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15. Juni 2022

„Die Kränkung“

Max Zihlmann (*1936) kam 1959 aus der Schweiz nach München und arbeitete als Drehbuchautor bis in die 70er Jahre eng mit Klaus Lemke und Rudolf Thome zusammen. Später war er für die Krimi-serien TATORT, EIN FALL FÜR ZWEI und FAUST tätig. Sein Roman „Die Kränkung“ erzählt die Geschichte von Fritz Steiner und Erich Teuscher, zwei alten Männern, die früher intensiv zusammengearbeitet haben und in der Rivalität um die inzwischen verstorbene Kinderärztin Franziska zerstritten sind. Steiner ist der Autor, Teuscher der Regisseur. Er geht auf den früheren Freund zu, um noch einmal ein gemeinsames Projekt zu realisieren. Steiner, als Romanautor eher erfolglos, erklärt sich dazu bereit. Die Zusammenarbeit gestaltet sich schwierig. Die Nachbarin Johanna, als Übersetzerin tätig und mit Steiner verbunden, muss mehrfach vermitteln. In Rückblenden werden frühere Gemeinsamkeiten und Konflikte präsent. Teuscher siegte in der Konkurrenz um Franziska und heiratete sie. Doch sie traf sich vor ihrem Tod mehrfach mit Steiner und bereute, nicht ihn geheiratet zu haben. Das empfindet Teuscher als tiefe Kränkung. Das gemeinsame Projekt macht zwar Fortschritte, aber es gibt kein Happyend. Der Roman ist mit großer Empathie geschrieben, er liest sich spannend. Das fertige Buch hat der Autor nicht mehr erlebt. Max Zihlmann starb am 13. März in München. Mehr zum Buch: 0f1c4a4e528b5503118a5e4c3094e595