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14. Oktober 2021

Anderwelt

Der Schauspieler und Synchron-sprecher Philipp Moog hat seinen zweiten Roman publiziert. Er erzählt die Geschichte er Familie Bethmann. Der Vater Helmuth, genannt T.H., liegt im Kranken-haus und hat nur noch kurze Zeit zu leben. Seine Frau Amelie, genannt Mamuschka, ist dement. Der Sohn Justus ist Arzt, verhei-ratet mit Svenja, ihre gemein-same Tochter Katja befindet sich in der Pubertät. Der zweite Sohn, Marco, ledig, arbeitet als Fotograf und ist offen für Beziehungen. Die Tochter Neele erlebt gerade eine Familienkrise mit ihrem Mann Thomas und den beiden Kindern Finlay und Tiffany. Auch T.H.‘s Schwester Zäzilie, genannt Silly, und ihr schwuler Sohn Beni sind vor Ort. Zeit: August 2015. Alle 92 Kapitel erzählen aus der Ich-Perspek-tive. Zwei Personen sind die Hauptfiguren: Justus (27 Kapitel) und T.H. (24 Kapitel). Für große Aufregung sorgt Katja, die sich in einer Beziehungskrise befindet. Ihre Texte werden vorwiegend als SMS verschickt, ihr Suicidversuch kann im letzten Moment verhindert werden. T.H., 87 Jahre alt, erinnert sich an die Nazi-Zeit, als sein Kumpel Kalle zum Verräter wird. Er meldet dem zuständigen Amt, dass T.H.‘s jüngerer Bruder vielfach behindert ist. Das hat dessen Deportation zur Folge. T.H. rächt sich. Durch die Ich-Perspektive erhalten wir einen tiefen Einblick in das Denken, Fühlen und Handeln der Personen. Nur Svenja, Thomas und Tiffany haben keine eigenen Kapitel. Die Lektüre ist spannend, sie erfordert große Konzentration, um die schnell wechselnden Perspektiven im Kopf zu ordnen. Auch stilistisch wird ein hohes Niveau erreicht. Ich bin beeindruckt. Mehr zum Buch: moog-anderwelt/