Aktuelles
27. August 2021

8mm DDR

Eine Dissertation, die an der Westfälischen Wilhelms-Uni-versität Münster entstanden ist. Sebastian Thalheim untersucht darin Familienfilme als Alltags-praxis, Konsumgut und Erinnerungsmedium in der DDR. Wie wurden Familie und Freizeit in den Schmalfilmen der DDR dokumentiert? Wie verhielt sich die private Darstellung zu den staatssozialistischen Utopien? Welches Bild der DDR wird durch die Familienfilme sichtbar und prägt als visuelles Erbe die Erinnerungen? Eine systematische Archivierung der privaten Filmmaterialien ist bisher nicht erfolgt. So musste sich der Autor, der selbst über den Bestand seiner Großeltern verfügt, auf die Suche nach entsprechendem Material machen. Er hat 14 andere Bestände ermittelt und konnte in vielen Fällen die Besitzerinnen und Besitzer persönlich interviewen. Damit erweiterte er seine Erkenntnisse über die Hintergründe des Materials, dessen Umfang insgesamt 27 Stunden betrug. Das war die Basis für seine Analyse. Eigene Kapitel sind der Fotokinoindustrie und den Schmalfilmapparaturen in der DDR, der Ratgeberliteratur und dem Familienfilm in der Werbung gewidmet. Der Text ist differenziert formuliert, die Analysen führen zu interessanten Ergebnissen. Mit Abbildungen in guter Qualität. Mehr zum Buch: ndex.cfm?view=3&titel_nr=9120