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01. Juni 2021

„Wie man langsamer verliert“

Ein Roman vorwiegend in der Form eines Gedichtes. Der schottische Lyriker Robin Robertson erzählt die Ge-schichte des D-Day-Veteranen Walker, die 1946 in New York beginnt. In einer Bar trifft er den Regisseur Robert Siodmak und beschließt, nach L.A. zu gehen. Er fährt 1948 mit der Eisenbahn quer durch Amerika, findet ein Zimmer im Viertel Bunker Hill und schreibt für die Zeitung Press Filmkritiken und Reportagen. Er trifft Fred Zinnemann, sieht Filme wie GUN CRAZY und NIGHT AND THE CITY. In seinem Viertel werden ständig neue Filme gedreht, die von der Zerstörung der alten Häuser profitieren. Sein Chef beauftragt ihn, einen größeren Text über Obdachlose zu schreiben. Das führt ihn 1951 per Anhalter nach San Francisco, wo die Armut noch größer ist als in L.A. Er durchquert monatelang die Stadt, interviewt Walter Friedländer an der UC Berkeley, sieht im Kino THE SNIPER von Edward Dmytryk, lernt viele Menschen kennen und kehrt 1953 nach L.A. zurück. Sein Viertel hat sich sehr verändert, die Obdachlosen-Reportage erscheint über Wochen verteilt in Press, er trifft alte Freunde wieder, und am Ende bleibt offen, ob Walker in L.A. bleiben wird. Der Text von Robertson ist eine kongeniale Verbindung von Lyrik, Roman und Film, ein Zeit-porträt, ein Amerika-Gedicht, eine Film-Noir-Hommage. Hervor-ragend übersetzt von Anne-Kristin Mittag. Eine sehr lesenswerte Rezension des Buches hat Alf Mayer auf culturmag veröffentlicht: http://culturmag.de/crimemag/alf-mayer-robin-robertson-wie-man-langsamer-verliert/133908 Mehr zum Buch: wie-man-langsamer-verliert/978-3-446-26571-4/