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26. August 2021

Nach dem Rundfunk

Der Medienwissenschaftler und Soziologe Hermann Rotermund beschreibt in fünf Kapiteln die Transformation der Massen-medien Radio und Fernsehen zum Online-Medium. Der Medienwandel wird durch eine historische Darstellung seit 1900 deutlich gemacht, wobei Disruptionen, Digitalisierung und Konvergenz eine wichtige Rolle spielen. Die Regulierung führte zum Rundfunk als Staatsaufgabe. Das Rundfunk-recht seit 1945 und die Leitideen der Rundfunkfreiheit hatten politisch und gesellschaftliche ihre Logik, sie führten zu Breitenwirkung, Aktualität und Suggestivkraft. In der Organisation der Strukturen und Inhalte, im Datenmanagement und der Crossmedialität gab es Schwächen, die schwer zu beheben sind. Deshalb plädiert Rotermund für ein Konzept von Public Value, das gemeinnützig funktioniert und größere Dimensionen hat. Es gibt Szenarien des Nichtgelingen und des Gelingens, die der Autor realistisch beschreibt. Seine Sachkenntnis ist beeindruckend, die Lektüre des Buches ist spannend, weil die medialen Veränderungen ein wichtiges Thema sind, das selten so konkret dargestellt wird. Auch die juristische Ebene spielt dabei eine große Rolle. Lesenswert. Mit 30 Seiten Literaturhinweisen als Anhang. Mehr zum Buch: nach-dem-rundfunk/