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12. Juli 2022

BLUTSAUGER. Drehbuch

Filmdrehbücher werden eher selten publiziert. Julian Radlmaier wurde 2019 für BLUTSAUGER mit dem Deutschen Drehbuchpreis ausgezeichnet, der Film ist seit Mai in den Kinos zu sehen, das Drehbuch jetzt im August Verlag erschienen. Schauplatz: ein Ostseebad mit dem Anwesen der jungen Fabrikbesitzerin Octavia Flambow-Jansen. Zeit: August 1928. Zum Personal gehören neben Octavia ihr Assistent Jakob, der sie sehr verehrt, ihre Tante Erkentrud, der Doktor der Pharmazie Humbug, der Organisator Bonin, die Prinzessin XY, ein Allgensammler, ein Bauer, zwei Dorfpolizisten, der Baron Koberskij, der in Wahrheit ein Schauspieler namens Ljowuschka ist und nach schlechten Erfahrungen in Moskau seine Zukunft in Hollywood sieht, sowie zahlreiche Figuren aus Ljowuschkas Vergangenheit, inklusive Sergej Eisenstein, die in Rückblenden zu erleben sind. BLUTSAUGER ist eine Vampirkomödie, ein Theoriediskurs über den Marxismus und ein Spiel mit filmischen Metaphern. Die Lektüre des Drehbuchs macht Spaß. Mit 54 Zeichnungen des Schweizer Comicautors Jan Bachmann. Er ist wie Radlmaier Absolvent der Deutschen Film- und Fernsehakademie. Ein Essay des Filmwissenschaftlers Suigi Lie schließt den Band ab: „Zahnweh. Vitalismus und Melancholie im deutschen Vampirfilm“. Mehr zum Buch: matthes-seitz-berlin.de/buch/blutsauger.html?lid=2