Aktuelles
25. August 2022

Erinnerung und Imagination im Spielfilm

Eine Dissertation, die an der Filmuniversität Babelsberg ‚Konrad Wolf‘ entstanden ist. Maike Sarah Reinerth untersucht darin Erinnerung und Imagination im Spielfilm. Sie informiert zunächst über den Umgang mit Imagination und Erinnerung in den Film- und Medienwissenschaften, beschreibt den Wandel der Imaginationsdarstellungen durch Bedingungen der Produktion und Rezeption und entwirft eine Analyseheuristik. Konkrete Filmanalysen erfolgen für drei Epochen, den frühen Film (1895-1920), unterteilt ins Attraktionskino und das frühe narrative Kino, das Autor:innenkino der Nachkriegszeit 1955-1975 und das Kino der Jahrtausendwende 1995-2015. Es geht jeweils um die Prototypik des Erinnerns, die Subjektivität, die Zeit und die historische Kontextualisierung. Beispiele aus der Phase des frühen Films sind SANTA CLAUS (1898) von George A. Smith, JACK AND THE BEANSTALK (1902) und LIFE OF AN AMERICAM FIREMAN (1903) von Edwin S. Porter, HISTORIE D’UN CRIME (1901) von Ferdinand Zecca, LE JUIF ERRANT (1902) von Georges Méliès, JUST A SHABBY DOLL (1913, Regie unbekannt), THE PASSAGER-BY (1912) von Oscar Apfel, THE BIRTH OF A NATION (1915) von David W. Griffith und KNIGHT OF THE TRAIL (1915) von William S. Hart. Filmbeispiele für die zweite Epoche sind HIROSHIMA MON AMOUR (1959) von Alain Resnais, JONAS (1957) von Ottomar Domnik und THE PAWNBROKER (1964) von Sidney Lumet. Als Filmbeispiele für die jüngste Phase dienen ETERNAL SUNSHINE OF THE SPOTLESS MIND (2004) von Michael Gondry, LE SCAPHANDRE ET LE PAPILLON (2007) von Julian Schnabel und INCEPTION (2010) von Christopher Nolan. Die Analysen bewegen sich auf hohem Niveau. Die Qualität der Abbildungen ist unterschiedlich. Die Coverabbildung ist inspiriert von einem Filmstill aus HIROSHIMA MON AMOUR. Mehr zum Buch: erinnerung_und_imagination_im_spielfilm-1