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12. November 2021

Das Audioviduum

Eine Dissertation, die an der Ruhr-Universität Bochum entstanden ist. Julia Eckel entwickelt darin eine „Theorie-geschichte des Menschenmotivs in audiovisuellen Medien“. Ihre Textualisierungen beziehen sich auf den Stummfilm, das Radio und den Tonfilm. Die stumm-filmtheoretischen Überlegungen gelten dem Körper. Es geht um die Kinodebatte als Stimmen-debatte und als Körperdebatte. Der Filmschauspieler, das Fehlen der dritten Dimension und die Produktivität der Großaufnahme sind wichtige Faktoren. Gefühle entstehen durch Gesten, der Mensch wird sichtbar. Die radiotheoretischen Überlegungen konzentrieren sich auf die Stimme. Der Rundfunk funktioniert als unsichtbares Sprachrohr. Akustische Gestalten sind Ansager, Sportsprecher, Reporter, Moderatoren. Die Stimme hat eine körperlose Wesenheit. Zur Emergenz des Audioviduums im Tonfilm gehören Körper und Stimme. Synchronität, Asynchronität und Kontrapunktik sind im internationalen Zusammenhang zu sehen. Sprechfilm und Tonfilm unterscheiden sich. Großen Raum in der Dissertation beanspruchen zunächst die Kontextualisierungen, speziell die Verortung des Menschenmotivs in der Medientheorie. Die wissenschaftliche Absicherung wird durch 340 Quellenverweise erreicht. Das theoretische Niveau des Textes ist hoch. Mehr zum Buch: 978-3-8376-5320-5/das-audioviduum/