Aktuelles
02. September 2022

Die Faszination des Bösen

Das Böse hat eine starke Präsenz im Kino. Das von Joachim Valentin und Karsten Visarius herausgegebene Buch macht die Vielfalt der Formen deutlich. Es gibt drei Hauptbereiche: Figuren und Typen, Themenfelder, Regisseure. Marcus Stiglegger beschäftigt sich mit dem Bösen im Genrekino Hollywoods. Bei Inge Kirsner geht es um die Typologie des Bösen, um Bösewichte und Verbreche-rinnen, bei Theresia Heimerl um böse Frauen im Film. Karsten Visarius untersucht Aleksandr Sokurovs Tetralogie der Macht. Heike Kühn beschreibt Vampirgestalten im Film, Reinhold Zwick Stationen des Satans im Jesusfilm. Daniela Kalscheuer stellt Überlegungen zu einer Ästhetik des Totalitären im Medium Film an. Peter Malone kommentiert Filme über klerikalen sexuellen Missbrauch. Sein Text wird von Viera Pirker aktualisiert und erweitert. Julia Helmke befasst sich mit dem Bösen und dem evangelikalen Christentum, Georg Seeßlen formuliert eine kleine Phänomenologie kapitaler Kriminologie im Film. Vier Regisseuren und einer Regisseurin sind spezielle Texte gewidmet: bei Norbert Grob geht es um Fritz Lang und seine frühen Dr. Mabuse-Filme, bei Werner Schneider-Quindeau um David Lynchs Transformationen filmischen Erzählens, bei Andreas Engelschalk um Quentin Tarantinos INGLOURIOUS BASTERDS, bei Joachim Valentin um weiblich/männliche Ästhetiken des Bösen im Werk von Kathryn Bigelow, bei Christian Wessely um das alltägliche Böse in FUNNY GAMES und DAS WEISSE BAND von Michael Haneke. Die Beschreibungen sind in der Regel sehr konkret und rufen viele Filmszenen in Erinnerung. Mit Abbildungen in guter Qualität. Mehr zum Buch: titel/603-die-faszination-des-boesen-rfm-5.html