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05. Juli 2022

Der Traum vom großen Kino

Eine Dissertation, die an der Hochschule für Fernsehen und Film in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität München entstanden ist. Christoph Menardi beschreibt darin die Unternehmens-geschichte der Bavaria Film GmbH von 1945 bis 1994. Er unterteilt die fünfzig Jahre in fünf Phasen: 1945-56 Treuhandphase und Reprivatisierung der Bavaria. 1956-59 Von der UFI in den öffentlich-rechtlichen Besitz. 1959-69 Bavaria Atelier GmbH als Produktionsarm des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. 1969-79 Von der Krise zum Weltkino. 1979-94 Die Bavaria auf dem Weg zum diversifizierten Medienkonzern. Detailliert werden die Entwicklungen und Veränderungen des Konzerns über die Jahrzehnte geschildert, die Abhängigkeiten vom Süddeutschen Rundfunk, Bayerischen Rundfunk und vom WDR, die kreativen Ideen der Geschäftsführer Helmut Jedele (1959-79) und Günter Rohrbach (1979-94). So wurden über die Jahrzehnte aufwendige Kinofilme hergestellt wie zum Beispiel CABARET, DAS BOOT oder DIE UNENDLICHE GESCHICHTE. Auch der Neue deutsche Film profitierte mit Rainer Werner Fassbinder, Peter F. Bringmann oder Robert Van Ackeren von der Bavaria. Die Studios und das Gelände in Geiselgasteig boten viele Drehmöglichkeiten, die technischen Investitionen waren jeweils auf der Höhe der Zeit. Die Dissertation ist hervorragend recherchiert, 2.178 Quellenverweise und ein umfangreiches Literaturverzeichnis bezeugen das. Tabellen und grafische Abbildungen vertiefen die Vermittlung der Fakten. Eine beeindruckende Publikation. Mehr zum Buch: www.etk-muenchen.de/search/Details.aspx?ISBN=9783967076455#.YrcLGi-21Hc