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06. Mai 2022

Paul Abraham

Der Komponist Paul Abraham (1892-1960), ungarischer Herkunft, hat in Budapest Komposition studiert, wurde Kapellmeister am Haupt-städtischen Operettentheater, war dort erfolgreich mit der Operette „Viktoria“ und beteiligte sich mit einem Lied am ersten deutschen Tonfilm MELODIE DES HERZENS (1930). Er zog nach Berlin und wurde kurzfristig zum gefragtesten Komponisten der Operette und des Films. Zu seinem Stil gehörten Elemente des Jazz. Mit VIKTORIA UND IHR HUSAR (1931) und DIE BLUME VON HAWAII (1933), beide inszeniert von Richard Oswald, DIE PRIVATSEKRETÄRIN (1931, Regie: Wilhelm Thiele) und DAS BLAUE VOM HIMMEL (1932, Regie: Victor Janson) nahm seine Karriere weiter Fahrt auf. Aber nach der Machtergreifung der Nazis kehrte er nach Budapest zurück, hatte in Österreich und Ungarn noch einige Erfolge und ging 1940 über Paris ins Exil nach New York. Er hatte dort wenig berufliche Möglichkeiten und erkrankte an Schizophrenie. 1956 kehrte er nach Deutschland zurück und starb vier Jahre später in Hamburg. Klaus Waller hat eine hervorragend recherchierte Biografie über Paul Abraham verfasst, die zunächst als Book on Demand erschienen ist und jetzt vom Verlag für moderne Kunst in Wien vertrieben wird. Mit Beiträgen von Henning Hagedorn, Anna Mária Kemény und einem Gespräch von Barry Kosky und Adam Benzwi. Viele Abbildungen in guter Qualität. Unbedingt lesenswert. Mehr zum Buch: paul-abraham-der-tragische-koenig-der-jazz-operette