07. Oktober 2021
Tödliche Mischung
Heike Klippel, Professorin für Filmwissenschaft an der Uni-versität Braunschweig, erforscht in diesem beeindruckenden Buch das Giftmotiv im Spiel-film. Fünf Kapitel strukturieren den Text und werden mit Film-analysen konkretisiert. 1. „Die Giftmörderin“. Film: THE PARADINE CASE von Alfred Hitchcock. 2. Gift und Macht. Beispiele: die HAMLET-Filme von Laurence Olivier, Grigori Kozintsev, Tony Richardson, Franco Zeffirelli, Kenneth Branagh und Michael Alme-reyda, YE YAN – THE BANQUET von Xiaogang Feng und IWAN GROSNY von Sergej Eisenstein. 3. Illegitime Ansprüche und verkehrte Welt. Filmbeispiele: ARSENIC AND OLD LACE von Frank Capra, KIND HEARTS AND CORONETS von Robert Hamer, THE LAST SUPPER von Stacy Title als Komödien, MADELEINE von David Lean als Drama. 4. Gift und Abjekt. Filme: A BLUEPRINT FOR MURDER von Andrew L. Stone und MERCI POUR LE CHOCOLAT von Claude Chabrol (Stiefmütter), NOTORIOUS von Alfred Hitchcock, MOURNING BECOMES ELECTRA von Dudley Nichols, WHITE OLEANDER von Peter Kosminsky (Mütter), DRAGONWYCK von Joseph L. Mankiewicz und FOOTSTEPS IN THE FOG von Arthur Lubin (Giftmörder), MONSIEUR VERDOUX von Charles Chaplin und THE YOUNG POISENERS HANDBOOK von Benjamin Ross (Schwarze Komödien). 5. Gift und Verzweiflung. Filme: DAS BEKENNTNIS DER INA KAHR von G. W. Pabst, LA VERITÉ SUR BÉBÉ von Henri Decoin und THÉRÈSE DESQUEYREUX von Georges Franju (Ehedramen). Gift ist in der Regel nicht sichtbar. Die Autorin öffnet durch Szenenbeschreibungen den Blick auf das Verborgene, entlarvt Hinterhältigkeit und Kaltblütigkeit der Täter/innen. Die Filmauswahl ist gut getroffen, kleine Abbildungen geben dem Text eine zusätzliche Anschaulichkeit. Ein Basiswerk zum Thema Gift. Mehr zum Buch: titel-ansicht.php?id=267&am=12