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29. Oktober 2021

Terrence Malick: THE NEW WORLD

Zehn Spielfilme hat Terrence Malick (*1943) in den letzten 50 Jahren realisiert, der erste war BADLANDS (1973), der bisher letzte A HIDDEN LIFE (2019). Seine Themen sind Geschichte, Transzendenz, Natur und Kultur. Für die philosophischen Reflexionen findet er immer einen eigenen filmischen Stil. Der Filmwissenschaftler Felix Lenz, der mit einer Arbeit über Sergej Eisenstein promoviert hat, analysiert in seinem Buch den Film THE NEW WORLD (2005), der die britische Kolonialisierung Nordamerikas im 17. Jahrhundert in einem individuellen Drama konkretisiert. Im Mittelpunkt steht die konfliktreiche Liebesgeschichte zwischen dem Einwanderer John Smith (Colin Farrell) und der Häuptlingstochter Pocahontas (Q’orianka Kilcher). Vier Kapitel strukturieren das Buch von Lenz: Methoden, Koordinaten, Übergänge, Porträts. Beschrieben werden indianische Verhältnisse und postkoloniale Theorien, Facetten des Übergangsszenarios (Kapitel 1), der Prolog als dynamische Figuration, die Wiese als Leinwand (Kapitel 2), Gestische, farbliche und jahreszeitliche Sprachen, die Kolonie als Dystopie und Pocahontas‘ politische Utopie, Blickformen aus dem Geist des Übergangsszenarios, Modi des Wachstums und gebrochene Liebeswerbung, Zeitrelationen (Kapitel 3), Refigurationen von Schneewittchen, Motivumkehrungen und Zeitfiguren (Kapitel 4). Dies geschieht sehr konkret durch Szenenbeschreibungen und Bildanalysen. Die Lektüre des Malick-Films von Felix Lenz ist beeindruckend. Mit 24 Farbabbildungen in guter Qualität. Band 3 der Reihe “Film/Lektüren“. Mehr zum Buch: Details.aspx?ISBN=9783967075717#.YVRgIi-21Hc