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07. September 2022

Big Shots!

Fünfzig internationale Regisseurinnen und Regisseure werden in diesem Buch von David Jenkins auf jeweils einer Seite porträtiert. Ein Filmfoto auf der anderen Seite konkretisiert den Text. Die Auswahl ist eigenwillig. Natürlich sind Michelangelo Antonioni, Ingmar Bergman, Véra Chytilova, Jean Cocteau, Claire Denis, John Ford, Jean-Luc Godard, Alfred Hitchcock, Buster Keaton, Stanley Kubrick, Pier Paolo Pasollini, Nicholas Ray, Satyajit Ray, Martin Scorsese, Steven Spielberg, Josef von Sternberg, Andrej Tarkowski und Agnès Varda dabei. Aber ich vermisse u.a. Charles Chaplin, Federico Fellini, Akira Kurosawa, Fritz Lang, Ernst Lubitsch, Yasujiro Ozu, Roberto Rossellini, Volker Schlöndorff, François Truffaut oder Luchino Visconti. Andererseits haben es Lucretia Martel, Ava Duvernay, Barry Jenkins, Djibril Diop Mambéty und Abderrahmane Sissako unter die fünfzig geschafft. „Ich liebe die 50 Filmemacher, die hier versammelt sind“, schreibt der Autor in seiner Einführung. Immerhin sind zwei deutsche Regisseure vertreten: Rainer Werner Fassbinder und Werner Herzog. Sechs Porträts sind durch Interviews erweitert: Apichatpong Weerasethakul, Christine Molloy & Joe Lawlor, Isabel Sandoval, Pedro Costa und Mia Hansen-Løve. Die Texte von Jenkins sind konkret formuliert, die Abbildungen haben eine gute Qualität. Jedes Porträt hat als Überschrift ein Zitat. Hier sind drei, die mir besonders gut gefallen: „Das Wichtigste bei der Regie: die Augen der Menschen filmen.“ (John Ford), „Es gibt so viele Dinge, die wir nicht sehen – doch die Kamera sieht alles.“ (Robert Bresson), „Versuche, das Publikum immer so viel leiden zu lassen wie möglich.“ (Alfred Hitchcock). Mehr zum Buch: big-shots-filmemacher-ueber-film/hnum/10801008