08. Oktober 2021
Medien der Sorge
Eine Dissertation, die an der Ruhr-Universität Bochum entstanden ist. Jasmin Degeling untersucht darin die Praktiken des Über-sich-selbst-Schreibens bei Christoph Schlingensief und Elfriede Jelinek. Es sind vor allem die späten medialen Arbeiten von Schlingensief, die hier im Blickfeld stehen. Als Künstler kommen Joseph Beuys, Hugo Ball und das Heilsprogramm von Richard Wagner ins Spiel. Ein eigenes Kapitel ist dem „Operndorf“ in Afrika gewidmet. „Kritischer Vitalismus“ und die Ästhetik des Lebendigen, die Ambiguität der Bilder und die kunstreligiöse Sakralisierung des Lebens schließen den Schlingensief-Teil. Bei Elfriede Jelinek geht es um ihr Überleben im Internet. Was ist ein Onlineroman? Was verbindet Autobiografien und Sorgetechniken? Wie entstehen literarische Figurationen des Wanderns? Das Internet hat ein eigenes Milieu für Virtualisierung und Selbstsorge. Die Mittel der ästhetischen Therapeutik sind begrenzt. Wer mit Schlingensief und Jelinek vertraut ist, findet viele interessante Hinweise und neue Informationen. Mehr zum Buch: medien-der-sorge-techniken-des-selbst