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28. Dezember 2021

Hilde Knef und das Lied des Lebens

Heute kann man den 96. Ge-burtstag von Hildegard Knef feiern und mit dem Roman von Maxine Wildner in ihr Leben eintauchen, an ihren Erfolgen als Schauspielerin und Sängerin teilhaben, die Männer kennen-lernen, die sie durch verschiedene Phasen begleitet haben, die Schicksalsschläge miterleben, die sie erlitten hat. Es beginnt 1951 in Hollywood mit den Dreharbeiten zu SCHNEE AM KILIMAND-SCHARO. Henry King ist der Regisseur, Gregory Peck ihr Partner. In der Garderobe lernt sie Marilyn Monroe kennen, der sie den „Zauberberg“ von Thomas Mann leiht, den sie nicht zurückbekommt. Ein Zeitsprung ins Heute von Berlin-Mitte. Der Computergrafiker Tobias Gremmler geht ins Babylon-Kino. Dort findet gerade eine Hildegard-Knef-Retrospektive statt. Bei der Vorführung von SCHNEE AM KILIMANDSCHARO ist Tobias der einzige Zuschauer. Einige Tage später sieht er sich den Film noch einmal an. Mitten im Film steigt Hildegard Knef von der Leinwand, nimmt Tobias an die Hand und verlässt mit ihm das Kino. Das Paar streift durch die Stadt Berlin. Zeitwechsel sind ein Prinzip dieses Romans. Die 26 Kapitel sind jeweils mit Ort und Jahr überschrieben. Viel Raum beansprucht die Arbeit an dem Musical „Silk Stockings“ von Cole Porter, in dem sie am Broadway die Hauptrolle der Ninotschka spielt. Rückblenden führen uns in die 40er Jahre und erinnern an ihre Beziehung zu dem Reichsfilmdramaturgen Ewald von Demandowsky. Natürlich wird auch die Produktion des Willi-Forst-Films DIE SÜNDERIN (1950) geschildert. In den 60er Jahren war Hilde Knef mit dem britischen Schauspieler David Cameron liiert. Und 1968 sang sie erstmals das Lied „Für mich soll’s rote Rosen regnen“. Am Ende kehrt sie im Babylon auf die Leinwand zurück und Tobias verlässt das Kino. Der Roman ist mit großer Empathie geschrieben, es gibt amüsante Passagen und dramatische Momente. Lesenswert nicht nur für Hildegard Knef-Fans. Mehr zum Buch: hilde-knef-und-das-lied-des-lebens-t-9783458681885