12. Juni 2022
LA PASSION DE JEANNE D’ARC (1928)
Der dänische Regisseur Carl Theodor Dreyer (1889-1968) war einer der Großen des europäischen Films. Er drehte in den 1920er Jahren in Däne-mark, Schweden, Deutschland und Frankreich. LA PASSION DE JEANNE D’ARC gilt als ein Höhepunkt in seinem Werk. Er schildert einen Gerichtsprozess im Jahre 1431. Das Bauern-mädchen Jeanne behauptet, vom Erzengel Michael mit der Befreiung Frankreichs beauftragt worden zu sein. Sie wird zunächst zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt, dann nach einem Schuldgeständnis zu lebenslangem Kerker begnadigt, nach dem Widerruf ihrer Schuld aber mit einer Dornenkrone auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Hatte sie einen göttlichen Auftrag? Leidensgeschichten prägen die Filme von Dreyer. Sein Umgang mit Schauspielerinnen und Schauspielern soll hart gewesen sein. Maria (eigentlich: René) Falconetti als Jeanne D’Arc, meist in Großaufnahmen ihres Gesichts zu sehen, ist herausragend. Zum Ensemble gehörten auch Antonin Artaud und Michel Simon. Hinter der Kamera stand Rudolph Maté. Seine Bilder sind extrem stilisiert. Ursprünglich sollte dies ein Tonfilm werden, aber dafür mangelte es an Geld. Es gibt mehrere Musiken für den Film. Bei StudioCanal ist jetzt die DVD erschienen. Zu sehen ist die 2015 von Gaumont restaurierte Fassung des Films (110 Minuten) mit der Orgelmusik von Karol Mossakowski. Ein Ereignis! Mehr zur DVD: title/johanna-von-orleans-1928/