04. März 2022
Mnemotopie im mexikanischen Film
Eine Dissertation, die an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt entstanden ist. Sergej Gordon beschreibt darin Orte nationaler Umbrüche in der Filmkultur der mexikanischen Época de Oro (1936-1956). Mnemotope sind Plätze, an denen sich retrospektiv ein Gemein-schaftssinn feststellen lässt. Drei Bereiche stehen in diesem Zusammenhang mit Mittelpunkt der Untersuchung: die Ruine als Mahnmal und Zerrspiegel der télé-historie, die Hacienda als Schattenort der Revolution und die Nordgrenze als Kontaktzone der Zeitregime. 1936 hatte Fernando de Fuentes den ersten international erfolgreichen mexikanischen Film realisiert: ALLÁ EN EL RANCHO GRANDE. Während des Zweiten Weltkriegs dominierte der mexikanische Film den lateinamerikanischen Subkontinent. Auch die Jahre 1945 bis 1950 gelten als Blütezeit. Der Niedergang fand in den 50er Jahren statt. Der Autor analysiert für den Bereich Ruine die Filme QUE VIVA MÉXICO! (1931/1979) von Sergej Eisenstein und Gregori Aleksandrow, LA NOCHE DE LOS MAYAS (1939) von Chano Urueta, RAICES (1953) von Benito Alazraki und CHILAM BALAM (1955) von Inigo de Martino, für den Bereich Hacienda die Filme QUE VIVA MÉXICO!, EL COMPADRE MENDOZA (1934) und ALLÁ EN EL RANCHO GRANDE von Fernando de Funtes und FLOR SILVESTRE (1943) von Emilio Fernández, für den Bereich Nordgrenze die Filme PITO PÉREZ SE VA DE BRACERO (1948) von Alfonso Patino Gómez und ESPALDAS MOJADAS (1955) von Alejandro Galindo. Die Beschreibungen sind sehr präzise, die Abbildungen hilfreich. Eine wichtige Publikation zur mexikanischen Filmgeschichte. Mehr zum Buch: number=978-3-8376-5658-9