Aktuelles
05. November 2021

Andreas Dresen – ein Gespräch

Bernd Stiegler hat im März 2021 mit Andreas Dresen ein Gespräch geführt, das im Heft 81 der Zeitschrift Augenblick dokumentiert ist. Der Titel lautet „Im Kino sieht man nicht das wirkliche Leben“. Auf 120 Seiten werden wir mit unter-schiedlichen formalen und inhaltlichen Fragen an den Regisseur konfrontiert, die er ausführlich oder lakonisch beantwortet. Es geht zunächst um Allegorien und Zeitbilder, Vorbilder und Referenzen. Eine große Zuneigung hat Dresen zu den Filmen von Aki Kaurismäki, Alexander Mitta, Ken Loach und den Brüdern Dardenne, Jim Jarmusch und Eldar Schengelaia. Auch der Autor Samuel Beckett ist in seinem Kopf oft präsent. Ausführlich wird über die Musik in Dresens Filmen gesprochen, zum Beispiel in SOMMER VORM BALKON, WOLKE 9, HALT AUF FREIER STRECKE und GUNDERMANN, die sich in der Musik sehr unterscheiden. Ein eigener Themenkomplex ist das Dokumentarische, die Arbeit mit Laiendarstellern und die Improvisation. Was bedeutet „Authentizität“? Zwei Dokumentarfilme hat Dresen über den CDU-Politiker Henryk Wichmann gedreht. Vielleicht wird daraus eine Langzeitbeobachtung. Wichtig sind dem Regisseur in seinen Spielfilmen die Raumordnungen. Oft gibt es laufende Fernseher zu sehen. In welcher Form werden Sex und Alkohol dargestellt? Wie werden die Drehorte gefunden? Wie entstehen die Titel der Filme? Acht Filme von Andreas Dresen basieren auf Drehbüchern von Laila Stieler, dreimal war bisher Wolfgang Kohlhaase der Autor. Die Zusammenarbeit ist unterschiedlich. Als das Gespräch geführt wurde, drehte Dresen den Film RABIYE KURNAZ GEGEN GEORGE W. BUSH, der coronabedingt mit Verspätung ins Kino kommt. Ich bin sehr gespannt. Mehr zum Heft: 699-andreas-dresen.html