Aktuelles
03. September 2021

DIE FRAU MEINER TRÄUME

Im Sommer 1944 wurde der Ufa-Film von Georg Jacoby in Berlin uraufgeführt. Er war beim Publikum außerordentlich erfolgreich. Marika Röck als Hauptdarstellerin, Wolfgang Lukschy und Walter Müller als ihre Partner, die Agfa-Color-Farben und das Genre Revue-film haben den Erfolg sehr befördert. Ein entscheidender Faktor war aber die Musik von Franz Grothe. Lieder wie „In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine“, „Ach, ich liebe alle Männer“ und „Ich warte auf Dich“ wurden zu Schlagern der Saison. Die Liebesgeschichte zwischen dem Revuestar Julia Köster (Röck) und dem Oberingenieur Groll (Lukschy), begleitet von dem Ingenieur Forster (Müller) und der Jungfer Luise (Grete Weiser) ist originell, die Kameraführung (Konstantin Tschet) hat große Qualitäten. Joseph Goebbels fand den Film „ordinär und zu plump“ (Felix Moeller in „Der Filmminister“, S. 280). Die gesamte Partitur der Filmmusik ist jetzt in einem Buch dokumentiert, das im Verlag des Filmarchivs Austria erschienen ist. In einem zwölfseitigen Essay beschreibt Stefan Schmidt Kontext, Struktur und Semantik von Franz Grothes Filmmusik. Ein beeindruckender Text. Dies ist der erste Band der neuen Reihe „Filmmusik in historisch-kritischen Editionen“, herausgegeben von Stefan Schmidt. Ich bin gespannt auf die nächsten Bände. Mehr zum Buch: filmarchiv.at/bestellen/shop/die-frau-meiner-traeume/