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05. April 2022

Erinnerungen im Film

42 Filme, in denen verschiedene Arten von Erinnerungen gezeigt werden, beschreibt Thomas Koebner in seinem Buch. Sechsmal geht es um Erinnerungen an das „Lager“ (zum Beispiel in DIE PASSAGIERIN von Andrzej Munk, THE PAWNBROKER von Sidney Lumet, KADDISCH NACH EINEM LEBENDEM von Karl Fruchtmann, SOPHIE’S CHOICE von Alan J. Pakula), siebenmal um Liebe von gestern (u.a. in PARIS, TEXAS von Wim Wenders, THE ENGLISH PATIENT von Anthony Minghella, BEAUTIFUL KATE von Rachel Ward), sechsmal um Familien-Alben (zum Beispiel in LA PRIMA ANGÉLICA von Carlos Saura, ONCE UPON A TIME IN AMERICA von Sergio Leone, CINEMA PARADISO von Giuseppe Tornatore), achtmal um Gedächtnisverlust (u.a. in UNE AUSSI LONGUE ABSENCE von Henri Colpi, MIRAGE von Edward Dmytryk, MEMENTO von Christopher Nolan, DER MANN OHNE VERGANGENHEIT von Aki Kaurismäki, TRAP FOR CINDERELLA von Iain Softley), viermal um Erinnerungen an ein Trauma (REBECCA von Alfred Hitchcock, CITIZEN KANE von Orson Welles, GIULIETTA DEGLI SPIRITI von Federico Fellini, REGRESSION von Alejandro Amenábar). In Einzelbeispielen werden demütigende Erinnerungen (WILDE ERDBEEREN von Ingmar Bergman), das Gedächtnis der Dinge (IN JENEN TAGEN von Helmut Käutner), unzerstörbare Erinnerungen (UN SECRET von Claude Miller) und gefälschte Erinnerungen (BLADE RUNNER von Ridley Scott) thematisiert. Die Frage „Was ist wirklich geschehen?“ stellt der Film RASHOMON von Akira Kurosawa. Thomas Koebner hat für seinen „Versuch“ eine hervorragende Filmauswahl getroffen, seine Beschreibungen sind präzise formuliert, man erinnert sich gern an Filme, die man vor langer Zeit gesehen hat. Der Versuch ist bestens gelungen. Mehr zum Buch: titel/714-erinnerungen-im-film.html