Aktuelles
09. Juni 2022

Kopf / Kino

Der Band dokumentiert zehn Beiträge zum Bremer Film-symposium über „Psychische Erkrankung und Film“, das im Mai 2021 stattgefunden hat. Die Einleitung von Tobias Dietrich definiert „Berührungspunkte zwischen psychischer Erkrankung und Filmästhetik“. Von Cinemanie handelt der Text von W. J. T. Mitchell; der Kurzfilm CRAZY TALK seines Sohnes Gabriel dient als Leitlinie. Bei Lars Nowak geht es um die filmische Ästhetik der Paranoia in David Cronenbergs NAKED LUNCH und EXISTENZ. Insa Härtel befasst sich mit den heillosen Heilsversprechen in LOVE & OTHER DRUGS von Edward Zwick. Sabrina Gärtner äußert sich zur Inszenierung einer psychisch Erkrankten in Jessica Hausners LITTLE JOE. Petra Anders richtet ihren Blick aus der Sicht der Disabilities Studies auf TARNATION von Jonathan Caouette und REQUIEM von Hans-Christian Schmid. Markus Kügler entziffert die spezielle Tricktechnik in dem Animationsfilm A SCANNER DARKLY von Richard Linklater. Britta Hartmann und Janin Tscheschel vergleichen die Dokumentarfilme DIALOGUES WITH MADWOMEN von Allie Light und SCHNUPFEN IM KOPF von Gamma Bak, in denen psychische Erkrankungen aus der Innenperspektive vermittelt werden. Silke Hilger berichtet von ihren Erfahrungen als Kunsttherapeutin. Christian Bonah und Joel Danet informieren über die medizinischen Gebrauchsfilme von Eric Duvivier aus den 1970er Jahren. Robin Curtiz thematisiert die Demenz am Beispiel der Filme COMPLAINTS OF A DUTIFUL DAUGHTER von Deborah Hoffmann und FIRST COUSIN ONCE REMOVED von Alan Berliner. Spannende Lektüre mit Abbildungen in sehr guter Qualität. Coverfoto: LITTLE JOE. Mehr zum Buch: www.bertz-fischer.de/kopfkino