12. Oktober 2021
Politik der Grenze
Interdisziplinäre Perspektiven auf die Frontier im Western der Gegenwart. Die elf Texte doku-mentieren eine Tagung, die im Februar 2020 an der Univer-sität Trier stattgefunden hat. Das Herausgeberduo Anja Peltzer und Jörn Ahrens leitet den Band mit einer pointierten Bestandsaufnahme zum Western der Gegenwart ein. Vinzenz Hediger befasst sich mit dem amerikanischen Western als Nachkriegsfilm („Schwarzer Kaffee für weiße Siedler“). Bei Elisabeth Bronfen geht es um den Western im zeitgenös-sischen TV-Drama („Resettling the Frontier“). Ivo Ritzer äußert sich zu den Western von Walter Hill („Moderne Genre-Tradition“). Marcus Stiglegger reflektiert über Generische Hybridität als zeitgenössische Mythentransformation („Inner Frontier“). Josef Früchtl sieht das Genre in einem philosophischen Zusammenhang („Der Western in postheroischer Zeit“). Jöhn Ahrens entdeckt die Ankunft der Moderne in Michael Winterbottoms THE CLAIM („They were like Kings“). Rainer Winter äußert sich zur Dekonstruktion des Cowboymythos („Die Faszination des individualistischen Helden“). Andreas Wagenknecht nimmt die DEFA-Indianerfilme unter die Lupe („Als Alex ausritt, den Western zu erobern“). Lars Nowak untersucht Raumkonstruktionen in den postklassischen Western von Anthony Mann („Zersplitterung, Entwurzelung, Entfremdung“). Arno Meteling beschäftigt sich mit Grenzräumen und Grenzobjekten im Western („Die Büchse der Pandora“). Anja Peltzer sieht eine Paradoxie gerechter Gewalt innerhalb und außerhalb des Western („Kopfgeldjäger und andere Pathologien des Rechthabens“). Alle elf Texte haben ein hohes Niveau und machen den Band sehr lesenswert. Mit Abbildungen in akzeptabler Qualität. Mehr zum Buch: halem-verlag.de/politik-der-grenze/