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04. Februar 2022

Gedichte von Pier Paolo Pasolini

Pier Paolo Pasolini (1922-1975) war nicht nur ein heraus-ragender Filmregisseur, er hat auch Romane, Erzählungen und Gedichte geschrieben. Seine Lyrik ist geprägt von sozialer Anklage und Kritik an der Gesellschaft. Unter dem Titel „Nach meinem Tod zu veröffentlichen“ sind jetzt Gedichte aus den Jahren 1955 bis 1974 in einem voluminösen Band im Suhrkamp Verlag erschienen. Mit Empathie und Ausflügen in die Philosophie wird auf sehr persönliche Weise in die Welt geschaut. Aus dem Italienischen übersetzt und mit einem Nachwort von Theresia Prammer. Zweisprachig, italienisch und deutsch. Unbedingt lesenswert.

  • Zitat aus dem Gedicht „Die Suche nach dem Relativen“:
  • „Wer hat Angst vor Balzac? Ich.
  • Dreyer und Mizoguchi auf dem absteigenden,
  • Murnau und Renoir auf dem aufsteigenden Ast.
  • Keatons Spiel ganz anders als das von Flaherty.
  • Die Diegese verliert an Boden zugunsten der Mimesis,
  • aber weder Platon noch Aristoteles hatten
  • die Option der erlebten Rede erwogen;
  • nun gut, auch Letztere ist im Sinken begriffen. (…)“
  1. September 1969

Mehr zum Buch: nach-meinem-tod-zu-veroeffentlichen-t-9783518430095