortlich fühlt, und endet mit der Umstellung von Kalbswürstchen auf vegane Wurst. Für heftige Konflikte sorgt der Nachfolger von Steffi: Nils, ein Mann aus Berlin. So ist das Freibad eigentlich ein Kampfplatz, auf dem ein Clash der Kulturen, der Geschlechter und der Generationen stattfindet. Nur nachts wird es friedlich. Auf den fast 300 Seiten gibt es zwar Redundanzen, aber die sind zu ertragen. Den Film mit Andrea Sawatzki (Eva), Maria Happel (Gabi), Nilam Farooq (Yasemin), Lisa Wagner(Rocky) und Samuel Schneider (Nils) werde ich mir demnächst im Kino ansehen. Mehr zum Buch: www.jajaverlag.com/freibad/